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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Anmutig, weiblich, stark.
    Die Fenster waren hell erleuchtet. Als würde man sie willkommen heißen. Wäre das nicht herrlich?
    Selbst wenn das nicht der Fall war, selbst wenn man sie wieder hinausschmeißen würde, so hätte sie zumindest die Gelegenheit gehabt, das Haus zu sehen. Dies allein war die Reise schon wert.
    Sie ging weiter, sog den Duft nach Pinien und Holzfeuer in sich ein.
    Die Finger über dem Taschenriemen kreuzend, um das Glück zu beschwören, ging sie geradewegs zur ebenerdigen Eingangstür.
    Entschlossen ergriff sie einen der Messingklopfer und schlug ihn dreimal fest gegen das Holz.
    Drinnen kam Stella gerade mit Parker die Treppe hinunter, um mit ihm noch eine abendliche Runde zu drehen. »Ich mach schon auf!«, rief sie.
    Parker bellte bereits, als sie die Tür öffnete.
    Vor ihr stand ein junges Mädchen mit modisch gestuftem braunem Haar und einem markant geschnittenem Gesicht, das von den riesigen rauchblauen Augen beherrscht wurde. Ihr Lächeln ließ einen leichten Überbiss erkennen. Sie beugte sich zu Parker hinunter, der an ihren Schuhen schnupperte.
    »Hi«, sagte sie dann.
    »Hi.« Stella fragte sich, woher das Mädchen wohl kommen mochte. Draußen war kein Wagen geparkt. Es sah aus wie zwölf. Und es war schwanger.
    »Ich möchte zu Rosalind Ashby. Rosalind Harper Ashby«, verbesserte sie sich. »Ist sie zu Hause?«
    »Ja. Sie ist oben. Kommen Sie herein.«
    »Danke. Ich bin Hayley.« Sie hielt Stella die Hand entgegen. »Hayley Phillips. Mrs. Ashby und ich sind miteinander verwandt – auf eine sehr komplizierte Südstaaten-Art.«
    »Stella Rothchild. Treten Sie doch ein und setzen Sie sich. Ich werde mich dann gleich auf die Suche nach Roz machen.«
    »Das wäre prima.« Als Stella sie in den Salon führte, sah sich Hayley neugierig um. »Wow!«, rief sie schließlich. »Das haut einen wirklich um.«
    »Mir ging es genauso, als ich das erste Mal hier war. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Danke, im Moment nicht. Ich warte lieber, bis ...« Statt sich zu setzen, ging sie zum Kamin. Sie kam sich vor wie in einem Traum. Oder wie in einem Kinofilm. »Arbeiten Sie hier? Sind Sie, ähm ... die Haushälterin?«
    »Nein. Ich arbeite in Roz’ Gartenbaubetrieb, als Geschäftsführerin. So, ich werde sie jetzt rasch holen. Und Sie sollten sich lieber setzen.«
    »Das ist schon okay.« Hayley strich über ihren schwangeren Bauch. »Wir sind die ganze Zeit gesessen.«
    »Bin gleich zurück.« Parker im Schlepptau, ging Stella hinaus.
    Sie stürmte die Treppen hinauf und weiter zu Roz’ Flügel. Bisher war sie nur einmal dort gewesen, als David mit ihr einen Rundgang gemacht hatte. Sie folgte dem Geräusch eines Fernsehapparats und fand Roz in ihrem Wohnzimmer vor.
    Im Fernsehen lief ein alter Schwarz-Weiß-Film, doch Roz verschwendete keinen Blick darauf. In weite Jeans und ein Sweatshirt gekleidet, saß sie an ihrem antiken Schreibtisch und kritzelte etwas auf einen Block. Sie war barfuß, und zu Stellas Überraschung waren ihre Zehennägel in leuchtendem Bonbonrosa lackiert.
    Diskret klopfte sie an den Türrahmen.
    »Ja? Oh, Stella, gut. Ich skizziere gerade eine Idee für
einen Schnittblumen-Garten an der Nordwestseite der Gärtnerei. Ich dachte, das könnte auf die Kunden anregend wirken. Kommen Sie und werfen Sie einen Blick darauf.«
    »Das würde ich gern tun, aber Sie haben Besuch. Eine Hayley Phillips. Sie sagt, sie sei Ihre Verwandte.«
    »Hayley?« Roz runzelte die Stirn. »Ich kenne keine Hayley.«
    »Sie ist sehr jung. Sieht aus wie ein Teenager. Hübsch. Braunes Haar, blaue Augen, größer als ich. Sie ist schwanger.«
    »Hm.« Nachdenklich rieb sich Roz den Nacken. »Phillips. Phillips. Die Schwester – vielleicht war es auch die Cousine – der Großmutter meines ersten Mannes hat, glaube ich, einen Phillips geheiratet.«
    »Klingt kompliziert, genau wie das Mädchen sagte.«
    »Phillips«, wiederholte Roz. Sie schloss die Augen und tippte sich mit dem Finger an die Stirn, als wollte sie ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen. »Ja. Das muss die Tochter von Wayne Philipps sein. Er ist letztes Jahr gestorben. Tja, dann werde ich mich mal nach unten begeben.«
    Sie stand auf. »Sind die Jungs schon im Bett?«
    »Ja.«
    »Dann begleiten Sie mich doch.«
    »Meinen Sie nicht, Sie sollten ...«
    »Nein. Ich gebe sehr viel auf Ihr Urteil. Sie bewahren immer einen kühlen Kopf, das gefällt mir. Also, kommen Sie.«
    In der Hoffnung, Parkers Blase würde noch ein

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