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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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klar, was sonst?
    »Wie gesagt, es gibt viel zu tun. Dämonen laufen auf unseren Straßen umher, um sich in das Leben Unschuldiger einzuschleichen. Und dann gibt es auch noch Dämonen, die ein weiteres Armageddon planen.«
    »Hauptsache, es macht Spaß. Was haben sie denn vor?«
    »Die anderen acht Pforten«, antwortete Clarence. »Sie sind eifrig auf der Suche nach einer Möglichkeit, sie noch vor der Konvergenz aufzustoßen.«
    Ich grinste innerlich. Ein Punkt für die Zynikerin.
    »Geht das überhaupt?«, fragte ich mit ernster, besorgter Miene. »Ich habe gedacht, die wären endgültig dicht.«
    »Leicht nicht. Aber es ist auch nicht unmöglich. Und wir müssen dafür sorgen, dass das nicht passiert.«
    »Wie?«
    »Sie suchen einen Schlüssel, den Oris Clef. Mit dem lassen sich alle Pforten öffnen. Die drei Teile sind weit verstreut, aber wenn sie erst mal zusammengesetzt sind, haben wir es mit einem mächtigen Zauber zu tun.«
    »Oh!« Ich war tatsächlich beeindruckt, dass Clarence mir die wahre Natur unserer Aufgabe nicht vorenthielt. »Und wie sieht unser Plan aus?«
    Er grinste mich an und sagte dann genau die Worte, die ich hören wollte. »Zeig mir deinen Arm, Lily! Denn wir werden die Teile als Erste finden.«

6
    Mit meinem Messer schlitzte ich mir die Handfläche auf und schmierte das Blut über die flache Seite der Klinge. Während Clarence eine Beschwörungsformel murmelte, fuhr ich mit dem Messer die weiche Innenseite meines rechten Unterarms entlang, wodurch zwei seltsame Symbole erschienen. Ich musste vor Schmerz die Zähne zusammenbeißen und Finger und Zehen zusammenkrümmen. Eine zweite Schicht Blut milderte den Schmerz jedoch, und ich öffnete die Augen und betrachtete die Symbole. Das erste sah aus wie ein Aztekenkreis. Das zweite war eine Ansammlung von Linien und Schnörkeln, die grob die Form eines Dreiecks bildeten.
    »Mein Arm ist zu kurz«, sagte ich, weil das dritte Symbol für den letzten Teil des Oris Clef noch fehlte.
    »Keine Bange! Uns steht dein ganzer Körper zur Verfügung.«
    »Toll. Wenn ich den Job als Dämonenkillerin mal los bin, kann ich immer noch zum Zirkus gehen.«
    Er klopfte mir auf den Arm. Ich streckte ihn aus, gewappnet für eine weitere dämonische Tätowierung. »Lässt du es diesmal mich machen?«
    »Weißt du, wie man ein Symbol hervorruft?«, fragte er zurück.
    »Nein«, gab ich zu. Aber es wäre sicher keine schlechte Idee, das herauszufinden. Leider wusste ich nicht so recht, wo man sich die Körperkartensymbolerschaffungsfähigkeiten aneignen konnte. Vielleicht gab’s dafür ja einen VHS-Kurs.
    Leise stöhnend beschmierte ich erneut die flache Klingenseite mit Blut und gab das Messer dann Clarence, der das Blut auf meinem Unterarm verteilte, nicht ohne die ganze Zeit die merkwürdige, fremdartig klingende Formel vor sich hin zu murmeln. Ich zuckte zusammen, noch bevor das bekannte Brennen einsetzte, mit dem mir das Blut einen neuen Zielort ins Fleisch ätzte, und atmete auf, als Clarence noch einmal Blut über das bereits sichtbare Muster strich und der Schmerz nachließ.
    »Was ist das?«, fragte ich mit Blick auf die seltsame geometrische Figur, die sich mir ins Fleisch brannte. Ein merkwürdiges Rechteck, dessen Seiten in sich selbst zusammenzufallen schienen, als würden sie spiralförmig auf einen Punkt zulaufen. Ein Dreieck, das ein zweites, auf den Kopf gestelltes einschloss. Und eine Figur, die an ein Tic-Tac-Toe-Brett erinnerte mit Punkten in den Außenquadraten und einem Auge in der Mitte.
    »Die drei Teile«, verkündete er. »Jedes Muster symbolisiert einen Teil des Oris Clef.«
    »Und alle drei Bilder sind auf meinem Arm aufgetaucht«, sagte ich nachdenklich. »Das heißt, die Teile gibt es noch. Und zwar in unserer Dimension.« Meine kartografische Lernkurve zeigte steil nach oben. Schon eine meiner ersten Lektionen hatte mich gelehrt, dass mein aufgeputschtes Blut nur auf Dinge in dieser Dimension verweisen konnte. Verschollene Relikte, die im Reich der Dämonen verborgen lagen, waren nicht aufzuspüren.
    Finster blickte ich auf das Bild in meinem Fleisch. Als Nächstes kam nämlich der Teil, den ich am wenigsten mochte. »Bist du so weit?«
    »Geh rein«, sagte Clarence.
    Ich nickte. Dass er jetzt zu meinem Anker in der Wirklichkeit wurde, beruhigte mich nicht gerade. Früher hatte ich geglaubt, für Engel zu arbeiten. Jetzt kannte ich die wahre Natur der Kreatur, die auf mich achtgab.
    Aber es half ja nichts. Ich versuchte, nicht daran

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