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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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die zweite Pistole am anderen Ende des Zimmers neben der ersten lag, ging Victor auf seine beiden Gefangenen zu. Einen Meter vor ihnen blieb er stehen und starrte dem rechten unaufhörlich in die Augen. Dann rammte er dem linken, der voll und ganz darauf konzentriert war, was Victor wohl mit seinem Kollegen anstellen würde, die Pistole gegen das Kinn. Anschließend landete sie mit der Rückhand an der Schläfe des anderen, bevor dieser auf den Überraschungsangriff überhaupt reagieren konnte.
    Beide sackten bewusstlos zu Boden.
    Er nahm ihnen die Funkgeräte ab und zertrat sie mit dem Absatz. Dann ergriff er Francescas Hand und ging mit ihr zur Tür hinaus.

Kapitel 60
    Der Flur vor dem Büro war menschenleer. Alles ruhig. Victor führte Francesca den Gang entlang und schob das Seil beiseite. Jetzt waren sie in dem Flur, der zum Foyer führte. Er wusste nicht genau, wie viel Zeit ihm blieb, bis die drei SVR -Typen wieder zu Bewusstsein kamen, aber er brauchte auch nicht lange, um die Botschaft zu verlassen. Wie weit er dann kommen würde, bevor Alarm ausgelöst wurde, ließ sich nicht sagen. Ein paar Minuten hatte er wahrscheinlich, fünf oder sechs vielleicht. Ob das reichte, lag nicht in seiner Hand. Er hätte die drei auch umbringen können, um sich einen größeren Vorsprung zu sichern, aber er wollte dem SVR nicht noch mehr Anlass geben, ihn zu jagen. Und schließlich hatten die drei nur ihre Arbeit gemacht.
    Er schlenderte also gemächlich den Flur entlang, mit Francesca an seiner Seite, auch wenn seine Instinkte von ihm verlangten, auf der Stelle loszulaufen. Aber die wenigen Sekunden, die er dadurch gewonnen hätte, würde er zehnfach wieder einbüßen, wenn er dadurch früher als unbedingt nötig Alarm auslöste. Weiter vorn sah er die beiden Garderobiers miteinander plaudern. Mittlerweile waren alle Gäste eingetroffen, und vor der Ansprache würde höchstwahrscheinlich niemand die Botschaft verlassen. Die beiden Wachen am Ausgang hatten ebenfalls nichts zu tun, aber sie plauderten nicht.
    Sie waren ebenso aufmerksam wie zuvor. Er wusste nicht, ob der SVR -Typ mit den roten Haaren eine Meldung abgesetzt hatte, dass er einen Verdächtigen in Gewahrsam hatte. Er konnte nicht erkennen, ob die Wachleute dadurch womöglich noch hellhöriger geworden waren. Die Meldung konnte an das gesamte Sicherheitspersonal oder auch nur an die verdeckten SVR -Ermittler in der Botschaft gegangen sein. Die beiden da vorn gehörten jedenfalls zum regulären Wachpersonal. Kompetent und gut ausgebildet, weil sie am Eingang der russischen Botschaft postiert waren, aber nicht so gut ausgebildet wie SVR -Agenten und vielleicht auch nicht in alles eingeweiht.
    Die beiden Wachen blickten Victor entgegen. Solange die drei Agenten noch bewusstlos waren, konnten sie nicht allzu viel wissen. Vielleicht hatten sie eine Personenbeschreibung von ihm, vielleicht reagierten sie auch auf alle und jeden erst einmal misstrauisch, bis die Entwarnung kam. Aber vielleicht wussten sie auch gar nichts und hatten einfach nur Augen für Francesca.
    Victor ging direkt auf sie zu. Er hatte keine große Wahl. Jetzt auszuweichen würde nur den Verdacht bestätigen, den sie bereits hatten, oder aber Misstrauen wecken, wo bisher keines gewesen war. Und jeder Versuch, auf einem anderen Weg das Grundstück zu verlassen, kostete Zeit, die er nicht hatte.
    Francesca war neben ihm. Sie hielt seine Hand, und ihre Absätze klackerten auf dem Mosaik-Fußboden. Als sie noch fünf Meter entfernt waren, erkannte er, dass in den Gesichtern der Wachen keine Anspannung lag. Ihre Blicke wanderten zwischen Victor und Francesca hin und her. Wenn einer von ihnen auf die Idee kam, ihr eine einzige Frage zu stellen, dann wussten sie sofort, dass sie mehr als nur betrunken war. Sie war eine Frau, die man als Mann nicht so leicht wieder vergaß. Ob sie noch wussten, dass sie ohne Pelzmantel hereingekommen war? Er würde es gleich erfahren.
    Die beiden Wachen ließen Victor und Francesca wortlos näher kommen und genauso wortlos passieren. Was immer der rothaarige Russe in sein Mikrofon gesagt haben mochte, es hatte diese beiden hier nicht erreicht, oder aber sie glaubten, dass andere die Situation unter Kontrolle hatten und es keinen Grund gab, irgendjemanden daran zu hindern, die Botschaft zu verlassen.
    Hart und Coughlin konnten den Eingang der Botschaft zwar einsehen, aber nur aus einem sehr spitzen Winkel und rund sechzig Metern Entfernung. Wenn ihre Aufmerksamkeit auf die
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