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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Landeplatz.

16
    D annys Leichnam wurde quer durch London zu einem der großen Krankenhäuser im East End gefahren. Die Männer im silbernen Mercedes waren dem Krankenwagen bis hierher gefolgt. Sayid hatte sie aufgespürt, nachdem er mehr als zwanzig auf den Straßen installierte Kameras angeklickt hatte. Er speicherte die Teile des Archivmaterials in einer komprimierten Datei, sodass er die Bilder nacheinander ansehen konnte.
    Sayid beobachtete, wie der Krankenwagen zur Rückseite des Gebäudes fuhr. Der Tote wurde herausgeschoben. Die Männer parkten ihr Auto und liefen den Sanitätern nach.
    Zwanzig Minuten lang passierte nichts, außer dass der Krankenwagen wieder vom Gelände wegfuhr. Dann erschien ein schwarzer Van und hielt ebenfalls hinter dem Gebäude. Die beiden Männer, die aus dem Van stiegen, trugen Anzüge und sahen aus wie Bestattungsunternehmer. Sie luden einen Sarg aus, gingen ins Haus und kamen eine halbe Stunde später wieder heraus. Für Sayid stand fest, dass in dem Sarg jetzt eine Leiche lag. Als der schwarze Van wegfuhr, folgte ihm der silberne Mercedes.
    Die beiden Wagen fuhren eine Stunde lang durch die Stadt, bis sie einen Neubaukomplex südlich der Themse erreichten, der sich kein bisschen von den anderen hässlichen Häusern der Gegend unterschied. Als der Van und das Auto wieder aus der unterirdischen Parkgarage des Gebäudes herauskamen, trennten sie sich, und an der Stelle brach Sayid seine Ermittlungen ab. So wie es aussah, hatte man Dannys Leichnam in dem Gebäude gelassen.
    Sayid musste dafür sorgen, dass diese Informationen an den Richtigen gerieten. Aber wer war das? Wenn er M r Jackson erzählte, was er getan hatte, flog er vermutlich von der Schule und seine Mutter verlor ihre Arbeit.
    Er beschloss, Kontakt zu den White-Hat-Hackern aufzunehmen. Vielleicht konnten sie ihm verraten, wie er an die Kameras innerhalb des Gebäudes herankam. Dann würde er das Material an den MI5 schicken. Auch dafür brauchte er die besten Computerfachleute. Der MI5 konnte die Quelle einer Information zurückverfolge n – es sei denn, Profis wie die White-Hats verhinderten dies mit ihrem ausgefeilten Equipment. Sie konnten einen Elefanten in einem Raum verstecken und niemand würde ihn sehen.
    Sam Keegan war ein junger Beamter mit einem Schreibtischjob beim MI5. Er war ehrgeizig und freute sich, dass gerade er derjenige war, der seinem Boss Neuigkeiten zu dem Fall Danny Maguire bringen konnte.
    »Sir, wir haben eben eine Wahnsinnsmitteilung erhalten, eine Bombe.«
    Ridgeway arbeitete konzentriert an seinem Computer und sah irritiert auf.
    »Das ist eine fragmentierte Nachricht, sie wird von über hundert verschlüsselten Quellen verschickt«, erklärte Keegan eifrig.
    »Ich weiß, was das ist. Zeigen Sie’s mir.«
    Keegan drehte Ridgeways Tastatur zu sich herum und drückte einige Tasten. Auf dem Bildschirm erschienen unzählige kleine Fenster, die sich nach einem weiteren Mausklick zu einem Gesamtbild zusammenfügten.
    »Jemand hat Archivaufnahmen von Danny Maguires Tod aneinandergereiht. Hat sicher ’ne Menge Arbeit gemacht, aber die wollen wohl unbedingt, dass wir uns das ansehen.«
    Ridgeway betrachtete das Bild auf seinem Rechner. »Lässt sich das zurückverfolgen?«
    »Ich bezweifle es, Sir. Da läuft man vermutlich hundertmal ins Leere.«
    Ridgeway nickte.
    Darauf kam es auch erst mal nicht an. Viel wichtiger war, dass der Absender der Nachricht den MI5 ganz offensichtlich um Hilfe bat.
    »Können wir dieses Gebäude identifizieren?«, fragte er und zeigte auf das letzte Bild des Betonhauses.
    »Das ist südlich der Themse, Sir. Die haben es mit den GPS-Koordinaten im Anhang geschickt.«
    »Sehr hilfsbereit. Schade bloß, dass wir die nicht dazu kriegen, für uns zu arbeiten. Also gut, Keegan, Sie fahren da mal hin und sehen sich das Gebäude an. Hoffentlich ist das kein Scherz von irgendwelchen Leuten, die einen kranken Humor haben.«
    Als Keegan das Büro seines Chefs verließ, wusste keiner von beiden, dass der eher schüchterne Schreibtischbeamte schon bald in eine Horrorgeschichte geraten würde, die seine schrecklichsten Albträume bei Weitem übertreffen sollte.
    »Hallo! Aufwachen! Sofort!«
    Sayid schrak zusammen. Er hatte nur ein paar Stunden geschlafen, als der programmierte Wecker an seinem PC losging. Noch schlaftrunken setzte sich Sayid auf einen Stuhl, drückte die Return-Taste und schaute zu, wie die Nachricht von den White-Hat-Hackern hereinkam. Sie verwendeten Sayids

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