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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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sind keine Profis, habe ich recht? Das sind Terroristen. Sie wollen die Botschaft besetzen.«
    »Wieder richtig. Sie sind wirklich ein ausgezeichneter Beobachter, nicht wahr?« Dieses Mal erwartete Leeson keine Antwort. »Ich habe diese Männer gar nicht engagiert. Es handelt sich um hoch motivierte Amateure, Patrioten, die einen Schlag gegen die Moskauer Imperialisten führen wollen. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich für ihre Sache besonders begeistern könnte, aber ich werde sehr gut dafür bezahlt, dass ich ihnen helfe.«
    »Haben Sie schon einmal von der Operation Nimrod gehört?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Leeson.
    »Im Jahr 1980 haben sechs Iraner in der iranischen Botschaft in London sechsundzwanzig Geiseln genommen. Auf der Liste ihrer Forderungen stand unter anderem die politische Unabhängigkeit der iranischen Provinz Chusistan. Als ihre Forderungen nicht erfüllt wurden, haben die Geiselnehmer eine Geisel getötet. Daraufhin hat die britische Regierung das 22. Regiment des Special Air Service mit der Befreiung beauftragt. Sie haben das Gebäude angegriffen, fünf der sechs Geiselnehmer erschossen und den letzten Mann nach einem siebzehnminütigen Feuergefecht gefangen genommen. Alle Geiseln bis auf eine wurden gerettet. Der SAS hat nicht einmal einen Kratzer abbekommen.«
    »Das ist einer von vielen Gründen, weshalb wir diese Operation nicht im sonnigen London durchführen.«
    »Und was war mit der Besetzung des Dubrowka-Theaters in Moskau durch Tschetschenen?«
    »Warum kommen Sie nicht einfach zum Punkt, Mr. Kooi?«
    »Es kann nicht funktionieren. Diese Dinge funktionieren nie. Die Forderungen dieser Tschetschenen werden niemals erfüllt werden, ganz egal, was es ist. Es wird zu einer Belagerung kommen. Sie wird ein paar Tage dauern, dann werden die Italiener das Gebäude stürmen und die Sache beenden, und alle, die sich da hineingewagt haben, kommen im Leichensack wieder heraus.«
    »Das ist aber eine sehr pessimistische Perspektive.«
    »Es ist eine sehr exakte Perspektive.«
    Coughlin sagte: »Aber wenn Sie diese Leute da haben, wozu brauchen Sie uns? Warum können die nicht einfach Prudnikov umlegen?«
    »Ausgezeichnete Frage, Mr. Coughlin«, erwiderte Leeson. »Der Sicherheitsdienst der Botschaft wird einer Gruppe Tschetschenen während eines exklusiven Empfangs höchstwahrscheinlich den Zutritt verweigern. Nur geladene Gäste. Glücklicherweise haben wir eine Einladung in Händen, dank der liebreizenden Francesca, die durch das Vermächtnis ihres verstorbenen Herrn Vaters zu solchen Veranstaltungen eingeladen wird.«
    »Wer ist Ivan Prudnikov?«, wollte Victor wissen.
    »Ein Angehöriger des russischen Geheimdienstes«, erwiderte Leeson.
    » FSB oder SVR ?«
    » SVR .«
    »Er ist der Chef des SVR , habe ich recht?«, sagte Victor. »Wir sollen den Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes ermorden.«
    »Das ist korrekt.«
    »Das ist Selbstmord. Selbst wenn wir Monate für die Planung hätten, wäre das Selbstmord. Die Sicherheitsmaßnahmen in der Botschaft werden jedes vorstellbare Maß übertreffen.«
    »Wir hatten mehrere Monate Zeit für die Planung«, sagte Leeson. »Und dank Mr. Harts taktischer Finesse haben wir einen ausgezeichneten Plan entwickelt. Mr. Kooi, Sie werden Francesca begleiten und die Botschaft vor den eigentlichen Attentätern betreten. Sie werden die Identität eines britischen Geschäftsmanns annehmen, eines gewissen George Hall. Er kann seine Einladung leider nicht persönlich wahrnehmen, was auf Francescas Charme und eine unglückliche Begegnung mit Mr. Dietrich und Mr. Coughlin zurückzuführen ist. Und dabei heißt es immer, Rom sei so eine sichere Stadt. Sobald Sie drin sind, sollen Sie sich amüsieren: Mischen Sie sich unter die Leute, trinken Sie Champagner und lassen Sie sich den Kaviar schmecken. Tanzen Sie mit Francesca. Und dann, um Punkt 21.00 Uhr, gehen Sie auf Mr. Prudnikov zu und bringen ihn um.«
    »Das ist ja noch nicht einmal ein Plan«, sagte Victor und blickte von Leeson zu Hart und wieder zurück. »Sogar Dietrich hätte sich etwas Besseres ausdenken können. Das Material sagt nichts darüber aus, wie viele Leibwächter Prudnikov dabeihaben wird. Er wird von SVR -Agenten umringt sein. Es wird so gut wie unmöglich sein, überhaupt in seine Nähe zu kommen, ohne dass seine Wachen misstrauisch werden. Falls ich ihn nicht in einer Toilette erwische – was mehr als fraglich ist, schon gar nicht zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt –,

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