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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Papieren war die Ehe nirgendwo aufgetaucht.
    »Ganz genau«, sagte Victor. »Die beiden bedeuten mir nichts.«
    »Sie bedeuten Ihnen nichts, aber trotzdem begleichen Sie über ein Schweizer Bankkonto, das einer Scheinfirma in Indonesien gehört, ihre Wuchermiete ebenso wie Peters Schulgebühren?«
    Victors Gedanken überschlugen sich. Kooi hatte sich von seiner Frau getrennt und seinen Sohn verlassen, aber er unterstützte sie finanziell. Dennoch stand er nicht mit ihnen in Kontakt – sonst hätte Muir anhand seiner Flugbewegungen oder seiner Telefonate etwas bemerkt. Peters T-Shirt war mit Dinosauriern bedruckt. Und Kooi hatte in Algier eine Holzstatue gekauft, die einen geschnitzten Reptilienmenschen darstellte. Victor hatte damals gedacht, Kooi hätte einfach einen seltsamen Geschmack, aber das war nicht der wahre Grund. Kooi hatte ein Geschenk für seinen Sohn gekauft. Also hatte er seine Familie gar nicht verlassen. Er hatte sich nur von ihr ferngehalten, weil er einem sehr gefährlichen Beruf nachging und sie vor Erlebnissen wie diesem jetzt beschützen wollte. Aber das war ihm gründlich misslungen.
    Das Klappern ihrer Absätze kündigte Francescas Kommen bereits an, bevor sie die Halle mit den Olivenpressen betrat. Sie trug ein knöchellanges, weit ausgestelltes Abendkleid aus Knautschsamt mit einem seitlichen Schlitz, der ihr fast bis zu den Hüften reichte. Glitzernder, funkelnder Schmuck zierte ihre Ohren, Handgelenke, Finger und ihren Hals. Das dunkle Haar hatte sie mit Klammern zurückgesteckt. Sie hatte noch nie besser ausgesehen.
    Victor schenkte ihr keine Beachtung und sagte zu Leeson: »Was wollen Sie von mir?«
    »Dass Sie genau das tun, was ich von Ihnen verlange. Tragen Sie die Weste. Begleiten Sie Francesca zu dem Empfang. Die Weste enthält keinerlei Metall, sodass Sie problemlos durch die Schleuse kommen. Dann verbinden Sie einfach ein Handy mit dem Zünder, nähern sich Mr. Prudnikov auf eine Entfernung von sechs Metern, und wenn das Handy dann einen Anruf macht oder empfängt … Bumm. Sie spüren nicht das Geringste. Als Gegenleistung kehrt Ihre Familie nach Andorra zurück, wo sie in aller Ruhe ihr Leben weiterleben kann.«
    »Lassen Sie sie gehen«, wiederholte Victor. »Lassen Sie sie gehen, und ich töte Prudnikov. Ich brauche die Weste nicht.«
    »Sie haben doch selbst gesagt, dass es unmöglich ist.«
    »Ich finde eine Möglichkeit. Ich kann es schaffen. Lassen Sie sie einfach gehen.«
    »Ich fürchte, das nützt mir nichts. Man lässt nicht den Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes ermorden, wenn einem das eigene Leben und die eigene Sicherheit lieb sind. Wie Sie schon sehr richtig gesagt haben, das wäre Selbstmord. Ich habe keine Lust, mich den Rest meines Lebens ständig verstecken zu müssen. Die einzige Chance, mit so etwas durchzukommen, liegt darin, dass niemand von einem Attentat ausgeht. Und genauso wird es sein, wenn Prudnikov nur eines von vielen zufälligen Opfern einer Terrorattacke tschetschenischer Separatisten ist. Nachdem Sie sich in die Luft gesprengt haben, werden diese fünf prächtigen Separatisten hier das entstehende Chaos nutzen, um die Botschaft zu stürmen. Und anschließend werden alle entscheidenden Stellen glauben, dass die Bombe lediglich den Terroristen den Zugang zur Botschaft ermöglichen sollte. Niemand wird einen Gedanken, ach, was sage ich, den Hauch eines Gedankens daran verschwenden, dass es sich um ein Attentat gehandelt hat. Sie sehen also, es ist absolut unabdingbar, dass Sie sich in die Luft sprengen. Anders würde es nicht funktionieren. Aber Sie sollten das Ganze nicht unbedingt als Selbstmord betrachten. Sehen Sie es doch eher als einen Akt zur Rettung Ihrer Familie. Nachdem Sie unter Zuhilfenahme dieser Sprengweste Prudnikov getötet haben, werden Lucille und Peter ohne einen Kratzer in die Freiheit entlassen. Wenn Sie sich aber weigern, dann können Sie zusehen, wie die beiden hier und jetzt sterben. Wobei ich freundlicherweise Ihnen die Entscheidung überlassen werde, in welcher Reihenfolge sie ihr Leben aushauchen sollen.«
    Was, wenn er jetzt bekannte, dass er gar nicht Kooi war? Er hatte Leeson als Kooi kennengelernt und sich die ganze Zeit über als Kooi ausgegeben. Es abzustreiten würde wie ein Akt der Verzweiflung wirken, der letzte Strohhalm eines verzweifelten Mannes, der um das Leben seiner Liebsten fürchtet. Oder aber er konnte Leeson dazu bringen, ihm zu glauben, was auch nur seinen sofortigen Tod und den Tod von Koois

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