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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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die Leiche gefunden, jetzt ist es fünf. Was hat Leandri in der ganzen Zeit getan? Nichts. Er hat einen gefunden, dem er den Fall andrehen kann.
    Er hat nicht einmal versucht herauszufinden, wo der Tote arbeitet...
    Und die Verwandten?
    »Hatte er Verwandte?«
    »Was ist passiert, Commissario?«
    »Er wurde tot aufgefunden.«
    »Nein! Gabrieli! Er ist seit drei, nein seit vier Jahren bei uns. Aber was ist denn passiert?« Sie fängt an zu weinen. Ich warte. Dann höre ich, wie sie sich die Nase putzt. »Vor zwei Jahren hat er sich scheiden lassen, seit kurzem ging es ihm endlich ein bisschen besser. Aber das werden Sie ja von Ihrer Frau wissen …«
    Meine Frau spricht nicht über ihre Kollegen.
    »Er hat einen Bruder, der, glaube ich, in Mailand wohnt. Weiß Francesca es schon?« Und sie korrigiert sich sofort.
    »Ich bin ja blöd, dann hätten Sie mich nicht gefragt. Ihre Frau kannte ihn ja gut.«
    Ja, ja, ich habe gesehen, wie sie nebeneinander her gegangen sind.
    »Sie haben sich das Büro geteilt.«
    Ich danke ihr, verspreche, sie auf dem Laufenden zu halten, und lege auf.
    Dann rufe ich Anselmi an. »Lassen Sie sich die ganze Akte von Leandri geben. Ich will sie auf dem Schreibtisch haben, wenn ich komme.«
    »Ich habe ihn schon danach gefragt, Commissario. Er hat mir geantwortet, dass er ein paar Fakten gesammelt hätte, aber sobald ihm klar geworden wäre, dass der Fall ganz sicher mit einem anderen in Verbindung steht, der nicht seiner war, hätte er der Korrektheit wegen davon abgesehen, eine Akte anzulegen. Doch er hat mir versichert, dass er alle Angaben hat und dass er sie mir so bald wie möglich zukommen lässt.«
    »So bald wie möglich - sofort!«
    »Das habe ich ihm auch gesagt, aber Sie wissen ja, wie Leandri ist. Und der Vicequestore ist auch nicht da …«
    Natürlich, natürlich. Urlaub und Erholung.
    Und ich bin hier und weiß ziemlich wenig. Das Wenige, was ich weiß, hilft mir nicht weiter und beruhigt mich überhaupt nicht. Um uns herum werden Leute umgebracht, sie kommt immer näher.
    Ich sollte Francesca anrufen.
    Hier ist nichts mehr zu finden, was weiterhilft. Ich kann jetzt nur noch in die Questura zurückkehren.
    Als ich in mein Büro komme, sehe ich Anselmi schon an, dass von Leandri nichts gekommen ist.
    Ich suche ihn auf und verstoße gegen alle Regeln gedeihlichen Miteinanders.

Nacht von Dienstag auf Mittwoch
    Francesca liegt zusammengerollt auf dem Sofa. Als ich sie anrief, um ihr die Nachricht zu übermitteln, hatte sie es schon von den Kollegen erfahren. Sie hat schon mit meiner Mutter telefoniert und sie gebeten, vorbeizukommen und Manu abzuholen.
    Und sie hat auf mich gewartet.
    Ihr Gesicht ist versteinert mit großen Ringen unter den Augen.
    Als ich nach Hause gekommen bin, war es bereits nach zehn.
    Seit einer Stunde sitze ich neben ihr und warte, dass sie redet.
    »Hast du ihn schon lange gekannt?« Ich hätte sie gerne gefragt, ob sie ihn gut kannte, aber das wäre vielleicht missverständlich gewesen.
    »Ja.« Sie streckt die Hand aus und öffnet die Schachtel, die immer auf dem Couchtisch liegt. Sie nimmt sich eine Zigarette - wir haben immer welche vorrätig, falls rauchende Bekannte gerade mal keine Zigaretten dabei haben -, dann das Feuerzeug, eine scheußliche Handgranate aus Silber, das Hochzeitsgeschenk von Freunden. Francesca nimmt einen Zug und bläst den Rauch nach oben weg. »Verdammt, Anto.«
    Anto: meine Hoffnung steigt.
    »Jetzt setzt du dich hierher und sagst mir alles, was du weißt. Wer hat Leonardo getötet …«
    Gabrieli, ach so. Sie reden sich ja doch mit Vornamen an.
    »Mich wollte er treffen und dich auch. Ich muss diesen Mörder fassen, bevor er Manu kriegt.«
    »Auch ich will ihn fassen. Das ist außerdem mein Beruf. Du bist Manus Mutter, richtig, aber ich bin auch ihr Vater.«
    »Du willst ihn verhaften, ich will ihn umbringen, diesen Bastard.«
    Eigentlich ist meine Frau immer gegen die Todesstrafe gewesen.
    »Ihn umbringen und ihm dabei Schmerzen zufügen.«
    »Du warst die Erste, die, auch ohne Beweise, behauptet hat, dass es sich um eine Frau handelt.«
    »Glaub bloß nicht, ich wäre nicht in der Lage, eine Frau umzubringen! Sie tötet, das kann ich auch. Punkt. Jetzt fang an.«
    »Was willst du wissen?«
    Ich erzähle ihr, wie ich in Gabrielis Wohnung gegangen bin.
    »Und er, wo war er?«
    »Sie hatten den Leichnam schon weggebracht …« Eine weniger brutale Art, ihr zu sagen, dass er nicht da war. »Doch er wurde in einem Zimmer

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