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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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reißen Sie sich zusammen.«
    Leeson wischte sich mit dem Hemdsärmel den Mund ab, holte einmal tief Luft und nickte. »Was machen wir jetzt?«
    »Gehen Sie zur Toilette. Legen Sie Ihre Pistole in den Mülleimer. Dann kommen Sie wieder zurück und warten auf mich, während ich mir die Waffe hole.«
    »Okay.«
    »Und vergessen Sie die Reservemagazine nicht.«
    »Ich habe keine dabei.«
    »Also dann eben nur die Pistole.«
    Leeson nickte noch einmal und stand auf. Er schwankte leicht.
    »Ganz ruhig«, sagte Victor. »Lassen Sie sich nichts anmerken.«
    Leeson holte noch einmal tief Luft, entspannte seine Gesichtszüge, so gut er konnte, und machte sich auf den Weg zur Toilette.
    Die beiden Georgier standen auf der anderen Straßenseite und warteten.

Kapitel 35
    Victor holte Leesons Pistole aus dem Mülleimer neben dem Handtuchspender in der Männer-Toilette des Restaurants. Am liebsten wäre ihm eine FN Five-seveN gewesen, deren Überschallprojektile den Großteil der handelsüblichen Schutzwesten durchschlugen und deren Magazin zwanzig Patronen fasste. Über eine Glock oder eine Beretta mit einem ausreichenden Munitionsvorrat, ob nun Neun-Millimeter oder Kaliber .40 oder .45, hätte er sich gefreut. Auch mit einer kompakten Pistole hätte er sich arrangieren können – kleineres Magazin, aber immer noch genügend Durchschlagskraft, um einen Menschen mit einem Schuss zu töten. Was er bekam, war eine SIG Sauer mit Kaliber .22.
    Auch mit einer Zweiundzwanziger konnte man töten – Victor hatte das schon etliche Male getan –, aber er hatte auch schon erlebt, wie eine solche Kugel vom Schädel eines Mannes abgeprallt war. Der Lauf der SIG war keine zehn Zentimeter lang. Dadurch waren die Geschosse langsam und nicht besonders präzise. Und das Magazin enthielt gerade einmal zehn Patronen.
    Damit musste er klarkommen.
    Er steckte sich die Pistole in den Hosenbund und kehrte zu Leeson an den Tisch zurück. Er hatte sein Essen zwar nicht angerührt, schien aber wenigstens seine Panik halbwegs im Griff zu haben.
    »Falls Sie das hier überleben«, sagte Victor, nachdem er sich wieder an seinen Platz gesetzt hatte, »sollten Sie sich eine bessere Schusswaffe zulegen.«
    »Ich habe Dietrich angerufen«, sagte Leeson. »Er ist unterwegs, zusammen mit Coughlin.«
    »Das werden sie nicht rechtzeitig schaffen.«
    »Sie sind ja gar nicht auf dem Bauernhof, sondern hier in Rom. Sie können in knapp zwanzig Minuten hier sein. Wir müssen nur hier bleiben und warten.«
    Victor schüttelte den Kopf. »Nein, wir müssen zum Wagen.«
    Auch Leeson schüttelte den Kopf. »Wir warten. Das ist ein Befehl.«
    Victor stand auf. »Warten nützt gar nichts. Sie wissen Bescheid.«
    »Was? Wieso denn das? Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil sie nicht mehr auf der anderen Straßenseite stehen.« Er blickte sich im Restaurant um. »Haben Sie den Tisch persönlich reserviert?«
    »Ja. Heute Morgen.«
    »Sie haben hier schon öfter gegessen?«
    »Ja. Wieso?«
    »Mit einem Mitglied des georgischen Kartells?«
    Leesons Gesichtszüge entgleisten. »Aber das ist Jahre her. Das war, bevor unsere Beziehungen geendet haben. Ich verstehe das nicht …«
    »Die Zeit spielt keine Rolle. Sie hätten niemals zweimal denselben Ort aufsuchen dürfen, schon gar nicht, wenn Sie ehemalige russische Geheimdienstleute übers Ohr gehauen haben. Irgendjemand hat Ihre Telefonate mit Dietrich und Coughlin abgehört.«
    Victor drehte sich um und warf einen Blick in die offene Küche. Ein Kellner schob sich gerade rückwärts durch die Hintertür nach draußen und starrte ihm dabei direkt ins Gesicht. Er sah zu Tode erschrocken aus. Er wusste, was gleich passieren würde.
    Victor griff bereits nach der SIG , als der Mann in der knielangen Lederjacke durch eben diese Hintertür gestürmt kam. Er hielt eine Mossberg-Pumpgun in den Händen. Der galvanisierte Stahl glitzerte im Schein der hellen Halogenleuchten. Seine versteinerte Miene zeugte von unterdrückten Aggressionen. Er drehte den Kopf sofort nach links, dorthin, wo seine Zielperson saß. Der Lauf der Mossberg hinkte einen Sekundenbruchteil hinterher. Gut ausgebildet, aber ein bisschen eingerostet.
    Sein rechtes Auge explodierte in einer Wolke aus Blut und gallertartiger Flüssigkeit.
    Es gab keine Austrittswunde, weil die kleine Zweiundzwanziger die Schädeldecke von innen nicht durchschlagen konnte und noch ein paar Mal kreuz und quer durch das Gehirn des Georgiers torkelte.
    Der Mann drehte sich noch im Tod

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