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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Fahrer von seinem Platz aus zu erschießen, dann bestand die große Gefahr, dass er selbst von einem Querschläger getroffen wurde. Falls die Trennwand nicht gepanzert war, war immer noch Leesons Leiche im Weg. Wenn Victor, um das Hindernis zu umgehen, einen spitzeren Schusswinkel wählte, stieg das Risiko, dass die luxuriösen Sitze und die Trennwand die Kugel ablenkten oder aber so stark abbremsten, dass sie keine Wirkung mehr hatte. Und wenn er versuchte, die Trennscheibe zu öffnen, hatte der Fahrer genügend Zeit auszusteigen, bevor Victor schießen konnte.
    »Nun?«, ließ sich Leeson vernehmen. »Haben Sie etwas dazu zu sagen?«
    »Die jemenitischen Behörden haben den Tod meiner letzten Zielperson als Selbstmord deklariert, genau wie vereinbart. Das Gleiche gilt für den pakistanischen Informanten.«
    »Ich habe den Bericht der Jemeniten gelesen«, erwiderte Leeson. »Die Zielperson ist durch einen Stich in den Hals gestorben. Nicht gerade eine übliche Methode, um Selbstmord zu begehen.«
    »Er war eine harte Nuss. Ein CIA -Agent. Er war klug. Hatte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Sie hätten schon bei Vertragsabschluss wissen müssen, dass es eine sehr schwierige Aufgabe werden würde. Und bevor wir das vergessen: Offiziell handelt es sich um einen Selbstmord.«
    »Und warum ist mein Klient dann spurlos verschwunden?«
    »Ich weiß nicht genug über Ihren Klienten, um mir ein qualifiziertes Urteil bilden zu können, und ich bin nicht der Typ, der gerne Ratespielchen veranstaltet. Aber wenn ich etwas getan haben sollte, was die Partner der Zielperson davon überzeugt hat – und ich sage bewusst überzeugt , da dieser Verdacht angesichts seiner Stellung ohnehin nahelag –, dass er ermordet worden ist, wie hätten sie überhaupt von dem Klienten erfahren? Mit Sicherheit nicht durch meine Schuld. Ich weiß ja gar nicht genug über ihn, um andere zu ihm zu führen. Jeder Fehler, den ich begangen haben könnte – und ich habe keinen einzigen begangen –, hätte automatisch zu mir und nur zu mir geführt. Und ich sitze jetzt hier, im Gegensatz zu Ihrem Klienten. Daher kann das Verschwinden Ihres Klienten nicht das Geringste mit meinem Auftrag zu tun haben.«
    Leeson gab keine Antwort.
    Victor fuhr fort: »Sie müssen eigentlich zu derselben Schlussfolgerung gelangt sein. Zumindest hoffe ich das ernsthaft, falls wir unsere Geschäftsbeziehung fortsetzen wollen.«
    »Selbstverständlich.«
    »Also warum haben Sie das Thema überhaupt angesprochen?«
    »Weil ich hören wollte, was Sie dazu zu sagen haben.«
    »Um was zu erreichen?«
    Leeson ließ ein dünnes Lächeln sehen. »Sagen wir einfach: Seelenfrieden.«
    »Dann hoffe ich, dass ich Ihnen ein bisschen davon verschaffen konnte.«
    Der Jüngere nickte. »Ich möchte Ihnen versichern, dass ich mit Ihrer Arbeit zufrieden bin, und das ist keine Kleinigkeit. Ihre Arbeit wirkt sich positiv auf meine Reputation aus, und für Männer wie Sie und mich gibt es vermutlich nichts Wertvolleres als die Reputation.«
    »Ich nehme einen Auftrag nur dann an, wenn ich überzeugt bin, dass ich ihn auch erfüllen kann.«
    Leeson nickte erneut. »Obwohl, was wir nicht vergessen sollten, eine Reputation nichts anderes ist als Hörensagen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, etwas Gegenteiliges behauptet zu haben. Aber den CIA -Agenten habe ich nicht mit meiner Reputation erstochen.«
    »Das stimmt.« Leeson lächelte wieder. »Und in den Augen eines Mannes liegt auch kein Hörensagen, sondern nur die Wahrheit.«
    »Welche Wahrheit liegt denn in meinen?«
    Er gab zunächst keine Antwort, sondern blickte Victor nur an. Dann sagte er: »Ich sehe einen Mann mit Erfahrung. Ich sehe einen Mann ohne Gewissen. Ich sehe einen Mann, der seine Seele verkauft hat, bevor er wusste, dass er irgendetwas von Wert besitzt.«
    »Soll ich sagen, was ich in Ihren Augen sehe?«
    Leeson schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.«
    Victor nippte an seinem Scotch.
    »Der Auftrag, den ich Ihnen anbieten will, ist gefährlich«, begann Leeson. »Aber wohl kaum gefährlicher als andere Aufträge, die Sie bereits erfolgreich zu Ende gebracht haben. Ich suche einen Mann, der mehr kann, als einen Abzug betätigen. Ich suche einen Mann, auf den man sich verlassen kann. Ich suche einen Mann, der da ist, wo und wann ich ihn brauche. Ich suche einen Mann, der meine Anweisungen befolgt und trotzdem in der Lage ist zu improvisieren. Können Sie dieser Mann sein, Mr. Kooi?«
    Spielen Sie ihm den perfekten Auftragskiller

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