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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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…«
    Victor beugte sich über den Tisch, riss Leeson das Handy aus der Hand und drückte es ans Ohr.
    Leesons Augen wurden schmal, und er lief vor unbändiger Wut und Erniedrigung knallrot an.
    Der Klingelton brach ab, und Dietrich sagte: »Wie ist das Abendessen?«
    Victor antwortete nicht. Er wartete. Ein Auto fuhr am Restaurant vorbei.
    Er legte auf und ging die Anrufliste durch. Sie enthielt keine Namen, nur Nummern. »Welches ist Coughlins Nummer?«
    Leeson sagte keinen Ton. Er starrte Victor nur wütend an.
    Victor starrte zurück, ohne ein einziges Mal zu blinzeln. Es war ein Blick, der unmissverständlich deutlich machte, welch tödliche Bedrohung von ihm ausging. »Die Nummer?«
    »Sie endet mit null-neun«, zischte Leeson mit zusammengebissenen Zähnen. »Müsste die vorletzte sein.«
    Das Handy wählte schon, bevor Leeson seinen Satz beendet hatte.
    »Sir?«, meldete sich Coughlin.
    Victor blieb stumm.
    »Sir«, wiederholte Coughlin, »ist alles in Ordnung?«
    Victor blieb stumm.
    »Sind Sie dran, Mr. Leeson?«
    Auf der Straße kam ein Bus vorbei. Das Licht seiner großen Scheinwerfer huschte über die beiden Männer in der Gasse hinweg. Einer hatte die Hände in die Taschen gesteckt. Der andere ließ die Arme lose zu beiden Seiten baumeln.
    Genau wie während des Anrufs bei Dietrich.
    Victor legte auf und warf Leeson das Handy zu, der nur mit knapper Not verhindern konnte, dass es auf den Boden fiel.
    »Was zum Teufel ist hier eigentlich los, Mr. Kooi?«, herrschte er Victor an.
    »Haben Sie Feinde?«
    Leeson schien ihn gar nicht zu hören. »Ich habe jetzt endgültig genug von Ihren Unverschämtheiten, Mr. Kooi.«
    »Hören Sie mir gut zu. Ein Jeep Commander ist uns bis nach Rom gefolgt. Jetzt stehen da draußen auf der anderen Straßenseite zwei Typen. Ich dachte zuerst, es seien Dietrich und Coughlin. Sind sie aber nicht.«
    Leeson zog die Augenbrauen zusammen. »Natürlich nicht. Sie haben beide zu tun, in meinem Auftrag.«
    »Darum wiederhole ich meine Frage: Haben Sie Feinde?«
    Leeson lehnte sich zurück. Seine Wut verrauchte langsam, aber er hatte immer noch nicht begriffen, was Victor schon längst wusste. »Glauben Sie, ein Mann in meiner Branche macht sich keine Feinde?«
    »Wer kann von dem Bauernhof gewusst haben?«
    »Niemand. Ausgeschlossen.«
    »Dann der Rolls. Wer kennt diesen Wagen?«
    »Ich … ähm … ich bin mir nicht sicher.«
    »Sagen Sie mir, wer davon wissen könnte.«
    Angst schlich sich in Leesons Gesichtszüge. »Georgier.«
    »Mafia?«
    Leeson nickte. »Eine Organisation in Odessa. Die Hälfte davon sind Exmitarbeiter des KGB und des SVB . Großer Gott, ich …«
    »Es ist mir völlig egal, was Sie denen getan haben. Wenn Sie die nächsten Stunden überleben wollen, dann müssen Sie genau das tun, was ich Ihnen sage. Keine Fragen. Kein Zögern. Ich mache die Ansagen, Sie handeln. Verstanden?«
    Leeson nickte panisch. »Sie müssen mich beschützen, Mr. Kooi. Diese Leute sind Tiere. Richtige Tiere.«
    Der Kellner brachte Leesons Curry und Victors gebratenes Gemüse an den Tisch, verbeugte sich kurz und zog sich zurück.
    Victor griff nach seiner Gabel und fing an zu essen.
    Verblüfft starrte Leeson ihn einen Augenblick lang an. »Was … was zum Teufel machen Sie da? Wir müssen verschwinden. Auf der Stelle.«
    Victor kaute weiter und sagte: »Ich habe schon lange nichts mehr gegessen. Ich muss unbedingt ein paar Kalorien zu mir nehmen.«
    Leeson riss ungläubig die Augen auf. »Wir müssen auf der Stelle von hier verschwinden. Das ist ein Befehl.« Er schob seinen Stuhl zurück.
    »Es steht Ihnen selbstverständlich frei, jetzt zu gehen und zu sterben.« Victor wies mit einer Handbewegung in Richtung Tür. »Oder Sie bleiben bei mir und leben weiter.«
    Victor schenkte Leeson nicht die geringste Beachtung und steckte sich ungerührt knuspriges Gemüse in den Mund, das seinen Magen nicht belasten würde, dazu die Soße voll einfacher Kohlenhydrate als Brennstoff für seine Muskeln. Bei der Bestellung hatte er eine Konfrontation mit Dietrich und Coughlin erwartet und nicht mit georgischen Kriminellen, aber die Wirkung war dieselbe.
    »Trinken Sie einen Schluck Wasser«, sagte er zu Leeson.
    Leeson griff nach seinem Whisky.
    »Nein, Wasser.«
    Der jüngere Mann gehorchte und leerte das halbe Glas in einem Zug. Er war kreidebleich.
    »Keine Angst«, sagte Victor. »Solange wir hier sitzen, werden sie nichts unternehmen, vorausgesetzt, wir geben ihnen keinen Anlass dazu. Also

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