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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zusammen aussah.
    Während Mrs Delaney mir zusah, wie ich eine weiße Bluse zuknöpfte, schnalzte sie mit der Zunge: »Ich glaube, Sie brauchen Größe vierzig.«
    Ich erstarrte mitten in der Bewegung. »Ich trage Sechsunddreißig.«
    »O ja, da passen Sie rein, aber sehen Sie sich nur die Länge der Arme und des Rocks an! Ich glaube, Sie werden sich in vierzig wohler fühlen. Probieren Sie die mal an.« Sie reichte mir einen neuen Stapel, dann lachte sie. »Machen Sie nicht so ein entsetztes Gesicht, Mädchen! Vierzig hat gar nichts zu bedeuten. Sie behalten trotzdem Größe sechsunddreißig.« Sie tätschelte ihren üppigen Bauch. »In meine Kleider bekämen wir drei von Ihnen hinein!«
    Trotz meiner zahlreichen Proteste wurde ich mit den Kleidern in Größe vierzig weggeschickt. Mutlos fuhr ich in mein Wohnheim zurück und fand Jill mit einem Buch auf ihrem Bett vor. Bei meinem Eintreffen richtete sie sich auf.
    »He, ich hab mich schon gefragt, was mit dir passiert ist.«
    »Bin aufgehalten worden«, seufzte ich. »Fühlst du dich besser?«
    »Ja. Viel besser.« Jill schaute zu, während ich die Uniformen wegräumte. »Sie sind ziemlich schrecklich, nicht wahr? In St. Vladimir hatten wir keine Uniformen. Es wird so langweilig sein, jeden Tag das Gleiche zu tragen.« Ich wollte ihr jetzt nicht erzählen, dass ich als Alchemistin ohnehin so etwas getragen hätte.
    »Welche Größe hast du bekommen?«, wechselte ich das Thema. Irgendwie lechzte ich nach Bestrafungen.
    »Sechsunddreißig.«
    Ein Stich des Ärgers durchzuckte mich, während ich meine Uniformen neben ihre in den Schrank hängte. Ich kam mir im Vergleich zu ihr gewaltig vor. Aus welchem Grund waren all diese Moroi so mager? Genetik? Kohlenhydratarme Blutdiät? Vielleicht lag es einfach daran, dass sie alle so groß waren. Ich wusste nur, dass ich mir in ihrer Gegenwart jedes Mal reizlos und unbeholfen vorkam und weniger essen wollte.
    Als ich mit dem Auspacken fertig war, verglichen Jill und ich unsere Stundenpläne. Angesichts der Unterschiede in unseren Zensuren hatten wir – wenig überraschend – fast nichts gemeinsam. Der einzige Kurs, den wir teilten, war Sport für alle Klassen. Sämtliche Schüler mussten jedes Halbjahr den Kurs belegen, da Fitness als Teil eines abgerundeten Schullebens betrachtet wurde. Vielleicht konnte ich ein paar Kilo abnehmen und meine normale Größe zurückbekommen.
    Jill lächelte und reichte mir meinen Stundenplan. »Eddie ist hingegangen und hat verlangt, in unseren Sportkurs aufgenommen zu werden, da es so ziemlich der einzige Unterricht ist, den wir gemeinsam haben könnten. Aber er überlappt sich mit seinem Spanischkurs, und sie wollten es ihm nicht erlauben. Ich glaube, er übersteht den ganzen Schultag nicht, ohne zu sehen, dass ich noch lebe. Oh, und Micah ist mit uns in Sport.«
    Ich war zu meinem Bett geschlichen, immer noch verärgert über die Uniformen. Jills Worte erregten meine Aufmerksamkeit. »He, weißt du, warum Eddie sich so merkwürdig benommen hat, als Micah bei uns war?«
    Jill schüttelte den Kopf. »Nein, ich hatte noch gar keine Gelegenheit, ihn danach zu fragen, aber es ist mir ebenfalls aufgefallen – vor allem am Anfang. Später, während du deine Tests absolviert hast und wir auf unsere Uniformen gewartet haben, schien Eddie sich zu entspannen. Jedenfalls etwas. Aber ab und zu hat er Micah immer noch einen seltsamen Blick zugeworfen.«
    »Du meinst doch nicht, dass er Micah für gefährlich hält, oder?«
    Jill zuckte die Achseln. »Auf mich hat er nicht gefährlich gewirkt, aber ich bin kein Wächter. Wenn Eddie ihn tatsächlich für bedrohlich gehalten hätte, dann hätte er sich anders verhalten. Aggressiver. Er wirkt in Micahs Nähe beinahe nervös. Und beinahe – aber nicht wirklich – ängstlich. Das ist eigentlich das Seltsamste von allem, weil Wächter sonst niemals verängstigt wirken. Eddie ist zwar genau genommen kein Wächter. Aber du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja«, bestätigte ich und musste trotz meiner mürrischen Vorsätze lächeln. Jills nette, etwas geschwätzige Art heiterte mich ein wenig auf. »Was meinst du damit, dass Eddie genau genommen kein Wächter sei? Ist er nicht offiziell dazu abgestellt worden, dich hier zu beschützen?«
    »Doch, schon«, antwortete Jill, während sie mit einer ihrer hellbraunen Locken spielte. »Aber … hm, es ist irgendwie merkwürdig. Er hatte Schwierigkeiten mit den Wächtern, weil er Rose geholfen und, ähm, weil er

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