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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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wenn du mich weiterhin betrügst, verlasse und Manu mitnehme.«) »Ich habe dir doch erzählt, dass morgen Clarettas Namenstag ist und wir beschlossen haben, ihr eine Freude zu machen …«
    Ich atme auf.
    »Was ist los, Anto, ist irgendwas?«
    »Nein, nein, alles in Ordnung. Das mit Claretta war eine gute Idee, Manu versteht sich ja gut mit ihrer Cousine und außerdem sind sie gleich alt.«
    »Hast du schon gegessen?«
    Nein, aber ich bin so müde, dass ich nichts mag. »Ja, einen Happen.« Ich zeige auf den Fernseher. »Was hast du dir angeschaut?«
    »Nichts Besonderes.« Sie setzt sich auf das Sofa und ich mich daneben. »Ich wollte heute Morgen gerade gehen, da ist Nando gekommen.« Sie nickt. »Nicht in die Questura, sondern hierher, nach Hause. Er glaubte, ich wäre schon weg, und hoffte, dich anzutreffen.«
    »Gibt es Ärger? Ich hatte ihm gesagt, er könne ruhig vorbeikommen, wenn er ein bisschen reden wolle. Er fühlt sich ziemlich allein, der arme Kerl.«
    »Vielleicht auch deswegen, aber er wollte mir auch sagen, dass ihm noch etwas eingefallen ist.«
    Sie legt mir eine Hand auf den Arm: »Ich weiß. Er hat heute Nachmittag angerufen und mir erzählt, dass er mit dir gesprochen hat.«
    Wenn ich ihr nicht gesagt hätte, dass Nando hier war, hätte sie mir dann gesagt, dass er sie nochmal angerufen hat? Wenn … wenn … wenn … Jedenfalls hätte sie es mir auch nicht zu sagen brauchen, hätte es für sich behalten können. Doch sie redet weiter: »Vielleicht hat er gesehen, wer es war.«
    Ich warte.
    »Er hatte nicht den Mut, es dir zu sagen. Aber er hat sie zusammen auf der Treppe gesehen.«
    »Das hätte er mir aber erzählen müssen.« Serra hat Recht: Ich sollte den Fall etwas professioneller angehen. Strenge und gründliche Befragungen. Sorgfältige Ermittlungen.
    »Er hatte Angst.«
    »Er muss für die Personenbeschreibung in die Questura kommen, und auch, um sich die Fotos aus dem Verbrecheralbum anzuschauen. Angst hin oder her.«
    »Das geht wirklich nicht anders, oder? Ich habe es ihm gesagt. ›Was er wohl tut, wenn er entdeckt, dass ich ihm nicht alles erzählt habe.‹ Er hatte eine Wahnsinnsangst.«
    »Ich hoffe, dass seine Angst nicht so groß ist, dass er mir noch andere Dinge verschweigt und sich hinter meiner Frau versteckt.«
    »Er ist kein Feigling, er hat nur eine üble Geschichte hinter sich.«
    »Aber es ist seine Pflicht, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Sie zuckt die Schultern. »Wie sehr du doch Bulle bist!« Sie setzt sich bequemer auf dem Sofa zurecht. »Morgen kommt er bestimmt, er hat es mir versprochen.«
    »Dann kann die Gerechtigkeit ja ihren Lauf nehmen.«
    »Sagen wir einmal die Ermittlungen. Die Gerechtigkeit … vielleicht wissen wir nicht einmal, was das eigentlich ist.«
    »Eine Frau wurde getötet, immerhin ein Mensch, auch wenn sie als Hure gearbeitet hat, und außerdem eine alte Signora. Ich denke, es ist Gerechtigkeit, wenn man den Mörder schnappt, sofern es ein und derselbe ist.«
    »Sofern es dieselbe ist. Eine Frau. Vierzig, fünfundvierzig Jahre alt, dünn, kurze braune Haare, mit ein paar grauen Strähnen. Dunkle Brille und beiger Regenmantel.«
    »Er hat dir also eine vollständige Personenbeschreibung geliefert.«
    »Etwas kleiner als Nando. Und Nando ist kaum größer als einssechzig.«
    »Eine ganz normale Frau also. Die gibt es zu Tausenden in der Stadt.«
    »Sie könnte auch nicht aus Genua sein, mein lieber Commissario.«
    »Das glaube ich kaum, denn sie bewegt sich so sicher wie bei sich zu Hause. Romanengo, Corso Torino und Corso Magenta.«
    »Und hier bei uns.« Francesca macht eine kleine Pause. »Du hast keine Albträume gehabt. Oder habe ich dich vielleicht nur nicht schreien hören?«
    »Wenn ich welche hatte, erinnere ich mich nicht mehr daran.«
    »Du hattest lange keine mehr. Wer weiß, warum sie wiedergekommen sind.«
    Ich weiß es, doch ich habe nicht die Absicht, ihr zu sagen, dass Morde an Prostituierten mich heute noch in Angst und Schrecken versetzen. Das wäre, als würde ich ihr erzählen, warum die Träume überhaupt angefangen haben. »Und wenn er kommt und die Kartei durchsieht, wer garantiert mir, dass er die Wahrheit sagt?«
    »Niemand. Niemand kann mit Sicherheit wissen, ob er nicht belogen oder ob ihm etwas verschwiegen wird. Aber er hätte auch gar nichts zu sagen brauchen.«
    »Er hat mit dir gesprochen.«
    »Und ich habe ihm ganz klar gesagt, dass ich dir alles erzählen würde. Oder traust du nicht einmal mir,

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