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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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das Foto ein. Dann packte er den Sicherheitsgurt dicht beim Einzug und zog ihn behutsam heraus, damit der Druck auf ihre Luftröhre nachließ.
    Sie keuchte und schnaubte und sog die Luft ein, dann wurde sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt. Er hielt den Gurt so lange fest, bis sie aufgehört hatte zu husten und ihr Atem wieder halbwegs normal klang. Es dauerte rund eine Minute.
    Victor sah ihr im Spiegel in die Augen. »In genau zehn Sekunden lasse ich den Gurt wieder los, es sei denn, Sie geben mir einen guten Grund, das nicht zu tun.«
    »Bitte …« , keuchte sie. »Ich soll Sie doch … nur fahren.«
    Victor zeigte ihr die Makarov. »Und warum sind Sie dann bewaffnet?«
    Sie schluckte und rieb sich die Kehle. »Die war nur dazu da … damit ich mich verteidigen kann.« Sie verzog das Gesicht und schluckte erneut.
    »Und? Hat es etwas genützt?«
    »Ich bin bloß die Fahrerin. Ich …«
    Der nächste Hustenanfall verhinderte jedes weitere Wort.
    »Wen soll ich treffen?«, wollte Victor wissen.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Victor ließ den Gurt los. Die Spule schnappte zurück und zog den Gurt um ihren Hals wieder straff. Dieses Mal versuchte sie nicht erst, den Gurt mit den Fingern zu lockern oder die Schnalle zu lösen. Dieses Mal griff sie sofort nach dem Gurt, um ihn, so wie Victor, ein Stück weit herauszuziehen. Allerdings ließ er das nicht zu. Er packte ihr Handgelenk und drückte es beiseite.
    »Nicken Sie, wenn Sie so weit sind. Ich will alles hören, was Sie wissen. Und denken Sie daran, dass ich viel mehr Zeit habe als Sie.«
    Sie zögerte keine Sekunde, sondern nickte, so gut es der Gurt um ihre Kehle zuließ.
    Victor ließ ihr Handgelenk los, und sie zog sofort am Gurt, viel zu fest, sodass er sich nicht von der Stelle rührte. Sie geriet in Panik und riss und zerrte und geriet immer mehr in Panik, als der Gurt keine Anstalten machte, sich zu lockern.
    Er löste ihre Hand vom Gurt und lockerte ihn. »Langsam, wissen Sie noch?«
    »Robert Leeson«, stieß sie zwischen heftigen Atemzügen hervor. »Mein Boss heißt Robert Leeson … Aber mehr weiß ich nicht. Bitte …«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Francesca Leone.«
    »Also gut, Francesca Leone, halten Sie mal einen Moment still.«
    Victor wickelte den Gurt ab, und sie sackte nach vorn, hustend und röchelnd, mitgenommen und außer Atem, aber lebendig.
    »Sie werden keine bleibenden Schäden zurückbehalten«, sagte Victor. »Aber es kann nichts schaden, bei Gelegenheit einen Arzt aufzusuchen.«
    »Arschloch«, fauchte sie ihn an, nachdem sie sich aufgesetzt hatte. »Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.«
    »Sie hätten sich ja auch nicht als Taxifahrerin ausgeben müssen.«
    Sie funkelte ihn wütend an.
    Victor zeigte keinerlei Regung.
    »Wie haben Sie es gemerkt?«, wollte sie dann wissen, während sie sich die schmerzende Kehle rieb.
    Victor sah keinen unmittelbaren Grund, ihr die Antwort zu verschweigen, aber er war nicht der Typ, der seine Methoden erklärte. »Sie werden schon irgendwann von selbst dahinterkommen. Es war jedenfalls nicht besonders schwierig.«
    Sie starrte ihn durchdringend an und wusste nicht genau, ob er die Wahrheit gesagt hatte oder ob er etwas wusste, was er nicht preisgeben wollte. Mehr würde sie jedenfalls nicht erfahren.
    Jetzt sagte er: »Lassen Sie sich ruhig noch eine Minute Zeit, um sich ein bisschen zu erholen, aber dann fahren wir weiter. Ich will unseren gemeinsamen Freund nicht länger warten lassen.«

Kapitel 18
    Die Frau, die sich Francesca nannte, fuhr los, ohne sich anzuschnallen. Das war unter Profis ohnehin weit verbreitet, nicht nur, aber auch aus den Gründen, die Victor gerade so anschaulich demonstriert hatte. Obwohl ihm im letzten Sommer ein Sicherheitsgurt das Leben gerettet hatte. Er spürte plötzlich einen unangenehmen Geschmack im Mund und musste schlucken.
    Alle paar Sekunden warf Francesca ihm einen ängstlichen Blick zu. Was würde er ihr wohl als Nächstes antun? Doch ihre Blicke waren nutzlos. Selbst wenn sie rechtzeitig mitbekommen hätte, was er vorhatte, sie saß ja am Steuer und konnte sich wohl kaum aus der Schusslinie werfen, falls er sich entschloss, die Makarov zu benutzen. Victor hatte die Hände in den Schoß gelegt, damit sie nicht mit einem Blick in den Spiegel sehen konnte, in welcher Hand er die Waffe hielt. Sie steckte in seinem Hosenbund. Er brauchte sie nicht.
    Sie sagte: »Wir sind jetzt fast da.«
    »Wie lange noch?«
    »Vielleicht noch fünf

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