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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Pobi
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Auto, und Jake stieß sich vom Rahmungstisch ab, ohne zu merken, dass er wieder zu atmen aufgehört hatte.
    Je näher er der Tür kam, desto mehr erweiterte sich sein Blickfeld auf das Automobil. Der Lack war von einer dicken Staubschicht bedeckt, an die seit Jahren niemand mehr gerührt hatte. Die Windschutzscheibe war opak, und der Wagen sah so aus, als stünde er hier schon seit Ewigkeiten unbeachtet herum. Jake kannte das Auto, er wusste, wie es unter all der Vernachlässigung aussah. Es erinnerte ihn an die Nacht, in der alles in die Brüche gegangen war. Sein Leben. Das seines Vaters. Von den mächtigen Schwingen des Schicksals in einen blutigen, schwarzen Sumpf verwandelt.
    Es war der Wagen seiner Mutter – ein cremefarbener, 1966 er Mercedes W 113 mit roter Lederausstattung. Jake erinnerte sich noch, wie man ihn am Morgen nach dem Mord auf einem Tieflader zurückgebracht hatte. Jacob lag betrunken im Haus. Daher half Jake dabei, den Lastwagen einzuweisen. Als die Männer den Benz herunterrollten, hatte er die Gipswand unter dem Fenster der Garage eingedrückt. Dann hatten sie das Tor geschlossen, und das schien das Ende zu sein. Die Gruft der Königin war versiegelt.
    Vor dem Garagentor stand ein Eames-Sessel mit brüchiger Lederpolsterung. Er war staubfrei, von mehreren Kreisen von Whiskyflaschen umgeben, und der Boden direkt davor war glattgetreten. In Jakes Kopf blitzte ein schnelles Flussdiagramm auf. Wie oft war sein Vater hierhergekommen? Einmal im Jahr? Im Monat? In der Woche? Ein Blick auf den Wald aus Flaschen und den abgetretenen Fleck vor dem Sessel sagte Jake, dass es ziemlich oft gewesen sein musste. Vielleicht jede Nacht. Sein Vater hatte sich in seinem Captain-Kirk-Stuhl zurückgelehnt, eine Flasche Wut-Treibstoff in der Hand, und an seine tote Frau gedacht. Wahrscheinlich hatte er den Wagen nie gefahren. Er stand jetzt schon wie lange hier? Dreiunddreißig Jahre.
    Jake bewegte sich langsam an der Seitenwand entlang und warf einen Blick auf die hintere Stoßstange. Sie stieß immer noch an die Gipswand, gegen die der Wagen vor so vielen Jahren gerollt war. Man sah noch den abgesplitterten Riss in der Holzmaserung, inzwischen zugekleistert von Staub und Spinnweben. Es war offensichtlich, dass der Wagen seit dem Morgen nach der Ermordung seiner Mutter hier stand.
    Die letzten Menschen, die ihn berührt hatten, waren wahrscheinlich die Typen mit dem Tieflader gewesen. Davor die Polizei. Und noch etwas früher der Mörder seiner Mutter.
    Â»Fass auf keinen Fall etwas an«, sagte Jake und hob, um ein Beispiel zu geben, die eigenen Hände.
    Â»Warum nicht?«
    Jake antwortete nicht und zog sein Handy heraus. Wählte. »Hallo Smolcheck, Jake Cole hier. Hast du Zeit, einen Wagen für mich zu untersuchen? Sicher. Ja. Nein. 1966 er Mercedes-Cabrio. Zweisitzer.«
    Pause.
    Â»Er war vor dreiunddreißig Jahren Schauplatz eines Mordes.«
    Pause.
    Â»Ich glaube schon. Die Polizei hat ihn untersucht.«
    Pause.
    Â»Er wurde der Familie innerhalb von zwanzig Stunden nach dem Verbrechen zurückgegeben.«
    Pause.
    Â»Einfacher Lagerraum. Unbeheizt, aber wettergeschützt.«
    Pause.
    Â»Nein, nicht gefahren. Niemand hat ihn seitdem angerührt. Ja. Ja. Ich glaube schon. Ja.«
    Längere Pause.
    Â»Okay, ich buche von hier aus einen Lagerraum. Ich tue, was ich kann. Polyethylenfolie und Isolierband. Verstanden. Sicher.«
    Pause.
    Â»Danke, Smolcheck. Ich weiß das zu schätzen. Es ist eine kalte Spur, aber sie könnte mir in einem ähnlich gelagerten Fall weiterhelfen. Ja, ich sage Carradine Bescheid. Keine Sorge, er wird sein Okay geben, bevor der Wagen bei Ihnen ankommt.«
    Jake sah hoch, und sein Blick fiel auf eine Notiz, die mit Tesafilm an einer der Scotch-Flaschen befestigt war: DEIN NAME IST JACOB COLERIDGE . MAL WEITER .
    Ja, du hast weitergemalt, du verrückter alter Mistkerl, dachte Jake. Und was wolltest du damit sagen?
    Als er sich umdrehte, war Kay verschwunden, wahrscheinlich zurück ins Haus zu Jeremy gegangen. Wie lange war er in einem seiner Trancezustände versunken gewesen?
    Er legte die Hand auf die Brust und fühlte seinen Herzschlag. Alles war in Ordnung. Fit wie ein Turnschuh. Wenn er es recht bedachte, war es erstaunlich, was man alles überleben konnte. Nietzsche hatte recht. Nachdem man sich dreimal mit einer hochoktanigen Mixtur aus China White und kolumbianischem Koks umgebracht

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