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Bloody Mary.

Bloody Mary.

Titel: Bloody Mary. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Schule gegangen.«
    Als sie eintraten, saß Skullion im Bett, und seine Melone lag neben ihm auf dem Tisch. »Hab mich schon gefragt, wann Sie kommen. Dachte mir, Sie hätten vielleicht kalte Füße gekriegt.« »Deswegen muß man doch nicht unhöflich sein«, sagte Mrs. Rawston.
    »Ich bin nicht unhöflich«, widersprach Skullion. »Der Dekan weiß mittlerweile, wie ich aus dem Park entkommen bin, und Sie haben doch diesem Weibsstück Ihren Namen genannt, stimmt’s? Damit haben die eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was passiert ist.«
    »Zu mir hat keiner etwas gesagt«, entgegnete Purefoy. »Aber Sie haben recht. Diese schauderhafte Person weiß, wie ich heiße.«
    »Hauptsache, Sie erzählen denen nicht, daß ich hier bin. Falls man Sie fragt, behaupten Sie einfach, ich hätte gesagt, Sie sollten abhauen. Die sollen ruhig noch eine Weile im Watt wühlen. Kann nichts schaden. Und denen im College kann es nicht schaden, wenn sie sich fragen, was wohl aus dem Rektor geworden ist. Ist schon in Ordnung, Mrs. Charlie, Sie müssen nicht warten, wenn Sie nicht eine Menge Geschichte hören wollen.«
    »Ich mache eine Kanne Tee«, sagte Mrs. Rawston und ging. »Wir kommen gleich zu den Gründen, warum ich mich Sir Godber Evans gegenüber so verhalten habe«, fuhr Skullion fort. »Zuerst erzähle ich Ihnen, was das für Leute sind, und warum ich hier bin und nicht da, wo ich hinkommen sollte, wie mir General Sir Cathcart D’Eath versprochen hat, wenn ich die Klappe halte, nämlich auf Coft Castle.« Sie lauschten seiner Geschichte, und kurz darauf kam Mrs. Rawston mit dem Teetablett und ein paar Keksen zurück, um sie gleich wieder allein zu lassen.
    »Können Sie stenografieren?« wollte Skullion dann von Mrs. Ndhlovo wissen. Sie verneinte, sagte aber, sie könne sehr schnell schreiben. »Schön, dann nehmen wir eben einen Kassettenrecorder, und ich rede langsam, weil ich noch eine Menge zu erzählen habe, wenn Sie es hören wollen. Nämlich die Geschichte des Colleges von einer Warte aus, wie man sie von keinem anderen erzählt bekommt. Wie sie wirklich ist oder war und nicht geschönt und etliche Ereignisse unterschlagen, weil sie nicht ins Bild passen. Fünfundvierzig Jahre war ich drüben im Pförtnerhaus, und was die Pförtner und Collegebediensteten in fünfundvierzig Jahren nicht erfahren, das lohnt sich nicht zu wissen. Länger als der Dekan, länger als der Praelector, länger als sonst irgendwer. Und wenn Sie’s hören wollen, erzähl ich’s Ihnen.«
    »Aber unbedingt«, sagte Purefoy. »Von dieser Warte aus hat wohl noch keiner eine Geschichte von Porterhouse geschrieben.«
    »’türlich nicht. Keiner hat gefragt, und wenn doch, hätten es der Dekan und die anderen nicht erlaubt. Ihnen werden sie’s auch nicht erlauben, jedenfalls nicht, daß es veröffentlicht wird. Aber Sie können es der Ordnung halber aufschreiben. Bewahren Sie es nur ja nicht in Ihrem Zimmer auf. Der Dekan und der Obertutor haben es neulich durchsucht, als Sie nicht zu Hause waren.«
    »Was?« rief Purefoy wütend. »Die haben meine Aufzeichnungen und alles durchsucht ... Wissen Sie das genau?« »Hundertprozentig«, sagte Skullion. »Ich hab sie von meinem Schlafzimmer im Rektorenhaus aus beobachtet. Hab sie durch das Fenster gesehen, wie sie sich verstohlen umsahen und das Büro der Sekretärin betreten haben. Wollen Sie den Grund wissen?«
    »Klar, natürlich, verdammt noch mal.«
    »Weil da ein Kopiergerät steht. Dann ist der Dekan raufgegangen, und als er wieder rauskam, hatte er eine äußerst selbstgefällige Miene.« Skullion lachte. »Manches entgeht mir vielleicht, aber nicht sehr viel, und was ich nicht sehe oder höre, krieg ich von anderen erzählt. Aber das bleibt unter uns. Klar?« »Wenn’s sein muß«, sagte Purefoy, der immer noch vor Wut schäumte. »Aber sie hatten kein Recht ...« »Nun machen Sie mal halblang. Recht? Recht hat damit nichts zu tun. Sie tauchen hier plötzlich als Sir-Godber-Evans- Gedächtnis-Fellow auf, werden in Abwesenheit des Dekans ernannt, und der Obertutor bringt mich dazu, Ihre Ernennungsurkunde zu unterschreiben, ohne mir zu sagen, was Sie sind oder wer das Geld bereitgestellt hat, und die im College wissen immer noch nicht genau Bescheid, und da glauben Sie, die wollen es nicht rauskriegen? Gab es da irgendwas, das besagte, daß Lady Mary hinter Ihnen stand?« »Nein, nein, das wohl nicht.«
    »Aber etwas haben sie gefunden, weil der Dekan am selben Nachmittag Sir Cathcart in Coft

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