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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Wut, die ich jemals wirklich bei ihm gesehen hatte. »Wagen Sie es nicht, jemals wieder so über sie zu sprechen! Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Seine Wut war ein wenig beängstigend, aber ich gab nicht klein bei. »Tatsächlich bin ich die Person gewesen, die dafür zuständig war, die gestohlenen Unterlagen zurückzuholen.«
    »Sie hatte ihre Gründe«, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Sie verteidigen so bereitwillig jemanden, der wegen eines Verbrechens verurteilt wurde, und doch nehmen Sie überhaupt keine Rücksicht auf Jill – die ja nichts getan hat.«
    »Ich nehme jede Menge Rücksicht auf sie!« Er hielt inne und zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an. Ich hatte den Verdacht, dass er außerdem versuchte, seine Gefühle in den Griff zu bekommen. »Ich denke ständig an sie. Wie auch nicht? Sie ist da … ich kann es nicht spüren, aber sie ist immer da, horcht stets auf die Dinge in meinem Kopf, horcht auf die Dinge, die nicht einmal ich hören will. Sie fühlt Dinge, die ich nicht fühlen will.« Er zog an der Zigarette und drehte sich wieder zu der Aussicht um, obwohl ich bezweifelte, dass er tatsächlich etwas sah.
    »Wenn Sie sich ihrer tatsächlich bewusst sind, wie kommt es dann, dass Sie so etwas tun?« Ich deutete in den Raum hinter uns. »Wie konnten Sie sich betrinken, obwohl Sie wussten, dass es sich auch auf sie auswirkt? Wie konnten Sie tun« – ich verzog das Gesicht – »was immer Sie mit diesen Mädchen getan haben, in dem Wissen, dass sie es sehen kann? Sie ist fünfzehn.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er. »Das mit dem Trinken wusste ich nicht – jedenfalls nicht zu Anfang. Als sie an diesem Tag nach der Schule zu Clarence kam und es mir erzählt hat, habe ich damit aufgehört. Ich habe wirklich aufgehört. Aber dann … bei eurem Besuch am Freitag hat sie gesagt, ich solle mich ruhig amüsieren, da Wochenende sei. Ich schätze, sie hat sich nicht solche Sorgen darum gemacht, dass ihr übel werden würde. Also habe ich mir gesagt: ›Ich werde einfach ein paar Gläser trinken.‹ Nur dass es gestern Nacht plötzlich mehr waren als nur ein paar. Und dann lief alles irgendwie aus dem Ruder, und ich bin hier gelandet und – was tue ich da eigentlich? Ich brauche mich doch Ihnen gegenüber nicht zu rechtfertigen.«
    »Ich glaube, dass Sie das niemandem gegenüber rechtfertigen können.« Ich war fuchsteufelswild, mein Blut kochte.
    »Das müssen Sie gerade sagen, Sage.« Anklagend richtete er einen Finger auf mich. »Zumindest tue ich etwas. Und Sie? Sie lassen die Welt einfach an sich vorbeirauschen. Sie stehen da, während dieses Arschloch Keith Sie wie den letzten Müll behandelt, und Sie lächeln und nicken nur. Sie haben kein Rückgrat. Sie wehren sich nicht mal. Selbst der alte Abe scheint Sie herumzustoßen. Hatte Rose recht damit, dass er etwas gegen Sie in der Hand hat? Oder ist er einfach nur eine weitere Person, gegen die Sie sich nicht zur Wehr setzen?«
    Ich hatte große Mühe, ihn nicht merken zu lassen, wie sehr mich diese Worte trafen. »Sie wissen nicht das Geringste über mich, Adrian Ivashkov. Ich setze mich reichlich zur Wehr.«
    »Da hätte ich mich doch glatt in Ihnen getäuscht.«
    Ich bedachte ihn mit einen gepressten Lächeln. »Ich mache dabei nur kein so großes Spektakel um meine Person. Das nennt sich Verantwortungsbewusstsein.«
    »Na klar. Wenn’s Ihnen hilft, nachts zu schlafen.«
    Ich warf die Hände hoch. »Eben, genau das ist es: Ich schlafe nachts nicht mehr, weil ich losfahren muss, um Sie vor Ihrer eigenen Idiotie zu retten. Können wir jetzt aufbrechen? Bitte?«
    Als Antwort drückte er die Zigarette aus und zog sich Socken und Schuhe an. Dabei schaute er zu mir auf – die Wut schien völlig verschwunden. Seine Stimmungen veränderten sich so schnell – es war, wie man einen Lichtschalter umlegte.
    »Sie müssen mich von dort wegbringen. Weg von Clarence.« Seine Stimme war jetzt ruhig und ernst. »Er ist schon ein netter Kerl, aber ich verliere noch den Verstand, wenn ich dortbleibe.«
    »Sonst benehmen Sie sich also absolut hervorragend, wenn Sie nicht dort sind, ja?« Ich sah zurück in die Wohnung. »Vielleicht haben Ihre beiden Groupies ein Zimmer für Sie.«
    »He, zeigen Sie mal ein wenig Respekt. Das sind richtige Leute mit Namen. Carla und Krissy.« Er runzelte die Stirn. »Oder war es Missy?«
    Ich seufzte. »Wie ich Ihnen schon mal gesagt habe – ich habe keinen Einfluss auf Ihre

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