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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Minuten.«
    Vier Minuten später setzte sie den Blinker und bremste, dann bog sie auf eine schmale Zufahrtsstraße ab, die zu beiden Seiten von einem hohen, mit Stacheldraht gekrönten Maschendrahtzaun gesäumt wurde. Der Weg war jetzt voller Risse und Schlaglöcher. Nach dreißig Metern gelangten sie zu einem Metalltor, das die Straße von dem dahinterliegenden Gelände trennte. Das Tor stand bereits offen.
    Der Saab rollte hindurch und gelangte auf eine Asphaltfläche, die darauf schließen ließ, dass irgendwo in der Nähe ein Fabrikgebäude stehen musste. Aber das Licht der Scheinwerfer verlor sich in der Dunkelheit. Victor sah sich in Gedanken auf einer riesigen Brachfläche, wo früher einmal ein großer, mittlerweile abgerissener Industriekomplex gestanden hatte.
    Der Untergrund bestand nun nicht mehr aus rissigem Asphalt, sondern aus furchiger Erde. Überall lagen noch Reste der abgerissenen Gebäude herum, darum wirbelten die Reifen Steine auf, die laut scheppernd in die Radkästen und gegen den Unterboden des Saab geschleudert wurden. Der Wagen besaß keinen Allradantrieb und hatte daher Mühe, die Spur zu halten. Außerdem fing er aufgrund der weichen Federung stark an zu schwanken.
    Francesca lenkte den Wagen nach links. Die Scheinwerfer schwenkten über eine endlos scheinende, unbebaute und unbewachsene Fläche, so lange, bis die Lichter sich in der glänzenden Karosserie eines anderen Wagens spiegelten.
    Auf einem großen flachen Stück aus gewaltigen Betonplatten stand ein schwarzer Rolls-Royce Phantom. Gras wuchs zwischen den einzelnen Platten und hatte an etlichen Stellen sogar den Beton gesprengt. Die Rolls-Royce-Limousine war wunderschön und monströs zugleich.
    Francesca brachte den Saab mit etwa sechs Metern Abstand parallel neben dem anderen Wagen zum Stehen. Sie zog die Handbremse, schaltete den Motor aus und blieb regungslos sitzen, die Hände auf die Oberschenkel gelegt. Dann suchte sie Victors Blick im Spiegel.
    »Wir sind da.«
    »Was passiert jetzt?«
    »Er erwartet Sie im hinteren Teil des Rolls.«
    »Abgesehen vom Fahrer, ist er allein?«
    Sie nickte.
    »Ist der Fahrer bewaffnet?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wenn Sie schon bewaffnet waren, spricht irgendetwas dafür, dass der Fahrer des Rolls es nicht ist?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie anrufen sollen, sobald ich aussteige, richtig? Als Zeichen, dass alles in Ordnung ist.«
    Sie nickte. »Aber es ist ja nicht alles in Ordnung, oder? Ich werde ihm das mit der Pistole sagen müssen.«
    Victor nickte ebenfalls. »Das müssen Sie wohl.«
    »Er wird nicht besonders erfreut darüber sein«, sagte sie. »Ich will Sie nur warnen.«
    »Damit war zu rechnen. Tun Sie, was immer Sie tun müssen.«
    Ihre Augen wurden größer, ihr Blick misstrauisch. »Ehrlich?«
    »Ich gebe nur Folgendes zu bedenken: Falls das Ganze hier eine Falle sein sollte, dann sollten Sie wissen, dass sie nicht funktionieren wird. Und falls Sie das mit der Pistole erwähnen, muss ich Sie damit töten, nachdem ich die Leute getötet habe, die in diesem anderen Auto sitzen. Der Rolls bietet insgesamt sechs Personen Platz, einschließlich Fahrer. Das heißt also, selbst wenn er bis auf den letzten Platz besetzt sein sollte – was er selbstverständlich nicht ist –, bleibt in der Makarov immer noch eine Kugel für Sie und eine zweite für den Fall, dass ich Sie zuerst noch ein bisschen quälen will.«
    Ihre Augen wurden noch größer.
    »Aber«, fuhr Victor fort, »falls das hier keine Falle ist, dann bekommen Sie die Pistole zurück, wenn ich mit Ihrem Boss geredet habe. Wenn Sie ihm also jetzt davon erzählen, erreichen Sie damit lediglich, dass er erfährt, dass Sie Ihre Arbeit nicht vernünftig gemacht haben. Sollte er damit keine Probleme haben, bitte sehr, dann sagen Sie ihm ruhig, dass ich Sie entwaffnet habe. Ich überlasse es Ihnen.«
    Victor legte die Hand an den Türgriff.
    Sie runzelte die Stirn. »Und ich kriege sie bestimmt zurück, wenn Sie fertig sind?«
    »Aber selbstverständlich«, erwiderte Victor. »Und jetzt geben Sie mir die Autoschlüssel.«
    Ein kalter Wind blies über die brachliegende Fläche und zerrte an Victors Jackett, kaum dass er den Saab verlassen hatte. Die kalte Luft bahnte sich einen Weg unter sein Hemd, und er sah seinen Atem zu Kondenswolken werden. Er knöpfte das Jackett nicht zu und blickte sich um. Der Halbmond war die einzige Lichtquelle, aber Victors Augen hatten sich schon auf dem Rücksitz des Taxis

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