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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Frau und Sohn zur Folge gehabt hätte.
    »Woher weiß ich, dass Sie sie wirklich gehen lassen, wenn ich tue, was Sie verlangen?«
    »Das wissen Sie nicht«, erwiderte Leeson, und es klang ganz vernünftig. »Aber ich habe keinerlei Anlass, sie zu töten, es sei denn, Sie zwingen mich dazu. Ich versichere Ihnen, dass ich keineswegs das Bedürfnis verspüre, den Tod eines Kindes anzuordnen. Aber wenn Sie mir nicht glauben, dann werden diese beiden sterben. Das ist unausweichlich.«
    Victor blickte Francesca an. »Und du machst da mit?«
    Hart lachte. Ein tiefes, gehässiges Lachen. » Ob sie mitmacht? Das ist witzig, Kleiner. Es war sogar ihre Idee, dass wir Ihre familiären Beziehungen dafür ausnutzen könnten.«
    Francesca sagte: »Ich habe dir doch gleich gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche, Felix. Ich weiß wirklich nicht, wie du darauf kommst, dass ich so viel anders bin als du. Vielleicht war ich ja mal ein guter Mensch, aber das ist schon lange her. Und haben gute Menschen es jemals zu irgendetwas gebracht?«
    »Du bist also wirklich bereit, die Schuld für den Tod eines Kindes auf dich zu nehmen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Und wenn du machst, was sie sagen, dann wird das gar nicht nötig sein.«
    Victor wandte sich an Coughlin, aber der schüttelte nur den Kopf. »Bemüh dich nicht, okay? Mach einfach deine Arbeit, so wie ich meine mache.«
    Dietrich lachte. »Hätte wirklich keinen Besseren treffen können, Euer Majestät.«
    Leeson hob die Hände. »Genug jetzt, Kinder. Wir sind allesamt Profis, also bemühen wir uns um eine gewisse Professionalität. Mr. Kooi hat eine einfache Aufgabe zu erledigen, und wenn Sie das schaffen, können Lucille und Peter in dem Bewusstsein weiterleben, dass Sie sie wirklich geliebt haben. Peter kann wieder zur Schule gehen und mit seinen Freunden spielen und größer werden und den Mädchen nachsteigen und eines Tages eine eigene Familie gründen. Und er wird immer wissen, was sein Vater für ihn getan hat.«
    Peter starrte Victor immer noch mit fragender Miene an. Weder ängstlich noch von Gefühlen überwältigt. Sondern neugierig. Und dann begriff Victor.
    Der Junge kannte seinen Vater gar nicht. Er wusste nicht, wer Kooi war. Er platzte nicht mit der Wahrheit heraus, weil er die Wahrheit gar nicht kannte. Seine Eltern mussten sich schon vor so langer Zeit getrennt haben, dass der Junge gar nicht wusste, wie sein Vater aussah.
    Er hielt Victor für seinen Vater.
    Leeson ging vor dem Jungen in die Hocke. »Es heißt ja immer, dass sie einem vertrauen, wenn man sich auf Augenhöhe mit ihnen begibt.« Leeson wischte mit der Hand über die Schulter von Peters T-Shirt. »Vertraust du mir, Peter?«
    Peter gab keine Antwort.
    »Vielleicht sollte ich ihm ein bisschen wehtun. Würde das Ihre Kooperationsbereitschaft fördern? Wie laut würde er wohl schreien, wenn ich ihm den Daumen abhacke?«
    »Lassen Sie sie gehen«, sagte Victor.
    »Töten Sie Prudnikov, dann lasse ich sie frei«, entgegnete Leeson. »Es gibt nichts weiter zu besprechen. Ich brauche lediglich Ihr Einverständnis. Alles andere ist gleichbedeutend mit der indirekten Zustimmung zur Hinrichtung Ihrer Lieben.«
    Victor blickte sich um. Dietrich, Coughlin und Hart hatten sich locker um ihn herum gruppiert. Leeson und Francesca standen zwischen ihm und Koois Familie. Die fünf Tschetschenen befanden sich etwas weiter entfernt. Er hatte einen einzigen Vorteil: Sie dachten, dass die Frau und der Junge tatsächlich seine Angehörigen waren, seine Familie, die er finanzierte und die er schützen wollte. Leeson glaubte, dass sie für Victor das Wichtigste auf dieser Welt waren. Die Männer waren so postiert, dass sie Victor daran hindern konnten, sich auf Leeson zu stürzen oder einen Versuch zur Rettung der Gefangenen zu unternehmen. Aber sie rechneten nicht damit, dass Victor fliehen könnte.
    »Sie fragen sich wahrscheinlich, wieso ausgerechnet Ihnen so etwas zustößt«, sagte Leeson. »Nun, ganz einfach: Zuverlässige Selbstmordattentäter sind nur schwer zu bekommen, und die religiösen Fanatiker sind nicht gerade die, die in eine russische Botschaft eindringen und sich in die Nähe einer ganz bestimmten Zielperson begeben können. Es musste also ein Profi sein. Sie waren nicht der einzige Kandidat, aber Sie waren so ruhig, als wir uns in Budapest getroffen haben, und das ist genau das, was wir bei dieser Operation brauchen. Und dann haben Sie natürlich noch so eine wundervolle Familie,

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