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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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ich bin nicht daran interessiert, Sie kennenzulernen.«
    Leeson erwiderte nichts. Doch sein Blick hatte sich verändert.
    »Meine Zeit ist kostbar, Mr. Leeson. Wenn wir hier also nichts Geschäftliches zu besprechen haben, dann muss ich mich bedauerlicherweise wieder verabschieden.«
    Victor wollte gerade nach dem Türgriff greifen, da hob Leeson die Hand.
    »Bitte, Mr. Kooi, bleiben Sie. Bitte.«
    Victor ließ den Arm wieder sinken.
    »Mr. Kooi«, begann Leeson. »Ich weiß, Sie sind ein viel beschäftigter Mann. Ich weiß, dass Ihre Dienste überaus gefragt sind. Ich möchte Ihre Zeit wirklich nicht über Gebühr beanspruchen. Ich habe Sie hierher gebeten, um mit Ihnen über einen Auftrag zu sprechen, einen Auftrag mit besonderen Bedingungen, die meines Erachtens mehr erforderlich machen als einige wenige digitalisierte Wörter, die per Satellit kreuz und quer durch die Welt gejagt werden.«
    »Ich höre.«
    Victor nahm mit Daumen und Zeigefinger eine Papierserviette von dem Tablett, faltete sie auseinander und legte sie über seine Fingerspitzen, nahm den Stöpsel aus der Öffnung des Dekanters und schenkte sich einen Schluck Whisky ein. Leeson sah ihm mit ausdrucksloser Miene zu.
    Victor schenkte ein zweites Glas ein und bot es dem Jüngeren an. Dieser machte jedoch keinerlei Anstalten, danach zu greifen.
    »Ich trinke nie alleine«, sagte Victor.
    Leeson streckte die Hand aus, beugte sich jedoch nicht nach vorn, und Victor musste sich noch mehr strecken, um die Lücke zu schließen. Ein Machtspielchen. Er ließ sich wieder zurücksinken und stellte das Glas auf seinen Oberschenkel. Die Papierserviette lag immer noch zwischen seinen Fingern und dem Glas.
    »Sie sind ein vorsichtiger Mann«, sagte Leeson und nippte an seinem Whisky.
    »Ist das für Sie ein Problem?«
    »Mitnichten, Mr. Kooi. Ich lege großen Wert auf Verlässlichkeit und Vertrauen. Und ich vertraue darauf, dass ein vorsichtiger Mann auch ein verlässlicher Mann ist.«
    Victor nippte jetzt ebenfalls an seinem Glas. »Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, bestätigte Leeson und nickte. »Mein letzter Klient war sehr zufrieden damit, wie Sie die Probleme im Jemen und in Pakistan gelöst haben.«
    »Das ist schön.«
    »Für ihn allerdings weniger«, sagte Leeson und achtete genau auf Victors Reaktion. »Er hat sich nämlich anscheinend in Luft aufgelöst.« Er machte mit den Fingern eine Wellenbewegung. »Angeblich entführt oder umgebracht, von Freunden Ihrer letzten Zielperson.«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen«, antwortete Victor, weil er es ganz genau wusste.
    »Dieses Ereignis ist wirklich sehr bedauerlich, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen hatte ich mir eine ganze Anzahl ähnlich gelagerter Aufträge erhofft, die ich gerne an Sie weitergegeben hätte. Aber ohne den Klienten gibt es natürlich auch keine Geschäfte mehr.«
    Leeson unterbrach sich, und Victor wusste, was von ihm erwartet wurde. »Und wie lautet der zweite Grund?«
    »Ah, der zweite Grund. Während der erste Grund sehr bedauerlich war, ist der zweite außerordentlich besorgniserregend. Denn wenn mein Klient tatsächlich aus dem Weg geräumt worden sein sollte, dann würde das erhebliche Zweifel an der Qualität Ihrer Arbeit aufwerfen.«
    Victor ließ sich nichts anmerken. Er blickte sein Gegenüber an und überlegte. Er konnte Leeson eine Kugel in den Schädel jagen und aussteigen, bevor der Fahrer reagieren konnte. Aber dann musste er durch die Todeszone zwischen den beiden Autos. Die Makarov war eine schlechte Kopie einer deutlich besseren, aber dennoch veralteten Waffe. Ihre Wirkung war in jedem Fall sehr begrenzt, es sei denn, man gab einen Schuss aus kürzester Distanz ab. Victor konnte nicht davon ausgehen, dass er eine Konfrontation mit dem Scharfschützen überleben würde, selbst dann nicht, wenn er die gepanzerte Limousine als Deckung nutzte. Dazu hätte er auf der linken Seite aussteigen und somit über den Sitz mit dem toten Leeson hinwegklettern müssen. Das würde so viel Zeit kosten, dass der Fahrer ihn in Empfang nehmen würde. Gut möglich, dass er eine bessere Waffe hatte, vielleicht trug er auch eine Schutzweste. Und Victor würde, wenn er zur Tür herauskam, ein leichtes Ziel abgeben. Falls auch die Trennwand zwischen dem hinteren Teil der Limousine und der Fahrerkabine gepanzert war, dann würde eine Neun-Millimeter-Kugel aus der Makarov keinerlei Schaden anrichten. Sollte Victor also versuchen, den

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