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Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Titel: Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Schlösser im Pub auch wirklich zugesperrt waren. In Wahrheit versuchte ich mich aber nur abzulenken. Ich wollte nicht länger darüber nachgrübeln, für welche Lösung ich mich entscheiden sollte.
    »Sie sind da draußen«, sagte ich, als Deacon zu mir trat. »Kannst du sie sehen?«
    »Ich kann sie riechen.« Er schob den Vorhang beiseite und sah hinaus. »Bald werden sie angreifen. Sie wollen deine Kette, und sie können nicht mehr lange warten. Oder aber sie wollen dich in Stücke reißen, damit du die Ereignisse nicht mehr aufhalten kannst.«
    Ich schnaubte. »Ich weiß gar nicht, ob ich sie überhaupt aufhalten kann. Ich meine, dass ich es kann, weiß ich schon. Ich weiß nur nicht, ob ich ...«
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen. »Wir finden ihn.«
    Ich zog eine Grimasse. Wenn er nicht noch einen mir unbekannten Zauberspruch im Ärmel hatte, war das nicht sehr wahrscheinlich. Die Nacht hatten wir ohne Angriffe von Dämonen überstanden - das war gut -, aber Margarets Dolch hatten wir auch nicht gefunden - das war schlecht.
    Schlecht war ferner, dass sie ihre Vorgehensweise geändert hatten. Die Nacht über hatten sie uns in Ruhe gelassen, aber heute, am letzten Tag, würden wir nicht mehr so viel Glück haben. Die Zeit eilte dahin, und das Ende der Welt eilte heran.
    »Bist du bereit für den Kampf?«, fragte Deacon und nickte zur Tür hin. War ich nicht. Ich war des Kämpfens überdrüssig. Und ich hatte auch Angst, dass ich, wenn ich noch mehr Dämonen tötete, nicht mehr die Kraft - nein, das Verlangen - haben würde, den Reizen meines Talismans an der Halskette zu widerstehen. Reizen, die mit jeder Minute stärker wurden.
    Ich wollte mich abschirmen. Gegen den Ruf der Finsternis. Gegen die Dämonen. Gegen alles, aber ich wusste nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte. Ich konnte ja nicht einfach ein Kraftfeld um mich errichten und ...
    Oho.
    »Die Schutzvorkehrungen«, sagte ich triumphierend. Bei der Schlacht auf der Brücke würden sie mir nicht helfen, aber hier im Pub musste sich doch noch was machen lassen.
    »Hinfällig«, erwiderte er. »Das haben wir schon geklärt.«
    »Dann brauchen wir neue.« Ich winkte Rachel herbei. »Sie werden bald hier auftauchen. Kannst du einen Schutzzauber sprechen? Kannst du die alten Maßnahmen ersetzen?«
    Sie wurde ein wenig blass. »Ich ... ich bin mir nicht sicher. Um das ganze Gebäude?«
    »Er muss ja keine Ewigkeit halten. Nur ein paar Stunden. Ich weiß, dass du so was nicht mehr tun willst und ich dich da zu etwas überrede, von dem du dich losgesagt hast. Aber wie du so richtig bemerkt hast: Schwarze Magie ist es nur, wenn man sie für dunkle Zwecke einsetzt.«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Nur für ein paar Stunden?«
    Ich blickte zu Deacon. Komme, was da wolle, bald mussten wir in jedem Fall auf der Brücke sein. Es musste wirklich nur vorübergehend sein. »Ganz bestimmt.«
    Ich fühlte mich ein wenig schuldig, weil sie so bedrängt aussah, aber auch wieder nicht derart schuldig, dass ich meine Bitte zurückgezogen hätte. Vielleicht würde es ja nichts bringen, aber irgendwas musste doch mal klappen, und wenn sie es nicht versuchte, würden wir es nie erfahren. »Na gut. Aber dafür muss ich allein sein. Stört mich nicht. Ich gebe euch Bescheid, wenn das Pub sicher ist.«
    Ich schaute zu Deacon, aber so wie er den Kopf hielt, lauschte er auf irgendetwas. Ich wusste auch, auf was, denn ich lauschte ebenfalls. Und ich hörte sie auch. »Prima! Aber beeil dich.«
    Sie ging los, um sich diverse Hilfsmittel zusammenzusuchen. »Sie werden das Gebäude komplett umstellen«, sagte ich zu Deacon. »Glaubst du, wir kommen überhaupt noch raus, wenn es so weit ist?«
    »Per Portal«, antwortete er. Ich wurde bleich.
    »Und das Problem mit dem Zeitsprung? Was ist, wenn wir die Konvergenz verpassen?«
    »Werden wir nicht. Rachel und Rose bleiben hier im Schutz des Zauberspruchs. Die beiden können uns gemeinsam hier verankern.«
    »Glaubst du wirklich?«
    Sein Blick richtete sich auf Rachel. »Wenn sie stark genug für einen Zauberspruch ist, obwohl die Konvergenz schon so nahe ist, dann kann sie uns auch als Anker dienen. Und Rose besitzt ohnehin Stärke.«
    Das stimmte allerdings, und wenn ich sie hier im Pub in Sicherheit wusste, würde mir das auch beim Kampf helfen. Und kämpfen würde ich müssen, das stand fest. Penemue oder Kokbiel, oder beide, würden versuchen, den Oris Clef an sich zu bringen.
    Und ich?
    Ich würde hoffentlich

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