Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
Regenbogenfarben und noch einigen weiteren. Ein Weihnachtsbaum mit drei Geschenken darunter erstrahlte mit vielfarbigen Lichtern in einer Ecke des Wohnzimmers, und im Kamin loderte ein echtes Feuer.
Aus der Küche wehten die köstlichen Düfte von gebratenem Truthahn mit Füllung herüber und … ja, dem unverkennbaren Geruch nach zu schließen, war da wohl tatsächlich ein echter Plumpudding auf dem Herd? Cherish klatschte vor Freude in die Hände. Seit sie ein Kind gewesen war, hatte sie so etwas nicht mehr gerochen.
Brian nahm ihr Mantel und Mütze ab und reichte ihr ein Glas Sherry.
»Cheers, Kleines.« Klimpernd stieß er sein Sherryglas an ihres. »Fröhliche Weihnachten.«
»Fröhliche Weihnachten.« Cherish nahm einen Schluck. »Und was ist das für ein schönes Wohnzimmer. So herrliche Polstermöbel – weich und gemütlich – und all diese kuscheligen Kissen.«
»Ach, Rita hat mich glücklich gemacht, als sie mir dieses Haus vermacht hat. Rita hat wirklich gewusst, wie man ein Heim heimelig gestaltet.«
Cherish schaute sich noch immer mit großen Augen um. »Und ein richtiges Feuer – wie wunderbar.«
»Richtiges Gas.« Brian lachte. »Sieht aber aus wie echt, nicht wahr?«
»Oh ja«, bestätigte Cherish bewundernd. »Das hätte ich niemals vermutet. Es sieht genauso aus wie ein richtiges Feuer. Und es strahlt so viel Hitze ab. Mal etwas anderes als meine zweiröhrige Elektroheizung.«
»Also, du setzt dich hier ans Feuer«, sagte Brian und deutete auf die beiden großen Ohrenbackensessel zu beiden Seiten des Kamins, »und wärmst dich auf. Und ich kümmere mich um das Essen.«
»Lass mich dir doch bitte helfen.«
»Kommt nicht infrage.« Brian lachte. »Ich habe den Spaß meines Lebens da draußen, Kleines. Ich habe noch nie für jemand anders gekocht.«
Und nachdem er die Stereoanlage mit Dean Martins Weihnachtsliedern angeschaltet hatte, wieselte Brian aus dem Zimmer.
Cherish sank in einen der weich gepolsterten Sessel und wackelte mit den strumpfsockigen Zehen vor dem Feuer, während sie an ihrem Sherry nippte. Einfach herrlich. Ein richtiges Weihnachtsfest …
Kurz vor zwei setzten sie sich zum Essen. Brian hatte den kleinen Esstisch mit roten Papierservietten, mehreren roten Kerzen und einer Glasvase voller Stechpalmenzweige gedeckt. Sogar eine Flasche Sekt hatte er aufgemacht.
Cherish starrte auf ihren Teller – randvoll mit Truthahn und sämtlichen Beilagen – und stöhnte: »Das kann ich nicht alles essen! Ach, zweierlei Füllung … und Brotsoße! Und Chipolatas! Und so viel Gemüse!« Über den Tisch hinweg sah sie Brian in die Augen. »Du bist ein stilles Wasser, Brian. Ich hatte keine Ahnung, dass du derart kochen kannst.«
»Ich auch nicht, Kleines.« Brian lachte. »Lief alles ein bisschen nach der Methode ›Versuch und Irrtum‹, aber anscheinend hatte ich schon ziemlich bald den Dreh heraus. Ich hoffe, es schmeckt dir.«
»Brian, es ist einfach köstlich!« Cherish versuchte, sich auf ihre guten Manieren zu besinnen und nicht gierig zu schlingen, was ihr jedoch schwerfiel. Das Essen war ausgesprochen delikat. »Ich kann dir gar nicht genug danken für alles.«
»Dich einfach nur glücklich zu sehen ist Dank genug für mich«, brummte Brian und widmete sich seinem Essen. »Kam mir so albern vor, dass wir beide ausgerechnet diesen Tag allein verbringen sollten.«
Allein, dachte Cherish. All diese einsamen Weihnachtsfeste … Doch das war jetzt vorbei.
»Aber du musst mir erlauben, hinterher das Geschirr abzuwaschen. Darauf bestehe ich.«
»Nicht nötig«, antwortete Brian vergnügt. »Rita hatte eine Spülmaschine. Ich habe sie beladen, und sie ist schon eifrig an der Arbeit. Rundum moderner Komfort, siehst du?«
»Luxus«, hauchte Cherish. »Der reine Luxus. Du bist ein echter Glückspilz, Brian.«
»Ich weiß. Glaub nicht, ich würde nicht täglich meinem Schicksal danken. Und ich dachte«, sagte Brian und schenkte ihnen noch mehr Wein ein, »dass wir mit dem Essen sicher rechtzeitig fertig sind, um ins Wohnzimmer hinüberzugehen und die Ansprache der Königin anzusehen, und dann könnten wir am Kaminfeuer unsere Geschenke aufmachen. Wäre dir das recht?«
»Wunderbar.« Cherish nickte. »Einfach herrlich. Wie auch alles andere heute.«
Um halb vier konnte Cherish sich kaum noch bewegen und sank selig in den Kaminsessel. Das war ohne Zweifel das fantastischste Weihnachtsessen gewesen, das sie je gehabt hatte. Nun, im sanften Licht der Stehlampen, da die
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