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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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besagte Claudia Sveas
Sekretärin sei. Schnell schlüpften sie in das Vorzimmer, von dort aus in Sveas
Büro. Neugierig sah er sich um. Neben zwei teuer aussehenden Ledersesseln und einem
kleinen Glastischchen befand sich noch ein großer, schwerer Schreibtisch darin.
Ihm fiel auf, dass der Raum nichts Persönliches enthielt. Keine privaten Fotos,
keine Urkunden, nichts von dem üblichen Schnickschnack, der sonst seinen Weg
auf Schreibtische und an Bürowände fand. Tatsächlich wirkte der Raum kalt und
steril. Er ging auf den großen schweren Mahagonitisch zu und zog die Schubladen
auf. Auch hier fand sich nichts, was ihm irgendeinen Hinweis darauf geben
konnte, wer sie war. Eine Stimme hinter ihm ließ ihn herumfahren: „Und? Was
gefunden?“
    Die
Frau hatte er vollkommen ausgeblendet gehabt. Aber Tom hatte sich schnell
wieder im Griff: „Nein, leider nicht, vielen Dank. Lassen Sie uns gehen, bevor
sie wirklich noch Ärger bekommen.“ Er bedankte sich für ihre Hilfe und verließ
missmutig die Bank. Im Auto angekommen, rief er Frank an, um zu fragen, wie der
mit seinen Nachforschungen über Pauline zurechtkam. Frank antwortete jedoch,
wie immer, nicht sofort. Eine unmögliche Angewohnheit, wie er fand, und so
hinterließ er ihm eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf. 
    Tom
war schon beinahe auf dem Revier angekommen, als Frank sich endlich meldete.
„Frank! Schieß los, was hast du herausgefunden?“ Ein heiseres Lachen erfüllte
den Wagen: „Ich habe dich auch vermisst, Schatz.“
    Ärgerlich brauste Tom auf: „Lass den Scheiß, Mann. Ich bin jetzt nicht
zu Scherzen aufgelegt. Die Sache wird langsam ernst.“ Frank räusperte sich und
legte los: „Okay, ist ja schon gut. Reg dich ab. Du wirst lachen. Ich habe der
Unternehmensberatung, bei der dieser Rafael Heinke arbeitet, einen Besuch
abgestattet. Die haben mir gesagt, dass er am Montag das letzte Mal gesehen
wurde. Sein Wagen steht zuhause in der Garage. Ich habe mir erlaubt, mal kurz
reinzuschauen. Inoffiziell, versteht sich. Der Kerl fährt Frauenschuhe
spazieren. Nicht zu fassen.“
    „Komm zur Sache, Frank.“
    „Also gut. Die Sekretärin hat mir gesteckt, er hätte seit Montag
keinen Führerschein mehr. Ich habe mal nachgeforscht, aber es ist nix Wildes.
Ein Raser. Was jetzt?“
    Tom dachte kurz nach und bat seinen Kollegen dann, ihn vor dem Gebäude
der Multi Gen Pharma zu treffen. „Wir sehen uns dann dort, um elf.“ Er legte
auf. Sofort klingelte sein Handy erneut: „Roth, guten Tag. Pfeifer hier.“ Tom
lief weiter auf das Gebäude zu. „Aha“, knurrte er schlecht gelaunt. „Und?“
    „Ich
wollte mich mal nach dem Stand der Ermittlungen erkundigen und dir meinen
Kenntnisstand durchgeben.“
    Tom
hielt die Antwort kurz und knapp: „Hier gibt’s nix. Die Nachbarin weiß nix. Ich
war bei der Bank, aber auch da Fehlanzeige. Und bei dir?“
    „Also, wir haben auf dem PC nichts gefunden. Und damit meine ich gar
nichts. Die Festplatte war unwiderruflich gelöscht. Nicht einmal Jochen konnte
sie wieder herstellen. Du hattest sie doch davor in den Händen oder nicht?“
    „Was willst du damit sagen, Pfeifer?“
    „Nichts. Ich wollte nur wissen, ob die Festplatte bei euch auch so
jungfräulich war?“
    „Was glaubst du denn?“
    „Das, mein Lieber, weißt du bereits.“ Pfeifer legte auf, ohne eine
Reaktion abzuwarten und sah Beate verschmitzt an. „Ich glaube, meine Taktik,
die beiden zu verunsichern, geht auf.“ Beate sah das ein wenig anders, wagte
jedoch nicht, ihrem Chef jetzt zu widersprechen. Er schien so überzeugt von
seiner Vorgehensweise zu sein, dass sie sich kaum Chancen ausrechnete, ihn vom
Gegenteil zu überzeugen. Sie fürchtete, sie könnte höchstens erreichen, dass
Pfeifer schlechte Laune bekam und sie dann heute nicht früher gehen ließ. Sie
hatte sich mit ihrer Freundin, Tanja, zum Zumba-Tanzen verabredet. Der Kurs begann
um sieben und wenn sie vorher noch nach Hause wollte, um zu essen und sich
umzuziehen, musste sie spätestens um fünf los. Also sagte sie nur: „Na klar. Du
machst das schon richtig. Ich müsste heute übrigens pünktlich um fünf gehen?“
Sie hatte die Aussage als Frage formuliert, damit er sich nicht übergangen
fühlte und womöglich doch noch ablehnte.
    „Pünktlich Feierabend? Während laufender Ermittlungen, Frau Kollegin?
Willst du mir vielleicht etwas sagen?“, fragend hob er die Augenbrauen. Auf
seiner Stirn erschienen drei Längsfalten, was ihn irgendwie älter aussehen
ließ, als

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