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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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er sterben. Doch wenn sie ihre Hand noch ein paar Zentimeter weiter streckte, würde das Unvermeidliche passieren. Das Unvorstellbare. Blue schloss die Augen, sein Bauch zog sich auf einen extremen Sixpack zusammen.
    Vanessas Hand fiel plötzlich herunter. Sein Befehl hatte sie im letzten Moment erreicht und war bis zu ihrer Seele durchgedrungen, hatte einen Stromschlag in ihrem Herzen provoziert und sie an den ersten Augenkontakt mit ihm erinnert. Wie ein Roboter hatte sie die Hand fallen gelassen und wie eine Maschine hatte sie sich kurz vor seinem Befehl noch gefühlt: Voller Energie und regelrecht durchflutet mit Kraft, aber auch total willenlos. Keine Kontrolle, kein wirkliches Wissen. Alles nur gesteuert durch den Kontakt zur größten Batterie der Welt und womöglich zu etwas wie Göttlichkeit.
    Wackelig ging sie einen Schritt zurück und starrte ihn an, als würde sie ihn jetzt erst wieder sehen und erkennen. Das Gefühl von ‚Kontakt‘ verblasste wie ein Traum. Zurück blieb ein wenig Desorientierung und Verwirrung.
    „Entschuldige ... hast du gerade was gesagt?“, fragte sie verstört und fühlte nicht nur eine bleierne Schwere in ihrem Kopf, sondern auch ein eigenartiges Kribbeln auf ihrer Handfläche. Blue aber war immer noch außer sich, quälte sich noch mit der Vorstellung, dass sie jeden Moment verbrennen und ihr betörender Duft zu dem werden könnte, was er so hasste ... zu dem Gestank von brennendem Fleisch. Mit aller Kraft versuchte er die Vorstellung abzuschütteln, seinen Körper zu entkrampfen. Dann öffnete er die Augen.
    Vanessa stand in sicherer Entfernung und die Erleichterung, die ihn daraufhin übermannte, hätte ihn mit Sicherheit in die Knie gezwungen, wenn er nicht genau dort schon gewesen wäre. Er stöhnte erleichtert auf und sah sie dennoch mit einer Wut an, als wäre sie die schlimmste Person auf Gottes Erden. Und das war sie für ihn, denn an Schmerzen hatte er sich gewöhnt, auch an die Tatsache, dass er zu einem Monster geworden war. Doch die Vorstellung, dass ihr etwas passieren könnte, toppte alles. Seine Wut wandelte sich in den ultimativen Vorwurf.
    Vanessa erkannte das wohl, wusste nur nicht, warum sie ihn so verärgert hatte. Außerdem kribbelte ihre Handfläche nicht mehr, sondern sie piekte regelrecht. Mit schnellen, hektischen Bewegung versuchte sie den Schmerz abzuschütteln. Doch durch die Bewegung wurde es nur noch schlimmer. Sie keuchte auf, wurde immer hektischer, doch als sie sich ihre Handinnenfläche ansah, erstarrte sie zu Eis.
    „Was ist?“, schrie Blue. Er war sich sicher, sie nicht berührt zu haben, doch vielleicht hatte seine Nähe einen Funkenschlag ausgelöst. Die Energie seiner Zeichen war manchmal kaum zu bändigen und immerhin hatte er sich vor fünf Minuten noch sehnlichst ihre Berührung gewünscht. Vermutlich hatten die Zeichen deshalb noch mehr Magie als sonst produziert.
    „Es ist ein Fleck“, japste sie, weil es immer noch schmerzte. „Es tut ... echt weh“, krächzte sie und versuchte das seltsame Blau mit dem Daumen abzuwischen. Doch das wollte nicht gelingen, tat nur ihrem Daumen nicht gut. Das Blau färbte ab und verätzte zugleich ihre Haut. Vanessa versuchte ihre Handfläche auf dem T-Shirt abzuwischen, doch das nutzte auch nichts. Lediglich dem anderen Daumen half es, die abgefärbte Farbe loszuwerden. Die rechte Handinnenfläche aber pochte weiter und schmerzte. Vanessa starrte auf Blue. Vorwurfsvoll dieses Mal.
    „Was hast du gemacht? Ich habe dich nicht berührt. Aber es brennt immer noch.“ Sie zog eine Grimasse und tat das Einzige was ihr noch einfiel. Sie spuckte in ihre Handfläche und versuchte die Wunde zu kühlen. Und das half tatsächlich. Aber es gab keine Flammen und ordinäre Spucke hätte auch einen magischen Funkenflug nicht so einfach beruhigt.
    „Ich ... weiß es nicht“, stammelte Blue. „Vielleicht warst du zu nahe. Aber solch eine Reaktion kenne ich nicht. Wenn es ein Funke war ...“ Blue holte tief Luft. Nicht auszudenken, wenn sie doch noch in Flammen aufgehen würde. „ ... dann ...“ Aber was sollte er ihr erklären? Von dem qualvollen Tod durch magische Flammen erzählen? Er wollte sie nicht verschrecken, aber er musste das jetzt fragen. „Ich hoffe ... du brennst nicht?“ Die Frage hätte lächerlich geklungen, wenn sein Blick nicht so eindringlich und seine Sorge um ihr Wohlergehen nicht so deutlich zu spüren gewesen wäre.
    „Brennen?“ Vanessa sah ihn komisch an und verzog den Mund.

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