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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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und ich bin Polizist. Sie sollte mich so weit weg wie möglich wünschen.«
    »Sie will, dass du leidest. Das habe ich dir schon mal gesagt.« Sie schnaubt. »Vielleicht ist es ihr sogar egal, dass sie gefasst werden könnte, wenn sie nur das erledigt, was sie sich vorgenommen hat.«
    »Schöne Aussichten.« Ich lege ihr einen Arm um die Schulter. »Hast du etwas gegessen?«
    »Ich habe keinen Hunger.« Sie windet sich aus meiner Umarmung. »Aber wenn wir uns von der Panik erfassen lassen, dann hat sie uns da, wo sie uns haben will. Nein, wir müssen bei klarem Verstand bleiben. Lass uns nochmal von vorn anfangen.« Sie steht auf und geht wieder im Zimmer auf und ab. »Wer hat ihn gefunden? Könnt ihr herausfinden, wann er getötet wurde?« Als sie das sagt, hat sie ein versteinertes Gesicht.
    »Ein Nachbar, ein Rentner, hat ihn gefunden. Wenn er einkaufen geht, bringt er manchmal auch etwas für Gabrieli mit.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Er hat geklingelt, dann hat er die Tür aufgeschlossen. Gabrieli hatte ihm einen Schlüssel gegeben. Für alle Fälle, wenn einmal der Wasser- oder Stromableser kommt, das Übliche eben. Wir nehmen an, dass er zwischen acht und neun getötet wurde. Musste er nicht zur Arbeit gehen?«
    Francesca schüttelt den Kopf. »Dienstags kommt … kam er immer erst am Nachmittag. Dann blieb er lange, manchmal bis neun oder zehn Uhr abends. Wir haben ja keine geregelten Bürozeiten.«
    Ich nicke.
    »Was ist mit dem Arbeitsplan, den wir gestern gemacht haben?«
    »Wir hatten so schön angefangen …« Um sie ein wenig abzulenken, erzähle ich ihr, wie es Ravazzi im Farbengeschäft ergangen war.
    »Und was hast du gemacht?« Sie zögert und fügt dann ein »davor« hinzu.
    »Ich habe versucht, das Buch zu lesen, das mir Borgese gegeben hat. Ich glaube aber nicht, dass ich etwas Hilfreiches darin finde.«
    »Ein alter Baron, der sich als fortschrittlicher Demokrat ausgibt, ein schlimmer Menschenschlag. Er und seine ganze Familie.«
    Ich bin für einen Augenblick verwirrt. Francesca und ich reden seit einigen Tagen pausenlos miteinander und tauschen Informationen aus: Wen hast du gesehen, mit wem hast du gesprochen, so dass ich zwischenzeitlich nicht mehr weiß, was ich selbst oder was ich von ihr erfahren habe. Doch bei Borgese bin ich persönlich gewesen.
    »Ich bin zu Borgese in die Fakultät gegangen. Ich habe mich mit Lucas vorgestellt. Dann habe ich meinen ganzen Charme ausgepackt, habe ihm ein Märchen aufgebunden und ihn mit meinem schönsten Lächeln und schmierigen Komplimenten bedacht. Denn seit einigen Tagen frage ich mich, woher die Mörderin die ganzen schönen Kamelien hat. Ich habe ihm also erzählt, dass ich für eine statistische Erhebung wissen müsse, wo bestimmte Blütenpflanzen in der Stadt oder im Umland gezüchtet würden. Sie stehen doch ganz bestimmt mit allen Gärtnereien in Kontakt … und solchen Scheiß …« Sie muss sehr verwirrt sein, denn normalerweise geht sie sehr bewusst mit Worten um, sie hat eine sehr gute Kinderstube.
    »Er hat mir gesagt, dass er das nicht wisse, doch er hat mir eine Liste mit allen Pflanzenzüchtern gegeben und mir geraten, sie abzuklappern.«
    »Das kann man schon machen.« Auch wenn ich darin keine Lösung sehe.
    »Er befasse sich nur mit Fragen auf einem bestimmten wissenschaftlichen Niveau, hat er mehrfach betont. Wenn Flora hier wäre - das ist meine Schwester, sagt er -, sie könnte Ihnen die Informationen geben, die Sie brauchen: Sie beschäftigt sich mit Gartenbau. In ihrer Penthousewohnung, sie wohnt in der Via Pisacane, hat sie einen hängenden Garten mit genau den Zierpflanzen, die Sie interessieren. Fast das ganze Jahr über blüht bei ihr irgendwas. Ich frage ihn, ob seine Schwester verreist ist. In dieser Jahreszeit, antwortet er, führt sie ausländische Besuchergruppen durch die Gärten am Lago Maggiore und an den anderen Seen. Eine Gruppe nach der anderen. Sie ist bestimmt noch eine ganze Woche weg. Es ist immer so: vier Wochen dort und zwei in Genua. Jedenfalls kann ich Ihnen die Adresse ihrer Unterkunft nennen. Sie wohnt in Stresa. Er hat mir eine Visitenkarte gegeben, sie liegt da drüben zusammen mit der Liste der Gärtnereien und Zierpflanzenbetriebe. Ich habe sie mitgenommen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie uns etwas bringt.« Sie sieht jetzt schon besser aus.
    »Wie auch immer, du hast von Borgese mehr erfahren als ich!«
    »Wie auch immer! Iachino hatte Recht. Dass ich mehr erfahren habe, liegt daran, dass ich

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