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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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wie er es sich immer gewünscht hatte. Aber nein, sie haben die Urne einfach im Krematorium gelassen. Ein paar Tage später hab ich sie abgeholt und in die Aufbahrungskapelle zurückgebracht.«
    »Also ist«, Frankie hob ihren Kaffeebecher, »Ernie Yardleys Asche noch immer hier oder vielmehr da, wo du sie aufbewahrst?«
    »So ist es, Kleines. Eine Schande, das. Dass der arme alte Ernie nicht anständig beerdigt wurde. Ich war von Anfang an nicht erfreut über die zwei, Thelma und Louise. Ich hab schon gemerkt, dass die auf seine Hinterlassenschaft aus waren. Das sieht man oft in meinem Beruf. Geld …«, er schüttelte den Kopf, »man glaubt es kaum, was den Angehörigen da alles einfällt … allerdings, Kleines, verstehe ich noch immer nicht, warum du dich so für Ernie Yardley interessierst. Ein feiner Kerl, einer der Besten, wurde aber nie wieder glücklich, seit seine Achsah verschieden ist, arme Seele …«
    Frankie trank einen Schluck heißen, starken Kaffee. Das Feuer knackte und knisterte. Sie holte tief Luft. »Kannst du mir etwas über eine Autofahrt erzählen? Irgendwas mit einer Autofahrt und einer Ampel?«
    Slo hustete, dann legte er das Sandwich beiseite und starrte sie an. »Davon kannst du nichts wissen.«
    Frankie spürte, wie ihr Schauer über den Rücken liefen. Trotz der Hitze am Feuer fröstelte sie plötzlich. »Heißt das, da war irgendetwas?«
    Slo stellte seinen Teller ab. »Ja, Kleines, da war etwas. Aber kein Mensch auf der Welt weiß davon. Ich hab niemandem ein Wort darüber erzählt. Bei meinem Leben. Nicht mal Essie. Und schon gar nicht Constanze oder Perpetua – das sind meine Cousinen, Kleines, und Mitinhaberinnen unserer Firma, du kennst sie ja wohl. Die würden mich teeren und federn, aber garantiert. Wie zum Teufel hast du davon Wind bekommen?«
    Frankie versuchte, gegen die immer stärker werdende Gänsehaut anzukämpfen. »Er hat es mir erzählt.«
    »Wie?« Slo beugte sich vor. »Wer denn?«
    »Ernie Yardley.«
    »Ernie Yardley ist tot, Kleines.«
    »Ich weiß. Aber zugegeben, möglicherweise ist derjenige, der es mir erzählt hat, gar nicht wirklich Ernie Yardley. In der Tat«, sie sah Slo eindringlich an, »kann er gar nicht Ernie Yardley sein, denn der ist ja tot. Aber dieser … dieser … Jemand, der sagt, er wäre Ernie, hat mir erzählt, nach seinem Tod hätte sich etwas ereignet – mit dir und einem Auto und …«
    Slo schüttelte den Kopf. »Jetzt jagst du mir aber Angst ein, Kleines. Jetzt jagst du mir aber wirklich Angst ein. Red weiter, sag schon, was Ernie, äh, dieser Jemand, dir erzählt hat.«
    »Okay. Hör zu, mir ist klar, dass du mir das höchstwahrscheinlich nicht glauben wirst, aber …« Und stockend berichtete sie ihm alles.
    »Also, ich glaub, mich tritt ein Pferd.« Geräuschvoll atmete Slo aus, sein Brustkorb veranstaltete ein wahres Krächzkonzert. »Da verschlägt’s mir die Sprache, aber wirklich. Jetzt hast du mich vollkommen durcheinandergebracht.«
    »Und«, setzte Frankie hinzu, »da ist noch etwas. Er, Ernie, oder wer auch immer, sagte, ich solle dir etwas ausrichten. Ich weiß, es klingt blöd, und du lachst wahrscheinlich nur, aber er meinte, ich solle sagen: ›Hoppla, Ernie, also wirklich. Wir wollen doch nicht, dass die Leute denken, du hättest einen über den Durst getrunken, was?‹«
    »Lieber Gott im Himmel!« Slo sank in seine Kissen zurück. »Ach herrje, herrjemine.«
    »Hast du das gesagt? Zu Ernie Yardley?«
    »Nicht, als er noch lebte und atmete, nein«, antwortete Slo mit matter Stimme. »Na schön, Frankie, Kleines, ich verrate dir, was vorgefallen ist, aber du musst mir versprechen, dass du es nie und nimmer weitererzählst.«
    »Versprochen. Ehrenwort. Auf Leben und, äh, na ja, du weißt schon. Und versprichst du auch mir, niemals irgendwem etwas von unserem Gespräch heute Abend zu sagen?«
    »Ich gebe dir feierlich mein Wort darauf, Kleines«, sagte Slo nickend.
    »Danke. Und ich sag dir Bescheid, wenn die ganze Sache, äh, erledigt ist, ja?«
    »Klar. Und ich hoffe, du bist nicht zimperlich – ich erzähl dir unumwunden, wie es gewesen ist, ich werde nichts disneymäßig verniedlichen, okay?«
    Frankie nickte.
    Pfeifend holte Slo tief Luft. »Also, nachdem Ernie in diesem Supermarkt sein Leben beendet hatte, haben die Sanitäter ihn ins Krankenhaus nach Winterbrook gebracht, wo er bei der Einlieferung für tot erklärt wurde. Herzstillstand. Schlicht und einfach. Das Krankenhaus hat mich als den örtlichen

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