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Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Titel: Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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mir das Handgelenk auf. Die Welt um mich verblasste, dann starb ich ebenfalls.

20
    »Schnell, schnell! Wir müssen uns beeilen. Mach schon!«
    Ich wachte auf und sah Roses Gesicht über mir. Im Mund hatte ich noch den Geschmack von Blut. Von meinem Blut. Blinzelnd prustete ich, dann atmete ich langsam und unter Schmerzen durch.
    »Johnson?« Mehr als ein Krächzen brachte ich noch nicht zustande. »Ist er wirklich tot? Ich habe mir das nicht nur eingebildet?«
    In Roses Augen lag Schmerz. »Er hat mich vergewaltigt«, sagte sie. »Er hat mich gequält, mir wehgetan und mich vergewaltigt. Aber als ich ihn getötet habe, war er ...« Ihr Blick wanderte hinüber zu dem Fettfleck auf dem Boden.
    »Das war nicht mehr Rachel«, wisperte ich. »Du hast den Drecksack umgebracht, der ihren Körper missbraucht hat. Der dich missbraucht hat. Herzlichen Glückwunsch. Um den ist es nicht schade.«
    Und ich dachte, dass ausgerechnet Rose diesen Kerl, der ihr so lange das Leben zur Hölle gemacht hatte, beseitigt hatte, das war eindeutig ein Fall von höherer Gerechtigkeit.
    »Bist du sauer?«
    Versuchsweise bewegte ich meine Beine, und siehe da, sie kooperierten. »Weswegen?«
    »Wegen ihm. Wegen dem, was er dir angetan hat. Vielleicht wäre es dir lieber gewesen, du hättest ihn selbst töten können.«
    Beinahe hätte ich laut aufgelacht. Es wäre mir zwar eine Riesengenugtuung gewesen, aber Lucas Johnsons Essenz zu absorbieren, wäre das Letzte, was ich mir wünschen würde. »Nein, ich bin nicht sauer. Ich mache mir nur Sorgen. Wie lange war ich hinüber?«
    »Nur eine Minute oder so«, antwortete Rose. »Ich wusste nicht, wie lange das Mittel anhalten würde, deshalb habe ich es mit deinem Blut versucht. Du benutzt es ja, um Leute zu heilen. Ach, Lily, wir müssen uns echt beeilen. Die Dämonen ...«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie hat bloß an der Vorderseite einen Schutzzauber angebracht. Am Hintereingang hat sie eine Einladung aufgehängt. Oder er. Jedenfalls kommen sie rein. Ein paar habe ich erwischt, als ich die Treppe hochgelaufen bin, aber jetzt ist Deacon allein da unten, und er ist hilflos.«
    »Was?« Deacon und hilflos im gleichen Atemzug, das konnte nicht sein.
    »Das gleiche Zeug, das du abgekriegt hast. Eigentlich hat Rachel - ich meine Johnson - auf mich gezielt. Er hat gesagt, mit mir sei er durch. Das Mittel würde mich langsam umbringen, und ich würde wahrscheinlich gerade noch deine Schreie mitkriegen, wenn er dir den Schlüssel abnimmt. Er zielte also auf mich mit so einer Art Blasrohr, aber Deacon sprang schützend vor mich, deshalb hat der Pfeil ihn erwischt. Anscheinend hatte Johnson keine Lust, es noch einmal zu versuchen. Jedenfalls ist er abgehauen.«
    »Und Deacon?«
    »Die Wirkung trat bei ihm langsamer ein als bei dir, wahrscheinlich, weil er ein Dämon ist, aber er hat noch gesagt, ich solle verschwinden und mich um dich kümmern. Das hab ich dann auch gemacht. Unterwegs sind die ersten Dämonen aufgetaucht, fünf oder so, und Johnson hat noch mitgekriegt, wie mich einer in die Finger bekommen hat. Da hat er mir schnell erzählt, was er getan hat, das mit der Einladung, mein ich. Anschließend ist er weiter zur Wohnung. Er ist wohl davon ausgegangen, dass der Dämon mir den Rest gibt, weißt du?«
    »Aber du hast ihm den Arsch aufgerissen?«
    »Genau.« Stolz reckte sie das Kinn vor. »Ihm und den anderen vier auch.«
    »Wie bitte?«
    Sie hob die Schultern. »Die wollten ihm zu Hilfe kommen, aber ich habe sie alle gemacht. Ich hatte mein Messer, dann zwei aus der Küche und dein Schwert hatte ich auch, weil ich damit trainiert habe. Das heißt, einen musste ich mir mit der Hand vorknöpfen, aber das war auch kein Problem, weil...«
    »Wow.«
    Sie grinste. Vom Schatten, der auf ihr lastete, weil sie Johnson getötet hatte, war nicht mehr viel zu sehen. »Du bist beeindruckt. Du bist schwer beeindruckt, was?«
    Das war nicht zu leugnen. »Los jetzt.« Ich war noch immer ein bisschen groggy, aber ich kam auf die Beine, und mehr konnte ich momentan wohl kaum verlangen.
    Auf der Treppe lag die Leiche eines der Dämonen, denen sie den Garaus gemacht hatte - allerdings nicht mit dem Messer. Sein Genick war gebrochen. Offenbar war meine kleine Schwester mittlerweile in den Rang einer Superbraut befördert worden.
    »Sehen wir zu, dass er tot bleibt.« Ich hatte kaum ausgeredet, da zückte Rose schon ihr Messer und stieß es dem Dämon ins Herz.
    »Besser?«
    »Kein Vergleich«, sagte ich und meinte

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