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Blütenrausch (German Edition)

Blütenrausch (German Edition)

Titel: Blütenrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Herbst
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    Der Anrufbeantworter blinkte und wollte mir unbedingt drei Nachrichten mitteilen. Ich hörte zu und schrieb auf. Ein Paar interessierte sich für meine Dienste und eine etwas anstrengende Kundin rief zwei Mal an, um zu fragen, ob die Gastge schenke endlich angekommen seien.
    Als ich die Dinge erledigt hatte, die mit meinem normalen Job zu tun hatten, widmete ich mich wieder Sophia. Ich rief in Boston bei der Consulting Firma an, in der sie arbeitete, und verlangte nach ihr. Nachdem ich der Empfangsdame meinen Namen gegeben hatte und mehrmals beteuern musste, dass es sehr wichtig sei, vertröstete sie mich erst einmal ein paar Minuten mit der Warteschleife. Bing Crosby trällerte einer seiner Melodien in den Hörer, um mir die Zeit zu versüßen, was ihm aber nicht gelang, denn ich mochte ihn nicht.
    Als ich schon dachte, man hätte mich vergessen, wurde die Warteschleife unterbrochen, ich hörte ein kurzes Piepsen und dann sagte jemand mit einer hellen Stimme zu mir: »Hello, Sophia Lehmann speaking. How may I help you, madame?«
    Ich sprach gleich auf Deutsch, um zu testen, ob es die Sophia war, die ich sprechen wollte: »Mein Name ist Therese Trautheim, ich bin Weddingplanerin in Berlin.«
    » Ja, das sagte man mir schon. Und wie kann ich Ihnen behilflich sein?« Sie sprach jetzt Deutsch. »Ich habe nicht die Absicht in nächster Zeit zu heiraten.«
    » Darum geht es nicht. Schön, dass ich Sie sprechen kann. Es war nicht so einfach, Sie zu finden. Sie sind doch die Freundin von Natalie Behring, geborene Pot, oder?«
    » Warum wollen Sie das wissen?« Ihre Stimmlage änderte sich, sie wirkte defensiv.
    »Es ist wichtig.«
    »Ja, ich kenne Frau Behring.«
    » Haben Sie in letzter Zeit mit ihrer Familie gesprochen?«
    »N ein, warum interessiert Sie das überhaupt?«
    »Sie wissen also nicht ...«
    »Was ist denn los? Worum geht es denn?«
    Rücksichtsvoll teilte ich ihr die Nachricht von Natalies Tod mit. Am anderen Ende der Leitung trat für einen kurzen Moment Stille ein.
    » Wenn das ein Witz sein soll, dann sind Sie zu weit gegangen, Frau ...«
    » Leider ist es kein Witz«, unterbrach ich sie. »Sie wurde umgebracht.« Ich betonte diesen schrecklichen Satz so behutsam wie möglich, trotzdem traf es sie wie ein Schlag.
    »Was? ... Wie? ...«, stammelte sie ungläubig. Ich hörte Verzweiflung und Entsetzen in ihrer Stimme. Um sie nicht mehr im Ungewissen zu lassen, beschloss ich, ihr alles zu erzählen, was ich bisher wusste.
    Sophia hörte zu, ohne mich zu unterbrechen. Dann schluchzte sie. Ich wartete ein paar Sekunden, bevor ich anfing, ihr ein paar Fragen zu stellen.
    » Sie waren gut befreundet, wie kommt es, dass Sie nichts von ihrem Tod wissen?«
    »In den letzten zwei Wochen war ich aus berufli chen Gründen in Asien unterwegs. Ich hatte sehr viel zu tun, sodass ich kaum Zeit für Privates hatte.«
    »Darf ich Sie fragen, w arum Sie nicht zur Hochzeit eingeladen wurden? Frau Behring erzählte mir viel von Ihnen und sagte mir, die Hochzeit wäre ein guter Anlass, um Sie wieder zu treffen, schließlich hatten Sie sich schon länger nicht gesehen.«
    » Ich bin fassungslos. Ich ... Wir hatten uns gestritten. Sie hatte mich am Telefon zu ihrer Hochzeit eingeladen. Ich sollte sogar ihre Trauzeugin sein. Aber ...«, sie stockte, »ich wollte auch kommen, aber dann sagte ich etwas, dass sie verletzte, und so lud sie mich gleich wieder aus.«
    » Und das wäre? Sophia antwortete nicht. Wenn ich Zugang zu mehr Information haben wollte, blieb mir nichts anderes übrig als die Karten auf den Tisch zu legen: »Ich könnte es verstehen, wenn Sie darüber nicht reden wollen, aber eins müssen Sie wissen: Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um zu erfahren, warum Ihre Freundin sterben musste. Bevor ich Hochzeitsplanerin wurde, war ich Polizistin, Kripobeamtin um genauer zu sein. Irgendwann jedoch merkte ich, dass ich doch nicht dafür geschaffen war und ging.«
    Dass ich ein Disziplinarverfahren am Hal s hatte, weil ich mich des Öfteren mit meinem Chef angelegt hatte und ich auf indirekte Weise gezwungen war zu gehen, musst du ja nicht erfahren.
    Die Erklärung schien Sophia zu genügen, denn ohne weitere Fragen zu stellen, fuhr sie fort: »Wissen Sie, ich mochte David, ihren Mann, nicht so. Und das sagte ich ihr auch. Das hatte ich schon einmal angedeutet und unsere Freundschaft wäre dadurch beinahe in die Brüche gegangen. Sie wollte dann auch ein paar Tage lang nicht mehr mit mir reden, aber ich

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