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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Name.«
    »Parker nach Peter Parker. Das ist ...«
    »Spider-Man. Ich habe selbst drei Söhne großgezogen.«
    »Stimmt.« Stella ergriff einen Koffer und einen Karton. Das Tragen strengte sie an, wohingegen Roz mit den beiden anderen Koffern scheinbar keinerlei Probleme hatte.
    »Wer wohnt eigentlich sonst noch hier?«
    »Nur David.«
    »Ach ja? Bei der Begrüßung meinte er, er sei als Mann in der Minderheit gewesen.«
    »Das ist richtig. David stand allein gegen zwei Frauen – mich und die Harper-Braut.«
    Die beiden Koffer in den Händen ging Roz die Eingangsstufen hinauf. »Sie ist unser Geist.«
    »Ihr ...?«
    »Es wäre doch eine Schande, wenn es in einem so alten Haus nicht spuken würde.«
    »So kann man das natürlich auch sehen.«
    Stella hakte nicht nach. Sie nahm an, dass Roz ihrem Familienbesitz einfach etwas Lokalkolorit verleihen wollte. Und was wäre da besser geeignet als ein Hausgeist?
    »Sie können im Westflügel ihre Räume beziehen. Ich glaube, die Zimmer, die wir vorgesehen haben, sind am besten geeignet. Ich wohne im Ostflügel und Davids Räumlichkeiten befinden sich im mittleren Teil des Erdgeschosses. So hat jeder genügend Privatsphäre, was meiner Ansicht nach für eine gute Beziehung entscheidend ist.«
    »Das ist das schönste Haus, das ich je gesehen habe.«
    »Ja, ich finde es auch wunderschön.« Roz blieb einen Moment stehen und blickte aus dem Fenster in den Garten hinaus. »Im Winter ist es manchmal recht feucht, und ständig brauchen wir einen Klempner oder Elektriker oder irgendeinen anderen Handwerker. Trotzdem liebe ich jeden Winkel. Sicher denken manche Leute, dass so ein großes Haus für eine allein stehende Frau eine Verschwendung ist.«
    »Es ist nun mal Ihr Familiensitz.«
    »Richtig. Und so wird es bleiben, was immer auch geschehen mag. Sie wohnen gleich hier unten. Jedes Zimmer führt auf die Terrasse hinaus. Ich überlasse Ihnen die Entscheidung, ob Sie die Terrassentür der Jungen absperren wollen. Ich dachte, dass sich so kleine Kinder noch gern ein Zimmer teilen, vor allem an einem fremden Ort.«
    »Stimmt genau.« Stella folgte Roz in das Zimmer. »Oh, das wird den Jungs gefallen! Dieser viele Platz! Und das Licht!« Sie legte Koffer und Karton auf einem der beiden Betten ab und strich mit der Hand über die schimmernd polierte Kommode. »Und diese herrlichen Antiquitäten. Großartig.«
    »Möbel sollen benutzt werden. Und gute Stücke respektiert.«
    »Das werde ich den beiden einbläuen – verlassen Sie sich darauf.« Bitte, lieber Gott, betete sie. Lass sie nichts kaputt machen!
    »Sie wohnen nebenan. Das Bad verbindet die beiden Zimmer.« Roz nickte zur Tür hin. »Ich ging davon aus, dass Sie zumindest am Anfang gern in der Nähe Ihrer Söhne sind.«
    »Perfekt.« Sie ging ins Bad. Vor der Terrassentür stand auf einem Marmorpodest eine Wanne mit Klauenfüßen. Um sich gegen ungewollte Blicke zu schützen, konnte man Jalousien herunterlassen. Die Toilette befand sich in einem kleinen hohen Raum, der mit Kiefernholz ausgekleidet war, und hatte einen Kettenzug – die Jungen würden begeistert sein.
    Neben dem auf einem Säulenfuß sitzenden Waschbecken befand sich ein Handtuchhalter aus Messing, der bereits mit flauschigen, meergrünen Handtüchern ausgestattet war.
    Stella ging durch die Verbindungstür weiter in ihr Zimmer, das von hellem Winterlicht durchflutet war. An der Wand gegenüber dem Marmorkamin befand sich eine gemütliche Sitzecke, und darüber hing ein Gemälde, das den Garten in voller sommerlicher Blüte zeigte.
    Auf dem mit hauchdünnen weißen und hellrosa Stoffbahnen drapierten Himmelbett waren großzügig pastellfarbene Seidenkissen ausgelegt. Die Kommode mit dem langen ovalen Spiegel war aus glänzendem Mahagoni, wie auch der bezaubernde Frisiertisch und der geschwungene Schrank.
    »Allmählich fühle ich mich wie Aschenputtel auf dem Ball.«
    »Hoffen wir, dass der Schuh passt.« Roz stellte die beiden Koffer ab. »Ich möchte, dass Sie sich wohl fühlen und Ihre Jungen glücklich sind – weil ich Sie bei der Arbeit nämlich richtig hart rannehmen werde. Bei Gelegenheit wird David mit Ihnen einen Rundgang durch das ganze Haus machen. Es ist sehr geräumig. Wir werden uns hier also nicht zufällig über den Weg laufen, sondern nur, wenn wir es möchten.«
    Roz schob sich die Ärmel hoch und sah sich prüfend um. »Ich bin kein geselliger Mensch, bin aber gern mit Menschen zusammen, die ich mag. Ich glaube, ich werde Sie mögen.

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