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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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oder?«
    »Sicher.« Sie drehte den Gashahn zu, nahm den Topf und goss ihn über der Spüle aus. »Außerdem könnte uns das Gas schneller ausgehen, als uns lieb ist.«
    »Was für eine Ironie. Das ganze Gerede über unendliche Gasvorkommen, und wenn man mal was braucht, ist keines mehr da.«
    »Jammer nicht rum. Deck lieber den Tisch.«
    »Mir ist der Appetit vergangen.«
    »Dein Problem. Ich esse jetzt.«
    »O Mann.« Nick legte die Akte zur Seite und deckte den Tisch. Für zwei.
    51
    Donovan warf sich eine gelbe Tablette ein und spülte sie mit einem Energydrink hinunter. Ohne die sedierende Wirkung des Tranquilizers hätte er die spärliche Einrichtung seines mickrigen Behelfsbüros in den Räumlichkeiten der Botschaft längst kurz und klein geschlagen. Seine Augen schossen zwischen Greg Foster und Peter Laymon hin und her, die aus dem Hauptquartier angereist waren, um ihn bei der Suche nach Emma Fisher und Nick Schäfer zu unterstützen. Beide versteckten sich hinter ihren Laptops und gingen stumm ihren Aufgaben nach. Die Agenten wussten von dem Fehlschlag auf der Baustelle und kannten ihren Vorgesetzten gut genug, um zu wissen, wann sie ihn besser nicht ansprachen.
    Dabei hatte sich alles vielversprechend angelassen.
    Ein Abgleich der Quittung aus Emma Fishers Büro mit ihren Kontodaten hatte ergeben, dass sie beinahe täglich ein ganz bestimmtes Café aufsuchte. Vielleicht hatte jemand sie dort nach ihrer Flucht noch gesehen oder war von ihr kontaktiert worden. Mit Collins im Schlepptau war Donovan im Café del Mar auf die Bedienung Kiara Kolani gestoßen, ein scharfes Gerät mit dicken Titten. Leider hatte er von ihr nichts Verwertbares erfahren, woraufhin er und Collins das Café unverrichteter Dinge wieder verlassen hatten. Auch Emma Fishers Wohnung hatte sich als Reinfall erwiesen. Sie hatte Donovan nichts offenbart, was dieser nicht schon längst über sie wusste. Wenigstens hatte er es sich nicht nehmen lassen, genüsslich in Miss Fishers Unterwäsche zu wühlen.
    Er trat neben Foster. »Was haben wir?«
    »Keine Kreditkartenumsätze seit dem letzten Check«, antwortete Foster, ohne den Blick vom Monitor zu nehmen.
    »Davon war auszugehen. Bleiben Sie trotzdem dran.«
    Foster nickte.
    Donovan wandte sich Laymon zu, der im EDV -System der Stadt Berlin Daten und Archive der öffentlichen Überwachungskameras durchforstete. »Agent Laymon?«
    »Negativ, Sir. Die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt. Nicht einmal ein Beinahe-Match. Im Pendlerexpress nach Hannover verliert sich ihre Spur.«
    »Machen Sie weiter, die beiden können sich nicht in Luft aufgelöst haben. Glauben Sie mir, Fisher und Schäfer haben eine Scheißangst, und Angst führt immer zu Fehlern.« Donovans Kiefer mahlten. »Irgendwann werden sie einen Fehler begehen, und wenn es so weit ist, sind wir zur Stelle.«
    »Sind wir immer, Sir.«
    Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür.
    Donovan wirbelte herum. »Was wollen Sie hier?«
    »Mich erkundigen, ob Sie Fortschritte machen«, entgegnete Leland Franklin. »Wie ich hörte, mussten Sie einen kleinen Rückschlag verkraften.«
    Donovan baute sich vor ihm auf. »Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten.«
    »Wenn der Leiter meiner Sicherheitsabteilung im Krankenhaus liegt, weil er sich bei einer nicht autorisierten Aktion außerhalb der Botschaftsgrenzen beinahe das Genick gebrochen hat, dann geht mich das sehr wohl etwas an.« Franklins rot unterlaufene Augen ruhten mit einer Selbstsicherheit auf Donovan, die Franklins Status in diesem Gebäude widerspiegelte. »Himmel, Arsch und Zwirn, Donovan, sehen so etwa verdeckte Operationen des SCS aus? Der Berliner Polizeichef hat sich eine Viertelstunde lang am Telefon aufgeblasen, als wäre er der verdammte Bundespräsident, und für morgen früh hat mich der Innensenator zu sich bestellt.«
    »Erwarten Sie Probleme?«
    Franklin winkte ab. »Nur das übliche diplomatische Geschwätz.«
    »Sie halten sich an unsere Absprachen?«
    »Natürlich.« Er lachte verächtlich auf. »Genauso wenig wie Sie habe ich ein Interesse an einer offiziellen Untersuchung dieses Falles durch die deutschen Behörden.«
    »Wie geht es unserem Superheld eigentlich?«, wollte Donovan wissen.
    »Collins hat sich die rechte Schulter ausgekugelt und ein paar Schrammen im Gesicht. Es besteht der Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung, weshalb man ihn über Nacht zur Beobachtung in der Klinik behält. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er uns morgen wieder zur

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