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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Moon
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Brief, das dich derart auf regt?«
    »Pah, das geht dich gar nichts an. Vergiss es einfach, okay? Ich werde keinen Gedanken mehr an diesen George und seine hirnrissigen Zeilen verschwenden, das kannst du ihm ruhig ausrichten, wenn du ihm das nächste Mal schreibst. Eigentlich dachte ich, er hätte es längst schon kapiert, aber ... anscheinend ist er hartnäckig. Los, bring mir noch einen davon ...« Emilia hielt Henry ihr leeres Cocktailglas entgegen. Er nahm es zögernd entgegen. »Ach, oder besser ... Ich besorge mir etwas anderes«, schob Emilia hinterher. »Willst du zur Abwechslung mitkommen? Ich würde dich gerne auf eine nette Kleinigkeit einladen ... einen ganz speziellen Cocktail - frisch und selbst gemixt.« Ihre grünen Augen blitzten auf.
    »Nein, Emilia, hör zu, ich muss dir etwas sagen und ... du musst mir versprechen, nicht sofort auszurasten, okay? Ich tue es nur für dich, für uns. Ich glaube einfach, es muss sich irgendetwas an unserer Situation ändern, sonst ...« Er fuhr sich nervös durch die Haare. Es fiel ihm nicht leicht, Emilia von seinem Vorhaben zu unterrichten, und er fürchtete sich vor ihrer Reaktion.
    »Was ist denn?«, fragte Emilia gereizt. »Jetzt stottere nicht so herum, sondern benimm dich wie ein Mann. Ich werde es schon verkraften!«
    »Ich habe vor, mich eine Zeit lang von hier zurückzuziehen und mir ein Zimmer in einer Kleinstadt zu nehmen - in Rapids, um genau zu sein. Ich muss mir über ein paar Dinge klar werden. Natürlich werde ich dich regelmäßig besuchen und auch du kannst zu mir kommen, wann immer du willst. Das soll nicht heißen, dass ich dich verlassen will, im Gegenteil ... Ich glaube, dieser Schritt ist einfach nötig, wenn es mit uns beiden ... weiter funktionieren soll.« Henry fühlte sich mies und zugleich unbeholfen wie ein kleiner Junge. Kein Wunder, dass Emilia ihn so oft als Schwächling bezeichnete. Er schaffte es ja noch nicht einmal, ihr zu sagen, worauf es ihm eigentlich ankam.
    Emilia schürzte die Lippen und starrte Henry erst schweigend und mit undurchdringlicher Miene an. Doch dann verzogen sich ihre Lippen zu einem breiten Grinsen und schließlich begann sie zu lachen. Sie lachte und lachte und konnte sich kaum noch halten. Ihr Lachen klang kehlig und kalt. Henry lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken.
    »Rapids? Ausgerechnet ... Rapids?«, brachte sie endlich hervor. »Henry, ach, du armer kleiner Henry ... Tu, was du nicht lassen kannst, aber ...«, sie räusperte sich und ihr Lachen erstarb augenblicklich, »denk an dein Versprechen«, zischte sie. »Von mir aus kannst du gehen und dir deine ... albernen Gedanken - worüber auch immer - machen.« Sie verdrehte theatralisch die Augen. In ihrer Stimme lagen Ironie und Verachtung. »Aber ...«, sie trat auf ihn zu und tippte mit dem Zeigefinger auf seine Brust, »... wenn das ein heimlicher Fluchtversuch sein soll, dann verwirf ihn lieber gleich wieder. Du wirst mich auch weiterhin in meiner ... Sache unterstützen, ist das klar? Und zwar so lange, bis sie endgültig erledigt ist. Das bist du mir schuldig. Danach können wir uns meinetwegen noch einmal unterhalten. Aber erst dann!«
    Henry hob den zerknüllten Brief auf, den Emilia wutentbrannt fortgeworfen hatte. Er faltete ihn sorgfältig auseinander und strich ihn glatt.
    Meine liebe Emilia,
    es ist lange her, seit ich mich das letzte Mal bei Dir gemeldet habe, und ich weiß, dass es meine Pflicht gewesen wäre, mich weiterhin nach Deinem Befinden zu erkundigen. Auch wenn ich nie eine Antwort von Dir erhalten habe. Wahrscheinlich habe ich es nicht getan, weil ich selbst Abstand gewinnen wollte von dem, was damals geschehen ist, als ich Euer Haus betreten habe. Wie Du weißt, war es meine einzige Tat dieser Art - ein Racheakt, ein trauriger Versuch, Gerechtigkeit zu erlangen, mir meine verloren gegangene Liebe zurückzuholen - und zugleich mein größter Fehler. Aber dies hier soll kein trauriger Versuch eines Entschuldigungsbriefes sein.
    Was geschehen ist, ist geschehen, und das Ergebnis des Ganzen ist unverzeihlich. Ich würde es nicht wagen, Dich um Vergebung zu bitten. Ich habe Dir Deine Mutter genommen und Dein Herz, Emilia. Aber ich habe Dich all die Jahre über niemals vergessen und durch Deinen guten und treuen Freund Henry viel über Dich und Dein Dasein in der Ewigkeit erfahren. Ich weiß, wie es um Dich steht, Emilia. Ich weiß, dass Dein Hass auf diesen Dustin nach wie vor in Dir brodelt. Und ich fühle mich

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