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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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die Fachschule für Landwirtschaft in Sant’Ilario, doch sie haben mich aufs Gymnasium geschickt …« Er streicht sich über die Stirn. »In der Rehabilitationseinrichtung gab es eine Gärtnerei. Die haben meine jetzige Arbeitsstelle für mich gefunden.«
    »Das heißt, wenn ich dir das Foto einer Blume zeige, kannst du mir sagen, welche Art das ist?«
    »Ja, ich denke schon. Versuchen kann ich es ja.« Endlich liegt in seinen Augen etwas anderes als Apathie.
    Ich wende mich an Francesca: »Ich habe meine Tasche im Flur gelassen, würdest du sie mir holen?« Ich könnte auch selbst gehen, eigentlich bin ich kein Macho, doch ich will die Verbindung zu Nando nicht verlieren. Francesca steht kommentarlos auf und kommt mit der Tasche zurück.
    »Möchtest du noch einen Kaffee, Nando? Ich brauche unbedingt noch einen und mein Mann auch, ich kenne ihn.« Während Nando sich umdreht, um ihr zu sagen, dass er gerne noch einen Kaffee nähme, öffne ich die Tasche und ziehe aus der Akte das Foto der Blüte, die zwischen Ginas Fingern gefunden wurde, und das der anderen, die ich im Buch aus dem Päckchen gefunden habe. Mir scheint es dieselbe Sorte zu sein, aber man kann nie wissen.
    Nando sieht sich die Fotos an.
    »Das ist dieselbe Blüte. Halt, ich habe mich schlecht ausgedrückt, dieselbe Sorte, aber zwei verschiedene Blüten.« Ich erkenne den Experten, er ist wirklich einer. »Eine Kamelie. Kommt ursprünglich aus Japan, hat sich hier aber gut akklimatisiert. Es gibt weiße, rote und gesprenkelte Blüten. Und sie blühen gerade. Wunderschöne Blüten, im letzten Jahrhundert waren sie in Europa große Mode.«
    » Die Kameliendame «, sagt meine Frau, sie wendet uns den Rücken zu und sieht nach, ob der Espresso richtig durchläuft. » La dame aux camélias , Marguerite Gautier.«
    Sie sagt es nicht, aber ich weiß, was sie denkt, denn ich habe dieselbe Assoziation. Die Kameliendame war eine Kurtisane wie unsere Ginetta Gualtieri, auch die Nachnamen haben einen ähnlichen Klang. Das lässt an ein Ritual denken. Nein, bitte nur kein Serienkiller, der Prostituierte tötet und mich in den Fall verwickelt!

KAPITEL 2

Neun Tage später: Montag
    Wütend, deprimiert, reizbar, schlecht gelaunt und was einem sonst noch einfällt.
    Weil die verfluchten Ermittlungen an einem verfluchten toten Punkt angelangt sind; es geht nicht vor und nicht zurück.
    Morde an Prostituierten: viele, doch keiner, der mit unserem Fall in Verbindung zu bringen ist.
    Ungelöste Mordfälle mit vergleichbarer Charakteristik: keiner.
    Herumrennen, fragen, telefonieren, Fotos anschauen, Befunde lesen, ein Fehlschlag nach dem anderen.
    Auch die Waffenruhe mit Francesca hat nicht lange gehalten. Am Freitagabend war ich auf einen Sprung im Tropico, wollte den großen Polizisten spielen, der im Milieu des Opfers herumschnüffelt.
    Habe mich als Maigret gefühlt.
    Francesca meinte, ich röche nach Frau, dabei hatte ich mich nur mit den zweien oder dreien unterhalten, die das Opfer besser kannten, und ihnen Drinks spendiert.
    Habe nichts Nützliches erfahren und musste dafür wieder alleine schlafen.
    Erst kam das Fax von Ravazzi und dann Ravazzi selbst, doch auch das hat uns keinen Schritt weitergebracht.
    Paolo Palleri konnte sich nicht mal an die Farbe des Packpapiers erinnern. Und Signora Palleri sieht mich schief an, weil ich daran schuld bin, dass der Name ihres werten Sohnes nun aktenkundig ist.
    Nando hat meiner Frau - der man mitnichten einen grünen Finger nachsagen kann - ein rosa blühendes Alpenveilchen gebracht und ihr erklärt, wie sie es pflegen soll. Seine Großmutter bedanke sich für alles, hat er gesagt.
    Die Ermittlungen stagnieren, und Anselmi liegt seit einer Woche mit Bronchitis im Bett. Anselmi, mein Blitzableiter.
    Auch im Schlaf lässt mich der Mörder nicht los, er geistert durch meine Träume und bringt Prostituierte um.
    Zum Glück hat er keine getötet, die ich kannte - als Kunde, meine ich. Denn dann wäre es wirklich übel. Als mir das einmal passiert ist, bin ich völlig ausgerastet - bis wir ihn hatten, diesen Wahnsinnigen, der sie in einem Wutanfall umgebracht hat. Noch immer läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke.
    Das Schlimmste ist, dass ich wieder Albträume habe. Francesca kommentiert das nur lapidar: »Schon wieder?«
    Diese Nacht bin ich bestimmt ein Dutzend Mal aufgewacht und erst im Morgengrauen in einen schweren, todgleichen Schlaf gefallen.
    Benommen greife ich nach dem Wecker, um ihn

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