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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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die sich so wunderbar als Druckmittel eignet. Sie müssen sich entscheiden, Mr. Kooi. Hier und jetzt. Sie werden sterben. Daran können Sie nicht das Geringste ändern. Aber Ihnen bleibt keine Zeit zur Trauer. Sie müssen eine Frage beantworten. Sie müssen sich fragen, ob Sie lieber zusammen mit Ihrer Familie sterben wollen oder, um sie zu retten.«
    Die Tür war sechs Meter entfernt. Das konnte er schaffen. Er konnte zur Tür hinaus sein, bevor sich ihm jemand in den Weg stellte. Leeson hielt zwar seine Pistole auf ihn gerichtet, aber er war kein geübter Schütze. Victor bezweifelte, dass er ein bewegliches Ziel treffen würde. Die Mühle war von einem Maschendrahtzaun mit Stachelkrone umschlossen, aber die Sonne stand schon ziemlich tief. Die Schatten wurden länger. Das moderne Mühlengebäude war riesig und voll Maschinen und kleiner Nischen – ideal, um sich irgendwo zu verstecken und Verfolger aus dem Hinterhalt zu attackieren. Irgendwelche Gegenstände, die er zu Waffen umfunktionieren konnte, würde er dort auch finden. Und dann hatte er ja noch den Serviceschlüssel für den Rolls-Royce. Wenn er die anderen lange genug ablenkte, konnte er sich die Limousine schnappen und einfach durch das Tor brettern. Es war kein guter Plan, nicht einmal ein halbwegs akzeptabler. Sobald er zur Tür hinaus war, war alles nur noch Improvisation.
    Die Chance, dass er das Ganze heil überstehen würde, war klein, aber mehr brauchte er nicht. Die Leute in diesem Raum hatten keine Ahnung, wozu er fähig war, und er würde alles daransetzen, um zu überleben.
    Victor starrte in Lucilles verwirrte, entsetzte Augen und dann hinab zu Peter. Der Junge blinzelte nicht. Er starrte den Mann an, den er für seinen Vater hielt. Den Mann, der kurz davor war wegzulaufen und ihn dem Tod auszuliefern.
    »Einverstanden«, sagte Victor.

Kapitel 56
    Leesons Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er veränderte sich deshalb nicht, weil es auf die Zwickmühle, die er aufgebaut hatte, nur zwei mögliche Antworten gab, und weder Kooi noch Victor noch jeder andere Mensch, der halbwegs bei Trost war, hätte für sich und seine Familie den sofortigen Tod gewählt, solange noch die geringste Aussicht bestand, dass er sich vermeiden ließ. Leeson wuschelte Peter durch die Haare.
    »Siehst du«, sagte er zu dem Jungen, »dein Vater liebt dich doch. Mein Vater hat mich auch geliebt. Ein schönes Gefühl, nicht wahr?«
    Peter blinzelte nicht einmal. Victor fiel es schwer, seinem Blick standzuhalten.
    Jetzt wandte Hart sich an Victor. »Es läuft folgendermaßen ab, Holländer: Du fährst gleich hier weg, nachdem du dich ein bisschen passender angezogen hast. Francesca, Coughlin und ich begleiten dich. Die Fahrt zur Botschaft dauert eine Viertelstunde. Wir setzen dich und Francesca ab, und ihr geht zu dem Empfang. Sie spielt deine Freundin, aber im Prinzip ist sie so was wie eine Aufpasserin. Ich und Coughlin steuern die ganze Aktion von einem Apartment aus. Von dort haben wir freie Sicht auf die Terrasse, auf der der Botschafter eine Rede halten wird. Das ist der einzige Zeitpunkt, wo wir ganz genau wissen, wo Prudnikov sein wird. Beginn der Rede ist um 21.00 Uhr, aber du musst schon eine Stunde früher auf der Party sein, damit die Sicherheitsleute sich an deinen Anblick gewöhnen und dich wieder vergessen können. Wenn du erst zehn Minuten vor der Rede da aufkreuzt und dich dann in die Luft jagst, dann werden anschließend zu viele unangenehme Fragen gestellt. Und das können wir gar nicht gebrauchen, stimmt’s? Die Kommunikation läuft ganz altmodisch, damit wir nicht auffliegen. Francesca schickt mir alle fünfzehn Minuten eine SMS , damit wir wissen, dass du dich anständig benimmst. Falls sie durch irgendetwas daran gehindert wird, diese SMS zu schicken, oder falls du nicht zur richtigen Zeit auf der Terrasse auftauchst, dann erleben Lucille und Peter ihr blaues Wunder. Von dem Apartment aus können wir dich in Prudnikovs Nähe dirigieren und außerdem feststellen, ob die Operation erfolgreich war, sobald du das Knöpfchen gedrückt hast. Ganz einfach.«
    »Ihr habt wirklich an alles gedacht«, sagte Victor.
    »Haben Sie alles verstanden, Mr. Kooi?«, erkundigte sich Leeson.
    »Hundertprozentig.«
    »Und was soll ich machen?«, wollte Dietrich wissen.
    Leeson lächelte. »Betrachten Sie sich als Motivator, Mr. Dietrich. Sie bleiben hier bei mir, und falls Kooi nicht voll und ganz unseren Anweisungen folgt, dann dürfen Sie sich um seine Frau und

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