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Blut der Sternengötter

Blut der Sternengötter

Titel: Blut der Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ihre Stimmen erhoben, aber wir hörten niemals solches Gerede, bis die Sternenlords zuerst davon sprachen, zu gehen. Ihr habt die Menschen von Gorth von Barbaren, die in den Wäldern lebten, zu dem gemacht, was sie heute sind. Warum entzieht ihr ihnen jetzt euren Schutz, da ihr ihnen doch so viel zu geben habt? Eure Zauberkräfte – konntet ihr sie nicht mit uns teilen?«
    Wieder schüttelten beide den Kopf. »Anstatt Gorth ein Schutz zu sein, sind wir vielleicht sogar sein Verderben gewesen, Kincar. Wenn ein kleiner Junge, noch unsicher auf den Beinen, in der Halle herumstolpert, gibst du ihm dann ein Kriegsschwert in die kleine Hand und überläßt es ihm, was er damit tut? Oder noch schlimmer, gibst du ihm eine solche Waffe und lehrst ihn, sie zu benutzen, bevor er gelernt hat, Gut von Böse zu unterscheiden? In unserer eigenen Welt sind wir ein uraltes Volk, und eine lange, staubige Spur von Jahren liegt zwischen uns und den Anfängen unserer Geschichte. Wir sind Krieger reifen Alters, und doch sind uns manche Fehlentscheidungen unterlaufen, und in Gorth haben wir scharfe Schwerter in die Hände kleiner Kinder gelegt. Wir dachten, wir würden Gorth zu einem besseren Leben verhelfen und den Menschen viele Dinge geben, die sie nicht hatten. So lehrten, arbeiteten und verbreiteten wir unser Wissen, damit jene ernten konnten, die es wünschten. Aber, wie Kinder, wurden sie von den harten, glänzenden Dingen angezogen, vom Metall, das zu Schwertern geschmiedet werden konnte, mit denen sie sich gegenseitig töteten. Wären wir nicht auf Gorth gelandet, und hätten wir uns nicht eingemischt, vielleicht wäre es glücklicher geworden …«
    »Oder die Menschen hätten weiter wie Tiere gelebt«, sagte Kincar.
    »Dieses Argument haben wir in den letzten Jahren oft gehört«, entgegnete die Lady Asgar. »Aber das ist zu einfach. Es bedrückt uns sehr, daß wir vielleicht Kinderfüße auf den falschen Weg geführt haben.«
    »Es bildeten sich schließlich drei Gruppen unter uns«, fuhr Lord Dillan in seinem Bericht fort. »Einmal waren da jene, die sagten, obgleich es sehr spät war, könnten wir vielleicht doch mit unserem Abzug etwas wiedergutmachen. Allmählich würde die Zeit die Erinnerung an uns und das, was wir gelehrt hatten, verwischen, und die Menschen von Gorth könnten sich ihre eigene Welt aufbauen – vielleicht ein wenig verdorben durch einige der Geschenke, die wir ihnen so voreilig gegeben hatten –, aber dennoch, sie würden zu ihrem eigenen Erbe zurückfinden. Dann waren welche unter uns – glücklicherweise nur wenige –, für die eine fremde Rasse, die nicht so fortgeschritten ist wie sie selbst, nur dazu da ist, ihnen zu dienen. Diese waren auch nicht zufrieden mit den Dingen, wie sie waren, aber aus einem anderen Grund. In jeder Rasse gibt es immer einige, die nach Macht dürsten, und sie wollten Gorth ganz und gar beherrschen und die Gorthianer zu ihren Dienern und Sklaven machen. Heimlich begannen sie Geschichten unter jenen landlosen Männern und Ausgestoßenen zu verbreiten, die für reiche Beute und guten Lohn bereit sind, für jeden Lord zu kämpfen, der ihre Dienste wünscht. Diejenigen von ihnen, deren wir habhaft werden konnten, haben wir gerichtet …« Lord Dillans Mund wurde schmal. »Auf diese Weise trieben sie uns jedoch zu schnellen Entschlüssen. Die meisten von uns stimmten für die Abreise mit unseren Schiffen, um im Weltenraum nach einer anderen Welt zu suchen, wo keine eingeborene Rasse war, die durch die Begegnung mit uns verdorben werden konnte. Aber …« Er brach ab, und statt seiner nahm nun die Lady das Wort.
    »Aber einige von uns, Kincar, hatten Gorth ins Herz geschlossen, obgleich wir nicht gemischten Blutes waren. Wir konnten den Gedanken nicht ertragen, es zu verlassen. Und so suchten wir nach einer anderen Fluchtmöglichkeit. Und zwei Männer, die viele Jahre lang – Lebensspannen lang – an einem Forschungsprojekt gearbeitet hatten, glaubten, die Lösung gefunden zu haben. Sie ist schwer zu erklären, aber sie bot uns einen Weg, dieses Gorth der Unruhe gegen ein anderes Gorth einzutauschen, in dem es uns möglich sein würde, so zu leben, wie wir es uns wünschten. Und dann arbeiteten wir daran, ihre Theorie in die Tat umzusetzen. Aber das mußt du ihm erzählen, Dillan, da du einer dieser beiden Männer warst.« Lady Asgar lächelte Lord Dillan zu.
    Lord Dillan kauerte sich auf die Fersen und zeichnete mit seinem Finger Linien auf den staubigen Boden. »Seit

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