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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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bedeuten?«
    »Ich habe keinen Schimmer.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht, aber ich bin sicher, Tom hat einen guten Grund dafür. Wir haben, was wir wollten. Sehen wir zu, dass wir fortkommen, Mr Cox.«
    »Nichts lieber als das, Ms Angel.«
    69
    Der muskulöse Mann in dem maßgeschneiderten Anzug sprintete den Gang entlang, an dessen Ende sich Leland Franklins Büro befand. Eine Angestellte sprang erschrocken zur Seite.
    Donovan war auf hundertachtzig. Emma Fisher war ihm nun schon zum zweiten Mal entwischt. Wütend presste Donovan seine Kiefer aufeinander. Mehr als vier Stunden hatte er ausharren müssen, bevor man ihn und die anderen endlich mit dem botschaftseigenen Hubschrauber aus Dörpling herausgeholt hatte.
    Er rauschte an Liz Coleman vorbei. »Einen Augenblick! Sie können nicht …«
    »Und ob ich kann«, knurrte er und stürmte in Franklins Büro.
    Wie erwartet saß dieser hinter seinem Schreibtisch, in der Hand ein randvolles Glas. Mit verkniffenem Gesichtsausdruck blickte er Donovan an. »Wie ich hörte, ist die Operation nicht ganz nach Plan verlaufen.«
    Donovan knallte die Handflächen auf Franklins Schreibtisch und beugte sich mit angewinkelten Armen zu ihm hinunter. »An Ihrer Stelle würde ich nicht so eine dicke Lippe riskieren. Sie waren für die sichere Verwahrung der Akte verantwortlich. Dank Ihrer Dummheit stecken wir überhaupt nur in dieser gottverdammten Krise, Sie verfluchter Säufer! Scheiße, ich kann Ihre Fahne bis hierher riechen.«
    »Sind Ihnen die Tranquillizer ausgegangen?«
    »Ich warne Sie, Franklin. Geben Sie mir nur einen Grund, und ich lasse Sie nach New Guantanamo Bay schaffen, wo Sie für den Rest Ihres kümmerlichen Lebens Dreck fressen und Alkohol nur in Ihren Erinnerungen existiert.«
    Franklin winkte ab. »Sagen Sie mir einfach, was Sie diesmal von mir benötigen.«
    »Weshalb hat es so lange gedauert, bis der Hubschrauber in Dörpling eingetroffen ist?«
    »Was reden Sie da? Nachdem Mr Collins den Hubschrauber angefordert hatte, habe ich sofort Startfreigabe erteilt.«
    »Erzählen Sie keine Märchen. Der Rückflug nach Berlin dauerte exakt 45 Minuten. Wo bleibt die Differenz zu unseren vier Stunden Wartezeit?«
    »Der Hubschrauber kam mit kleineren Elektronikproblemen von einem Einsatz zurück und musste erst durchgecheckt werden.«
    »Lächerlich.« Donovan versuchte im Gesichtsausdruck seines Gegenübers zu lesen, doch blickte er nur in die aalglatte Fassade eines erfahrenen Diplomaten. »Seit wann kümmern Sie sich eigentlich persönlich um Belange der Security?«
    »Ich weiß eben gerne, was in meinem Laden läuft.« Franklin lächelte schmallippig. »In diesem Punkt sind wir uns nicht unähnlich.«
    Donovans Kiefer knirschten, so fest presste er sie aufeinander. »Sie erzählen Bullshit.« Er zeigte mit dem Finger auf ihn. »Ich werde das überprüfen.«
    »Kümmern Sie sich lieber um Miss Fisher, anstatt mir andauernd Vorhaltungen zu machen.« Zum ersten Mal zeigte Franklin so etwas wie Emotionen. »Sie sind nicht der Einzige, von dem Berichte erwartet werden. Washington meldet sich inzwischen beinahe stündlich bei mir und will wissen, wie die Dinge voranschreiten. Lange kann ich die Jungs nicht mehr hinhalten.«
    »Washington kümmert mich einen Scheißdreck. Ich werde meine Behörde über Ihre mangelnde Unterstützung in dieser Angelegenheit unterrichten. Mal sehen, wie Washington darauf reagiert.«
    Franklin kippte seinen Drink hinunter. »Ich unterstütze Sie, wo ich kann, und das wissen Sie. Was uns im Übrigen wieder zurück zu der Frage führt, was Sie hier in meinem Büro zu suchen haben.«
    Donovan musterte ihn. »Weshalb haben Sie Miss Fisher nach ihrer Flucht aus der Botschaft mehrmals kontaktiert?«
    »Ihre Informationen sind nicht zutreffend. Nach diesem unglückseligen Vorfall haben wir lediglich noch ein einziges Mal miteinander telefoniert.«
    »Richtig, aber Sie haben mehrfach den Versuch unternommen, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Weshalb?«
    »Liegt das nicht auf der Hand? Ich wollte sie zur Einsicht bekehren, sie davon überzeugen, dass sie einen gewaltigen Fehler begeht. Außerdem habe ich ihr Straffreiheit in Aussicht gestellt, falls sie sich stellen sollte.«
    Donovan dachte nach. Tatsächlich lag ihm die Aufzeichnung dieses Gesprächs vor. Franklin sagte die Wahrheit, und dennoch passte irgendetwas nicht zusammen. Er musste sich Gewissheit verschaffen, und sei es mit Hilfe seines kleinen schwarzen Etuis, das erst vor kurzem

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