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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Segways fuhren durchs Bild. Die Zielpersonen traten ins Bild. Sie schienen es eilig zu haben.
    »Sie gehen zum Taxistand«, kommentierte Laymon. »Hier steigen sie ein.« Das Taxi fuhr an und verschwand aus dem Sichtfeld der Kamera.
    »Ich will wissen, wohin sie gefahren sind.«
    »Einen Moment.« Mit geübten Fingern suchte Laymon den kurzen Augenblick heraus, auf dem das Kennzeichen des Taxis zu sehen war. Er zoomte es heran, schickte die Daten nach Crypto City und jagte sie dort durch die SCS -Großrechner. Wenig später kannten sie den Namen des Taxiunternehmens sowie die Identität des Fahrers, eines 52-jährigen Tschechen namens Tomas Horák. Laymons Hände flogen jetzt nur so über den Touchscreen. Unzählige Fenster poppten auf dem Monitor auf. Das Track-and-Trace-Tool nahm seine Arbeit auf und rekonstruierte die Route des Taxis, indem es sämtliche Datenspeicher der städtischen Überwachung Hamburgs anzapfte und auf das Auftauchen des Nummernschildes hin überprüfte. Jedes Mal, wenn das System einen Treffer meldete, ergänzte und erweiterte es die zurückgelegte Strecke.
    »Sie sind nach Norden gefahren«, sagte Laymon.
    »Bleiben Sie dran.« Donovan kippte den Rest seines Energydrinks hinunter. »Überprüfen Sie in der Datenbank des Taxiunternehmens, ob das Ziel dieser Fahrt registriert wurde.«
    »Jawohl, Sir.«
    Donovan wandte sich an Foster. »Irgendetwas Neues in der letzten Stunde?«
    »Negativ. Die beiden aktivieren ihre Communicator nicht einmal für eine Sekunde.«
    »Nein, so einfach werden sie es uns nicht machen.« Donovan dachte nach. »Durchforsten Sie Schäfers Dossier noch einmal auf Verwandte. War darin nicht von jemandem die Rede, der nördlich von Hamburg lebt?«
    »Wird erledigt.«
    Drei Minuten später sagte Foster: »Sie hatten den richtigen Riecher, Sir.«
    »Ich höre.«
    »Nick Schäfers Mutter, Lena Schäfer, ist als Bewohnerin eines Auffanglagers für Klimaflüchtlinge registriert, das sich 23 Meilen nördlich von Hamburg befindet.« Foster kniff die Augen zusammen, als bräuchte er eine Brille. »Anscheinend ist sie krank. Genaueres steht hier nicht.«
    »Letzter Wohnort?«
    »Dörpling. Gut 72 Meilen nördlich von Hamburg.«
    »Laut Fahrtenprotokoll des Taxis hat der Fahrer die beiden bis kurz hinter Bad Bramstedt gefahren«, vermeldete Laymon. »Irgendwo zwischen Kaltenkirchen und Dörpling sind sie ausgestiegen, und das Taxi kehrte als Leerfahrt zurück an den Hauptbahnhof.«
    Donovan klopfte Laymon auf die Schulter. »Das ist es, Gentlemen. Wir haben sie! Die Akte wird sich in wenigen Stunden in unseren Händen befinden.«
    54
    Binnen Sekundenbruchteilen saß Emma kerzengerade im Bett. Ihr Herz hämmerte in der Brust. Ein Geräusch hatte sie geweckt. Vielleicht ein Aufprall? Oder gar ein Schuss?
    Angespannt wartete sie auf eine Wiederholung. Ein Blick nach draußen verriet ihr, dass es kurz vor Sonnenaufgang war. Sie bemerkte die zurückgeschlagene Steppdecke und den freien Platz neben ihr. Nick war fort. Ein furchtbarer Gedanke kam ihr. Was, wenn man sie aufgespürt hatte? Unwillkürlich umklammerte sie ihre Bettdecke und zog sie hoch bis ans Kinn. Bei dem Gedanken an bewaffnete SCS -Agenten, die sich im Erdgeschoss von Zimmer zu Zimmer vorarbeiteten, wurde ihr übel. Ein dumpfes Poltern über ihr ließ sie zusammenzucken. Um ein Haar hätte sie laut aufgeschrien. Sie hörte eine Stimme. Ein Mann. Sämtliche Nackenhaare stellten sich ihr auf. Sie waren nicht mehr allein! Emma sprang aus dem Bett und suchte im Zimmer hektisch nach einer Waffe. Unter dem Bett fand sie schließlich einen Teppichklopfer. Sie zog ihn hervor und umklammerte ihn wie einen Tennisschläger. Notdürftig bewaffnet, schlich sie hinaus auf den Flur, den Blick starr nach oben gerichtet. Vor ihr fiel Licht durch das Dach und bildete einen quadratischen hellen Fleck auf dem Boden. In dessen Mitte führte eine Sprossenleiter hinauf zu einer geöffneten Dachluke. Staubflusen tanzten im Lichtschein. Vorsichtig näherte sie sich der Leiter.
    Plötzlich schob sich ein Kopf vor die Öffnung, gegen das Licht der Dämmerung nicht mehr als eine schwarze Kontur.
    Instinktiv holte Emma aus und schlug zu. Die Umrandung des Teppichklopfers krachte gegen den Kopf des Mannes. Er stieß einen Schmerzensschrei aus und schnellte zurück.
    »Scheiße, verdammt!«, kam es von oben, »bist du vollkommen übergeschnappt? Was soll das?«
    »Nick?«
    »Wer denn sonst? Scheiße, tut das weh.«
    Erleichtert atmete sie auf und

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