Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
gleichzeitig flink und fit und, wie alle Männer, die Leeson engagiert hatte, erfahren und gefährlich. Hätte Victor sich seinen Gegner aussuchen können, er hätte lieber gegen Dietrich und sein Messer gekämpft als gegen den nur mit seinen bloßen Händen bewaffneten Jaeger. Doch in diesem Augenblick sah Jaeger eher aus wie ein Anfänger, der sich bis über beide Ohren in eine Sache verstrickt hatte, von der er lieber die Finger gelassen hätte. Und jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Wieso?«, erkundigte sich Victor.
    »Ist das nicht offensichtlich?«
    Victor schüttelte den Kopf.
    Jaeger blinzelte nicht. »Du hast ihn doch gesehen, oder? Du hast mit ihm geredet?«
    Victor nickte.
    »Dann muss dir doch auch klar sein, was ich meine. Er ist durch und durch falsch. Ich weiß, dass du das auch sehen kannst. Der ganze Typ stinkt nach Stress. Was macht er hier? Warum ist er weggefahren und wiedergekommen? Wieso machen er und Leeson einen auf dicke Kumpel?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Victor. »Du kennst ihn besser als ich. Ich habe ihn ja erst einmal gesehen.«
    »Und? Was soll das heißen? Ich habe schon nach den ersten fünf Sekunden gewusst, dass der Typ nach komplett anderen Regeln spielt.«
    Victors Stimme blieb unverändert ruhig: »Ich habe keine Ahnung, was du damit sagen willst.«
    »Dann bist du ein Idiot«, entgegnete Jaeger, und seine Stimme klang wie Donnergrollen. »Ich dachte, du hast was in der Birne. Sag nicht, dass du auch so eine Niete bist wie Dietrich und Coughlin.«
    »Ich habe immerhin so viel in der Birne, um zu wissen, dass es eine miserable Idee ist, mir zu erzählen, dass du einen aus dem Team umbringen willst, und zwar aus den verschiedensten Gründen. Also fang endlich an zu reden.«
    »Das klingt schon besser.« Jaeger grinste. »Genau darauf hab ich gewartet.«
    »Ich höre.«
    »Wie lange machst du das schon?«
    »Seit Jahren«, erwiderte Victor.
    »Wie viele Aufträge hast du schon erledigt?«
    »Zahllose.«
    »Wie oft haben deine Auftraggeber dich danach auf die Abschussliste gesetzt?«
    »Meistens.«
    Jaeger nickte und legte die Fingerknöchel auf den Tisch. »Dann verrat mir mal eines: Warum sollte dieser Job hier irgendwie anders sein?«
    »Du meinst, Hart ist der Typ, der hinterher sauber machen soll?«
    Jaeger nickte erneut. »Was sonst? Er sieht mich an, als wäre ich ein Nichts. Und ich weiß, auch ohne dass ich dabei war, dass er dich genauso angesehen hat. Und dir ist es aufgefallen. Coughlin tut so, als würde er nichts merken. Und Dietrich ist sowieso eine Pfeife. Der geht automatisch davon aus, dass alle Leute ihn ansehen wie ein Stück Scheiße, weil er die anderen so sieht. Aber Hart ist nicht so angespannt wie Dietrich, er flippt nicht aus. Hart ist wie ein Eisblock. Er weiß viel mehr als wir. Das merke ich. Und das, was er weiß, ist der Grund dafür, dass wir in seinen Augen nichts sind. Weil wir nämlich nichts sein werden. Wenn wir unsere Aufgabe erledigt haben, dann sorgt Hart dafür, dass keiner von uns etwas weitererzählen kann.«
    »Wir sind zu viert«, erwiderte Victor, »und er ist allein.«
    »Glaubst du denn ernsthaft, er würde irgendwas unternehmen, solange wir alle auf einem Haufen hocken? Nein, nein, er erledigt uns einen nach dem anderen. Wenn wir angreifbar sind, verletzlich.«
    »Du bist sehr viel stärker als er.«
    Jaeger lachte. »Irgendwie glaube ich kaum, dass er sich auf einen Ringkampf mit mir einlassen würde. Wenn du mich umbringen wolltest, würdest du mich von vorn angreifen?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    »Das würde ich ganz gerne für mich behalten.«
    »Wenn du dich nicht auf einen offenen Kampf einlassen würdest, warum sollte Hart das tun? Er hat sich jeden einzelnen Schritt schon fein säuberlich zurechtgelegt. Drei Sekunden, nachdem wir uns zum ersten Mal begegnet sind, hat er gewusst, wie er mich umbringen will. Und bei dir ganz genauso.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Damit du mir hilfst, ihn kaltzumachen, natürlich. Ich sitze doch nicht hier, weil ich so gerne plaudere. Was hast du denn gedacht? Ich will dich als Verbündeten gewinnen, mein Freund.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Du willst doch weiterleben, oder etwa nicht?«
    »Es ist gar nicht so einfach, mich umzubringen.«
    Jaeger grinste spöttisch. »Vielleicht willst du’s mit einem wie Hart ja lieber alleine aufnehmen? Ist es das? Aber warum, wenn es nicht sein muss? Und würdest du zulassen, dass der Gegner die Bedingungen diktiert? Niemals.

Weitere Kostenlose Bücher