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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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hat es wohl doch nicht geklappt, oder?«
    Xavier zuckte mit den Achseln. »Heute kann man niemandem mehr trauen.«
    »Wie habt ihr mich gefunden?«
    Flint erzählte, dass er den toten Mann entdeckt hatte, der der Boa zum Opfer gefallen war. Ihm war klar gewesen, dass Max die Schlange zur Strecke gebracht hatte. Danach waren sie seinen Spuren gefolgt. Und da sie wussten, dass Max einen Zugang zum Tal gesucht hatte, waren er und Xavier schließlich in die Höhle gestiegen.
    »Der Mann in dem Truck hatte ein Satellitentelefon. Der hat garantiert sofort Verstärkung gerufen«, sagte Flint.
    Xavier erschauerte. Max wusste, dass dies nicht bloß an der kühlen Luft im Innern der Höhle lag.
    »Wir sollten weitergehen, solange wir Licht haben«, sagte er. »Dort vorne strömt frische Luft herein. Ich riech’s schon.« Er lächelte Xavier aufmunternd zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Schön, dich wiederzusehen, Cousin.«
    »Ebenfalls«, sagte der Junge, doch es klang nicht sehr überzeugend.
    Flint blickte sich argwöhnisch in der Höhle um, über die es so schreckliche Legenden gab. Mit ernster Miene sagte er: »Können wir die Wiedervereinigung der Familie nicht streichen? Wir sollten zusehen, dass wir hier rauskommen. Als wir den Fluss durchquert haben, hätte ich schwören können, dass ein Hubschrauber in unsere Richtung geflogen ist. Was ist, wenn sie bewaffnete Männer zu dieser Höhle bringen?«
    »Du verlierst langsam die Nerven, Alter. Das war der Donner. Bei so einem Wetter kann kein Mensch fliegen«, wandte Xavier ein.
    »Hierher folgt uns niemand, Flint. Die kennen die Legende von der Steinschlange. Da haben die zu viel Angst.«
    »Ich hab auch Angst und trotzdem bin ich hier«, erwiderte Flint. »Glaub mir, es ist jemand mit dem Hubschrauber auf der Suche nach uns. Und der hat mehr Mumm, als ich je haben werde, sonst wäre er bei diesem Wetter nicht unterwegs.«
    Riga hielt sich an einem Stahlgriff im Hubschrauber fest. Auch er war nicht gegen Angst gefeit. Während sie auf die Unwetterfront zuflogen, krampfte sich sein Magen zusammen. Der Pilot war schweißgebadet und starrte auf die dichte Nebelwand vor sich. Er sprach ein Stoßgebet, als der Hubschrauber beim Gleitflug zu schlingern begann. Dann fluchte er lautstark. Er brachte die Maschine dazu, eine fast schon akrobatische Bewegung zu vollführen, für die sie nicht geschaffen war. Ganz knapp waren sie an einer Felswand vorbeigerast. Rigas Hand zitterte und seine Knöchel traten weiß hervor, aber sonst ließ er sich seine Furcht nicht anmerken. Die Kufen des Hubschraubers berührten fast das Wasser, die Rotorenblätter peitschten durch die Wolken und den Nebel.
    Plötzlich zog der Pilot den Steuerknüppel zurück und die Maschine neigte sich zur Seite. Er war in eine Haarnadelkurve am Fluss geraten und hatte die Bäume nicht rechtzeitig gesehen. Der Hubschrauber wackelte bedenklich, als die Kufen an den oberen Ästen zerrten und der kreischende, über seine Leistungsfähigkeit hinaus beanspruchte Motor zu stottern begann.
    Wie durch ein Wunder konnte der Pilot die Maschine trotzdem über die Bäume ziehen. In dem Tumult entdeckte Riga am Boden einen Pick-up und einen Mann, der ein rotes Leuchtsignal schwenkte.
    Es war eine harte Landung. Der Hubschrauber rutschte und rammte Baumstümpfe, er drehte sich um die eigene Achse und kam schließlich ruckelnd zum Stehen.
    Vom Umklammern des Haltegriffs taten Riga der Arm und die Schulter weh, doch er sprang, ohne zu zögern, nach draußen. Sein Pilot saß zusammengesackt vor seinen Schaltern. Ob der Mann sich bei dem Aufprall das Genick gebrochen hatte? Doch dann sah Riga ihn zittern. Er weinte vor Erleichterung, dass er den Höllenflug überstanden hatte.
    Der Mann am Boden warf seine Signallampe weg und begann auf Riga einzureden. Doch Riga ließ ihn einfach stehen. Er rückte den Kopfhörer seines Satellitentelefons zurecht und strebte auf den Wald zu. Er hatte sich die Karten und die Luftaufnahmen gründlich angesehen und wusste genau, in welche Richtung er gehen musste. Aber bevor er Max ins Gebirge folgte, wollte er Cazamind über seine nächsten Schritte informieren. Und er wollte erfahren, wieso die Menschen vor dieser Gegend dermaßen Angst hatten.
    Flint, Xavier und Max kletterten über zahlreiche Hindernisse und Spalten, was an ihren Kräften zehrte. Doch sie mussten weitergehen, solange ihre Fackeln noch brannten. Die anderen wollten sich für ein paar Stunden ausruhen und schlafen, aber

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