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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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entlang.
    »Er hat sich also mit vorgehaltenem Messer einen Fahrer verschafft«, sagte ich.
    »Es sieht ganz danach aus«, sagte Jeremy. »Ich habe ein Auge auf die Straße hinter uns gehalten, aber ich erinnere mich nicht, dieses Auto gesehen zu haben – jedenfalls nicht lange genug, um misstrauisch zu werden.«
    »Was bedeutet, er ist uns in einigem Abstand gefolgt.«
    »Kommt nicht drauf an«, sagte Clay. »Erledigt. Asche zu Asche, Staub zu Staub, Zeit zum Heimfahren.«
    Ich drehte mich zu Jeremy um. »Es muss der Brief sein, oder? Wir haben gestern Abend irgendwas mit diesem Brief getan, was einen Zugang ins neunzehnte Jahrhundert geöffnet hat.«
    Clay schnaubte.
    Ich fuhr zu ihm herum. »Oh, Entschuldigung, ist die Erklärung ein bisschen zu weit hergeholt für dich? Für den Typ, der sich ein, zwei Mal pro Woche in einen Wolf verwandelt?«
    »Ich sage lediglich …«
    »Dass es eine logische Erklärung gibt. Bestimmt. Wie wäre es damit? Der Typ ist ein Schläger mit einer Schwäche für Retrokleidung, und er hat sich unter einem Gullydeckel in Cabbagetown versteckt und drauf gewartet, dass ein Opfer vorbeikommt. Der Transformator ist runtergekommen und hat ihm einen solchen Schreck eingejagt, dass er aus seinem Loch gesprungen und um sein Leben gerannt ist. Dann hat er festgestellt, dass wir ihm folgen, und sich gedacht, dass wir ihn identifizieren könnten – schon anhand seines sehr erheblichen Körpergeruchs. Und ist zu dem Schluss gekommen, dass er uns ausschalten muss, bevor wir ihn wegen unerlaubten Betretens eines Abflusskanals mit der Absicht des Straßenraubs anzeigen.«
    »Yeah? Na, unwahrscheinlicher als ›er ist durch ein Zeitloch gesprungen‹ ist es auch nicht, oder?«
    Jeremy gab uns zu verstehen, dass wir weitergehen sollten. »Ich muss mich da Elena anschließen. Eine paranormale Erklärung ist am wahrscheinlichsten, irgendetwas im Zusammenhang mit dem Brief. Wahrscheinlich ist er durch das Zeitloch oder Portal oder was auch immer gekommen, weil er den Brief zurückholen wollte.«
    »Und war auf irgendeine Weise in der Lage, unsere Spur zu verfolgen, nachdem er uns gestern aus den Augen verloren hat«, sagte ich.
    »Und nichts davon spielt irgendeine Rolle«, sagte Clay. »Weil nur einer durch das Portal gekommen ist, und der ist jetzt Staub.«
    »Stimmt«, sagte Jeremy. »Mit etwas Glück ist die Sache damit erledigt. Aber wir müssen uns vergewissern.«
    Clay öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber Jeremy fuhr fort: »Es wird nicht lang dauern. Wir fahren zurück, wir sehen uns die Gegend an, stellen sicher, dass sonst nichts passiert ist und es keine Anzeichen dafür gibt, dass noch jemand anderes durchgekommen ist. Wenn alles glattgeht, womit ich rechne, schlafen wir heute in unseren eigenen Betten.«

[home]
Recherche
    W ir waren am frühen Nachmittag wieder in Toronto und fuhren geradewegs nach Cabbagetown. Als ich zu dem Schauplatz unserer gestrigen Erlebnisse hinüberging, war Jeremy neben mir. Clay würde Wache stehen.
    Am Ende der Straße gab es keine sichtbaren Hinweise auf irgendetwas Ungewöhnliches – keine Polizeiautos, Krankenwagen oder Löschfahrzeuge. Aber trotzdem stimmte etwas nicht. Die Bewohner standen in Zweier- und Dreiergruppen in ihren Vorgärten und auf den Gehwegen und unterhielten sich; ihre Blicke glitten die Straße hinauf und hinunter, und die Gruppen zerstreuten sich, sobald ein fremdes Gesicht auftauchte; dann strebten die Leute auf ihre Haustüren zu, als wäre ihnen plötzlich eingefallen, dass sie die Kaffeemaschine nicht ausgeschaltet hatten.
    Der Grund für all das Unbehagen? Wahrscheinlich hatte es mit dem kleinen Schwarm von Journalisten zu tun, der sich summend die Straße entlangbewegte. Von der anderen Straßenseite her machte ein Kameramann Aufnahmen von der ruhigen Seite, wahrscheinlich als Bildmaterial für die »In dieser friedlichen Wohngegend in Toronto«-Einführung. Was genau in dieser friedlichen Wohngegend in Toronto passiert war – ich war mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen wollte.
    Ich steuerte Jeremy in die Richtung einer kleinen Ansammlung von Zeitungsleuten, die offensichtlich auf der Suche nach Ansprechpartnern waren. Wir blieben in der Nähe auf dem Gehweg stehen.
    »Sieht so aus, als wäre irgendwas passiert«, sagte ich demonstrativ flüsternd. »Meinst du, das hat irgendwas mit unserem Stromausfall von gestern zu tun?«
    Es dauerte keine fünf Sekunden, bis ein Reporter angebissen hatte.
    »Entschuldigen

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