Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
hatte er mich schon gegen ein Auto gedrückt, presste seine Lippen auf meine und streichelte meine Brüste. Verdammt, ich wollte ihn - am liebsten sofort, gleich dort. Auf der Tanzfläche war ich aufgegeilt worden, ohne befriedigt zu werden. Und jetzt, mit dieser Dunkelheit in mir, wollte ich es unbedingt. Wollte ihn. Wollte die Erlösung.
    »Du und er - das hat mir nicht gefallen.«
    »Er ist tot«, erwiderte ich und bog den Rücken nach hinten, um seinen Händen zu entgehen und wenigstens halbwegs bei Verstand zu bleiben. Doch sogleich fragte ich mich, warum mir das eigentlich so wichtig war. »Er war ein Dämon. Das ist nun mal mein Job.«
    »Du sollst sie umbringen. Nicht vögeln.«
    Ich richtete mich wieder auf, sah ihm in die Augen, und für den Bruchteil einer Sekunde schienen die Male an meinem Arm zu brennen. Dann baute sich von einem Moment zum anderen die Vision auf, aber er riss sich los, und die Vision erstarb. Ehrlich gesagt, war ich nicht mal enttäuscht. Ich wollte gar nicht mehr Bescheid wissen. Jedenfalls nicht jetzt. Ich hatte heute schon mehr in Erfahrung gebracht, als mir lieb war. »Du bist ein Dämon.«
    »Ich bin eine Ausnahme«, murmelte er und küsste mich erneut heftig. Ich stöhnte. Nichts wollte ich lieber, als mich ganz diesem Kuss und diesem Mann hinzugeben, der gefährlich und geheimnisvoll war und mir gleichzeitig so viel Lust bereiten konnte.
    Trotzdem kämpfte ich darum, bei Sinnen zu bleiben. Nur am Rand nahm ich wahr, dass die Hintertür geöffnet wurde und Kiera auf die Straße trat.
    Ich schubste Deacon von mir - mit aller Kraft.
    Seine Augen blitzten. »Was zum -«
    »Kiera!«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Kämpf gegen mich!«
    Er tat es, und es wirkte auch verdammt echt, aber ich wollte nicht, dass irgendwelche Zweifel blieben. Nichts, was Kiera Clarence weitererzählen und irgendeinen Verdacht wecken konnte. Deacon stand so mit dem Rücken zu Kiera, dass sie mich nicht sehen konnte. Rasch drückte ich ihm mein Messer in die Hand. »Töte mich.«
    »Wie bitte?«
    »Himmel, jetzt mach schon! Töte mich, und lass es ja überzeugend aussehen.«
    »Lily.« Kummer trat in seine Augen, aber er tat wie geheißen. Er stach mir das Messer tief ins Herz.
    Und verdammt - wieder einmal starb ich.

12
    Eine der angenehmen Seiten meines neuen Ichs ist, dass der Tod mich nicht mehr mag. Also kehrte ich ins Leben zurück, und als das passierte, hockten Kiera und Rose neben mir, beide mit völlig verzweifeltem Gesichtsausdruck.
    »Heiliger Strohsack!«, sagte Kiera, während ich ein paarmal blinzelte, um wieder klar zu sehen. »Du warst tot! Scheiße ja, du warst wirklich komplett tot.«
    Rose stand der Mund offen, und über ihr Gesicht strömten Tränen. Ich streckte die Hände nach ihr aus, und sie beugte sich über mich und nahm mich in die Arme. Ihre Schluchzer schüttelten uns beide durch. »Es ist alles in Ordnung, meine Süße!«, beruhigte ich sie. »Mir geht’s gut. Ich schwör's. Siehst du?« Ich deutete auf das Loch in meinem T-Shirt, dann auf die makellose Haut darunter. »Es ist wirklich alles okay!«
    Sie richtete sich auf und zog die Nase hoch. »Wie hast du das gemacht?«
    »Einer der Vorteile meines Jobs«, entgegnete ich.
    »Heiliger Strohsack!«, wiederholte Kiera.
    »Nur einer meiner diversen Partytricks«, sagte ich, was beiden ein Lächeln entlockte.
    »Wer war das?«, fragte Kiera.
    »Deacon Camphire«, erwiderte ich. Rose schnappte nach Luft. Unsere Blicke trafen sich, und ich schüttelte ganz leicht den Kopf, weil ich Angst hatte, sie würde irgendetwas Dummes sagen. Zum Beispiel, dass sie und Deacon und ich letzte Nacht alle fröhlich miteinander rumgehangen hatten.
    »Dachte ich’s mir doch, dass er das war«, sagte Kiera, die mein wortloses Zwiegespräch mit meiner Schwester offensichtlich nicht mitbekommen hatte. »Ich habe jemanden davonrennen sehen. Ich wollte hinter ihm her, aber dann kam Rose raus, und du lagst da, und ...«
    »Schon gut«, entgegnete ich. »Er ist stark. Auf den gehst du besser nicht los.«
    »Ich weiß. Er steht auf Clarence’ In-Ruhe-lassen-Liste.«
    »Genau.« Gleich am Anfang, als ich das Mädchen aus der Prophezeiung wurde, hatte Clarence mir eingeschärft, keinen Mordversuch an Deacon zu starten, weil er so ein superstarker Dämonenmacker sei. Aber dann hatte sich plötzlich alles geändert, und Clarence behauptete, Deacon habe Alice getötet. Eine dicke fette Lüge, die er sich wahrscheinlich nur ausgedacht hatte, damit ich Deacon

Weitere Kostenlose Bücher