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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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viele seiner Mitschüler, manches Mal fast daran verzweifelt. Doch
jetzt stellte er sehr zu seiner Freude fest, dass seine Bemühungen sich gelohnt
hatten. Zwar wäre er kaum in der Lage, tiefschürfende Gespräche zu führen, aber
zum Überleben würde es reichen.
    Zuerst
besorgte er sich einen Mietwagen bei einer hiesigen Autovermietung und fuhr zu
der Adresse des Maklerbüros, die er sich bereits in Deutschland besorgt hatte.
    Er
beabsichtigte, eine kleine Wohnung im Zentrum Havannas zu kaufen, denn er
wollte das Leben spüren, das dort pulsierte, und uneingeschränkt daran
teilhaben.
    Der
Makler begrüßte Tom und hörte sich zunächst etwas reserviert sein Anliegen an.
Er änderte jedoch schnell seine Taktik, als er hörte, dass Tom bar zahlen
wollte, und schlug ihm eifrig einige Objekte vor. Eine Wohnung gefiel Tom ganz
besonders. Dorthin wollte er zuerst fahren. Das Appartement war hell, frisch
renoviert und lag direkt über einer Bar namens „Ganter.“ Ironie des
Schicksals , sagte er sich, denn die Bar trug denselben Namen wie eine
Biersorte, die in Freiburg gebraut und vertrieben wurde. Er unterschrieb den
Kaufvertrag und der Makler drückte ihm freudestrahlend die Schlüssel in die
Hand. Dann suchte er schnell das Weite, aus Angst, sein Kunde könnte es sich
noch anders überlegen. Tom dachte aber gar nicht daran. Er freute sich, dass
ihm seine Flucht gelungen war. Zufrieden sah er sich in der leeren Wohnung um
und ließ die neuen Eindrücke auf sich wirken. Die Wohnung war komplett mit
alten Holzdielen ausgelegt, die an einigen Stellen heimelig knarrten, wenn er
darauf trat. Die hohen Fenster boten einen herrlichen Ausblick auf Havanna Stadt.
Er konnte Scharen von Touristen mit ihren Rucksäcken und ihren Sonnenhüten
beobachten, die versuchten, der Hitze zu entfliehen, indem sie sich von einem
Geschäft ins nächste schleppten in der Hoffnung, dort eine funktionsfähige
Klimaanlage vorzufinden. Er sah einheimische Kinder, die Touristen anbettelten,
sie mit ihren tellergroßen, rehbraunen Augen traurig anstarrten und damit
meistens Erfolg hatten. Sie heimsten entweder Schokolade, Eis oder sogar Geld
ein. Danach war die Traurigkeit plötzlich wie weggeblasen, sie sprangen
kreischend und johlend davon.
    Tom
riss sich von dem Anblick los. Er würde ihn noch oft genießen können. Zunächst
galt es, sich ein Bett zu beschaffen. Doch auf einmal erschien ihm das alles
viel zu anstrengend. Also beschloss er, sich um die Wohnungseinrichtung später
zu kümmern. Zuerst wollte er ein kaltes Bier trinken und mit sich selbst auf
seine Genialität anstoßen. Er machte sich auf den kurzen Weg in die Bar
„Ganter“ direkt unter seiner Wohnung.
    Er
bestellte sich ein „cerveza grande“ und beobachtete wieder das bunte Treiben
auf der Straße. Es war so faszinierend. Er hatte ein gutes Gefühl.

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    Ein weniger gutes Gefühl hatte Dr. Peter Naumann, als ihm Lex Hafner
mit einem diabolischen Lächeln ein Messer an die Kehle setzte.
    „Mann, was soll das, verdammt nochmal?“ Doch statt einer Antwort
drückte Lex nur noch fester zu. Ein dünner Blutfaden rann Peters Hals hinab und
wurde von dem Kragen seines blauen Hemdes aufgefangen. Sofort färbte sich die
Stelle dunkel. Ungläubig riss er die Augen auf und starrte auf eine Stelle im
Wald. Dort hatte sich etwas bewegt. Da kam jemand auf ihn zu und jetzt erkannte
er ihn auch.
    „Du
bist ein Versager, Peter. Und ich verabscheue Versager.“ Cedric Leclerc trat
aus dem Schatten der übergroßen Fichte hervor, die rechts neben dem alten
Bunker stand. Die großen, dramatischen Inszenierungen der Bühne des Lebens
waren seine Leidenschaft. Schon als kleiner Junge hatte er sich gekonnt in
Szene gesetzt, wann immer es möglich gewesen war. Über die Jahre hinweg hatte
er sein Können noch perfektioniert.
    „Monsieur
Leclerc. Da sind Sie ja. Ich hatte mich schon gefragt, wo Sie bleiben. Lassen
Sie mir noch etwas Zeit. Ich finde die fehlenden Teile. Vielleicht könnten der
Professor und ich zusammenarbeiten.“ Seine Stimme zitterte. Er wusste, er
musste den Franzosen überzeugen, ihm noch ein paar Tage Aufschub zu gewähren,
sonst würde er hier und jetzt sein Leben verlieren.
    Cedric
schnüffelte. „Du riechst ein wenig streng. Angstschweiß? Wie schön. Du hast
doch noch Respekt vor mir! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Um den Professor
musst du dich übrigens nicht mehr bemühen. Der schwimmt Bauch oben in einem
Fischteich. Er hat sich geweigert, mit uns zu

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