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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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zu Hause war.
    »Ist mir ein Vergnügen«, erwiderte Victor.
    Muir hatte weder den Namen des Maklers gekannt, noch hatte sie gewusst, ob Kooi ihn gekannt hatte. Und Victor wollte sich auf keinen Fall darauf verlassen, dass Francesca ihm die Wahrheit gesagt hatte, doch dann zerstreute der Mann selbst jeden Zweifel, indem er sagte: »Mein Name ist Robert Leeson.«
    Victor zeigte keine Reaktion. Leeson musterte ihn mit intensivem, forschendem Blick, doch seine Miene verriet nicht, wonach er möglicherweise suchte oder ob er es gefunden hatte.
    »Sie hatten einen angenehmen Flug?«
    »Ereignislos.«
    Victor hörte, wie sich die Fahrertür öffnete, dann das Knarren des Leders, als der Fahrer Platz nahm, aber so gut wie keine Reaktion der Federung, die über dreieinhalb Tonnen auszubalancieren hatte. Dann schloss der Fahrer die Trennscheibe zwischen dem Fahrgastabteil und der Fahrerkabine.
    Leeson registrierte Victors Blick. »Damit wir ungestört sind«, erläuterte er. »Sie ist absolut schalldicht.«
    Victor hörte in Gedanken zweihundert Milligramm Schwarzpulver explodieren, hörte den Knall einer Kugel, die in der engen Kabine die Schallgrenze durchbrach, und nickte.
    »Die vielen Flugreisen, die notwendigerweise zu Ihrer Arbeit gehören, sind doch bestimmt eine große Belastung«, sagte Leeson.
    »Dadurch habe ich Zeit zum Nachdenken.«
    »Dann ziehen Sie also sogar einen Gewinn daraus. Das ist gut. Für mich ist das Fliegen eine grässliche Art zu reisen. Ich weiß nicht, wie Sie das machen. Die Vorstellung, mit Hinz und Kunz in eine Flugzeugkabine gesperrt zu werden und irgendein künstlich aufbereitetes Gasgemisch einzuatmen, während man sich gleichzeitig die herrlichste Ozeanluft, so rein und unbefleckt wie ein Neugeborenes, um die Nase wehen lassen könnte, ist doch schlichtweg unerträglich.«
    »Immer noch besser, als zu Fuß zu gehen«, erwiderte Victor.
    Leeson zog einen Mundwinkel ein wenig in die Höhe. Mehr Lächeln würde der junge Mann ihm nicht gönnen, so viel war Victor klar.
    »Ich hoffe, die Taxifahrt vom Flughafen war angenehm.«
    »Sehr«, erwiderte Victor.
    Leeson nickte zufrieden. Er hatte sich kaum bewegt, seit Victor eingestiegen war. Er wirkte entspannt und schien keine Eile zu haben. Obwohl er einem Auftragsmörder gegenübersaß, zeigte er nicht die kleinste Spur von Nervosität.
    »Ich muss gestehen«, fuhr Leeson jetzt fort, »dass Sie anders aussehen, als ich Sie mir vorgestellt habe.«
    »Das freut mich.«
    Leeson reagierte mit einem sanften Nicken. »Ihr Akzent macht mich neugierig. Aus welchem Teil der Niederlande stammen Sie?«
    »Aus allen.«
    »Dem entnehme ich, dass Sie nicht besonders scharf darauf sind, persönliche Details über sich zu enthüllen.«
    »Überrascht Sie das?«
    »Keineswegs. Möchten Sie vielleicht etwas trinken?«
    Er deutete, ohne hinzusehen, auf einen Kristall-Dekanter mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Er stand zusammen mit ein paar dicken Gläsern auf einem Silbertablett. Das Tablett wiederum befand sich auf der Konsole zwischen Victors Sitz und dem unbesetzten Platz neben ihm. Gegenüber, zwischen den beiden anderen Sitzen, war eine identische Konsole. Sie war mit verschiedenen Tasten und Reglern für die Klima- und die Musikanlage ausgestattet, außerdem mit einem Kühlfach, einem Getränkeregal und anderem Schnickschnack, den die wohlhabende Klientel auf ihren Reisen eben benötigte.
    »Nein, danke. Trotzdem vielen Dank für das Angebot.«
    Leeson wirkte ein wenig überrascht. »Sie trinken nicht?«
    »Nur bei Gelegenheit.«
    »Das ist ein vierundzwanzig Jahre alter Scotch«, meinte Leeson. »Absolut perfekt für jede Gelegenheit.«
    Der Dekanter war voll. Siebenhundert Milliliter Whisky. Die Gläser waren sauber. Vielleicht hatte Leeson den Whisky speziell für Kooi besorgt und wollte dadurch, dass er ihn noch nicht angerührt hatte, seine gute Kinderstube demonstrieren. Aber es konnte noch zig andere Gründe dafür geben.
    »Ich bin auch so ganz zufrieden«, sagte Victor.
    Leeson faltete die Hände. »Und ich hatte Sie für einen Seemann gehalten.«
    Victor versuchte, den Gesichtsausdruck des Jüngeren zu durchschauen, aber bis auf den immer gleichen, forschenden Blick gab es nichts zu entdecken.
    »Nicht, solange wir über geschäftliche Dinge reden«, sagte Victor.
    »Obwohl wir damit noch nicht einmal angefangen haben.«
    »Was machen wir dann hier?«
    »Wir lernen uns ein bisschen besser kennen.«
    »Bei allem gebührenden Respekt, aber

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