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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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schnaubte. »Von so einer dürftigen Mahlzeit wird doch kein Mensch satt. Nehmen Sie wenigstens ein bisschen Hühnchen oder Fisch zu Ihrem Gemüse.«
    »Mein Magen ist ein bisschen empfindlich heute. Ich will ihn nicht zu sehr belasten.«
    »Extra süße Teriyaki-Soße?«
    »Ich bin scharf auf den Zucker.«
    Der jüngere Mann lachte. »Sie verblüffen mich immer wieder aufs Neue, Mr. Kooi. Und damit sind Sie vielleicht der einzige Gentleman, der das für sich in Anspruch nehmen kann.«
    »Es gibt für alles ein erstes Mal.«
    Während der Vorspeisen unterhielten sie sich in lockerem Plauderton. Leeson gab nichts von sich preis und stellte auch keinerlei bohrende Fragen. Der größte Teil des Gesprächs drehte sich um den Rolls-Royce. Victor war damit mehr als zufrieden und beobachtete nebenbei aufmerksam die Fußgänger und Fahrzeuge, die draußen vor dem Fenster vorbeikamen.
    Der Kellner räumte die Teller ab, und sie lobten die Qualität der Vorspeisen. Victor bat um eine neue Flasche Mineralwasser, da die erste bereits leer war.
    Leeson spielte mit seinem Whiskyglas. »Durstig?«
    »Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig für den Körper.«
    Ein schiefes Grinsen. »Wie kommt es bloß, dass ich gewusst habe, dass Sie genau das sagen würden?«
    »Dann hat sich das mit der Verblüffung ja schnell wieder erledigt.«
    Leeson erwiderte etwas, aber Victor hörte gar nicht hin. Draußen auf der Straße fuhr gerade ein Auto vorbei. Seine Scheinwerfer strichen für einen Moment über die Mündung einer schmalen Gasse auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort standen zwei Männer. Einer war größer und breiter als der andere. Einer trug eine Wollmütze, eine schwarze Lederjacke, eine Bluejeans und Stiefel. Der andere war gleich gekleidet, nur dass seine Lederjacke bis zu den Knien reichte. Ihre Gesichter waren nicht zu erkennen, dazu waren sie nur zu kurz zu sehen gewesen und standen zu weit entfernt.
    Dietrich und Coughlin.
    Sie hatten sie von Anfang an beschattet. Erst in dem Geländewagen, den Victor auf der Autobahn entdeckt hatte, und dann vorhin an der Straßenecke. Diese beiden Ereignisse ließen sich noch damit erklären, dass sie ihn unterschätzten oder vielleicht ein wenig übereifrig waren, aber dass sie jetzt praktisch ohne Tarnung auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen, das war für jeden auch nur halbwegs geschulten Beschatter einfach zu nachlässig. Ob sie tatsächlich einen Überfall planten? Victor bekam erste Zweifel. Wahrscheinlicher war, dass sie gesehen werden wollten. Leeson wollte ihm deutlich machen, dass sie immer in der Nähe waren. Er vertraute Kooi immerhin so weit, dass er ihn zum Abendessen einlud, aber nicht so weit, dies völlig ohne Schutz zu tun. Wenn es Leeson darum gegangen wäre, Victors Vertrauenswürdigkeit auf die Probe zu stellen, dann wären die beiden unsichtbar geblieben.
    Aber trotzdem, irgendetwas passte da nicht zusammen. Er wusste, dass es bestimmte Dinge gab, in die er nicht eingeweiht war, und dass daher auch seine Schlussfolgerungen nicht wirklich zuverlässig sein konnten. Aber sein Überleben hing ganz wesentlich davon ab, dass er ununterbrochen Chancen und Risiken gegeneinander abwog, dass er Bedrohungen bereits kommen sah und dann agierte, anstatt zu reagieren.
    Noch ein Auto fuhr vorbei, und wieder sah Victor die beiden Männer an der Ecke stehen.
    Viel zu nachlässig.
    Irgendetwas stimmte da nicht.
    »Sie haben mir doch erzählt, dass der Handyempfang beim Bauernhof sehr schlecht ist«, sagte Victor.
    »Das stimmt.«
    »Trotzdem haben Dietrich und Coughlin jeweils ein Handy, das habe ich gesehen.«
    »In der Tat.«
    »Rufen Sie sie an.«
    »Wie bitte?«
    »Ich erkläre es Ihnen später, und ich entschuldige mich jetzt schon für den Fall, dass ich unrecht habe. Aber trotzdem, bitte tun Sie genau, was ich Ihnen sage: Rufen Sie Dietrich an.«
    »Ich glaube, Sie vergessen, wen Sie hier vor sich haben, Mr. Kooi. Sie sollten sich ins Bewusstsein rufen …«
    »Rufen Sie Dietrich an. Sofort!«
    Leeson verzog das Gesicht, aber dann wurde ihm klar, dass ein Streit mit Victor nicht in seinem Interesse liegen konnte. Er stellte also sein Glas auf den Tisch und fischte ein Handy aus der Innentasche seines Jacketts. Er gab den Code ein, um es zu entsperren, und wählte.
    »Es klingelt«, sagte Leeson. »Was soll ich ihm sagen?«
    »Sobald er sich meldet, geben Sie mir das Telefon.«
    »Ich verlange, dass Sie mir auf der Stelle eine Erklärung liefern, ansonsten

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