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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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befragt? Simonsen und Brodersen, und sie haben Kasper Rosenstand zu einer Gegenüberstellung bestellt. Ich habe ganz kurz mit Brodersen gesprochen, es gibt inzwischen ja noch ein weiteres Vergewaltigungsopfer, und er war sehr zufrieden, dass es jetzt einen Durchbruch in diesem Fall gibt, wo Mohammad Assaf nicht länger unter Verdacht steht.«
    Sie aßen schnell ihre Salate, während sie die Reihenfolge der Tagesaufgaben besprachen.
    »Kasper Rosenstand hat unter diesen Umständen natürlich oberste Priorität, doch ich bestehe darauf, dass wir auch zu Haleema Hamad hinausfahren und ihr einen Besuch abstatten«, meinte Rebekka. »Mein Gefühl sagt mir, dass irgendetwas mit ihr ist.«
    »Das machen wir, aber das muss nichts mit dem Mord an Kissi zu tun haben.« Reza wischte sich gründlich den Mund mit der steifen weißen Damastserviette ab.
    »Natürlich nicht, aber es könnte. Stell dir einmal vor, Kissi hat irgendetwas Prekäres über Haleema Hamad herausgefunden, irgendetwas, das sie möglicherweise aufzudecken drohte. Sie hat sich in ihrem Notizbuch groß und breit Haleema überprüfen notiert, mit vielen Ausrufezeichen. Lass uns zu ihr rausfahren. Das muss etwas zu bedeuten haben.«
    ____
    Haleema Hamad war eine schöne Frau mit goldener Haut und großen dunkelbraunen Augen mit dichten Wimpern. Ein hellrotes, durchsichtiges Kopftuch, das ihre schwarzen lockigen Haare nicht verbarg, umrahmte ihr Gesicht. Sie sah Rebekka und Reza fragend, aber freundlich an, als sie an der Tür klingelten und sich vorstellten. Haleema führte sie ins Haus, ein großes Reihenhaus in Herlev, in dem es frisch nach Reinigungsmitteln roch. Sie traten in ein Wohnzimmer mit Ledersofas, Gebetsteppichen und Wänden voller religiöser Bilder. Die rezitierende Stimme eines Mullahs tönte aus zwei großen Lautsprechern. Haleema sah sie freundlich an.
    »Wir haben gerade gebetet, deshalb liegen die Teppiche noch hier.«
    Sie lachte leise, dann rief sie mit hoher Stimme: »Ali, Ali – wir haben Besuch.«
    Aus dem angrenzenden Zimmer war ein Poltern zu hören, und kurz darauf tauchte ein arabisch aussehender schmächtiger Mann auf. Er nickte ihnen kurz zu.
    »Das ist mein Mann, Ali Hamad. Kann ich Ihnen einen Tee anbieten?« Haleemas zahlreiche Armbänder klirrten dramatisch, wenn sie sich bewegte, und Rebekka fragte sich, ob der Mann wohl derselbe war, vor dem sie vor einigen Jahren geflüchtet war.
    »Nein, danke, wir haben nur ein paar kurze Fragen.« Reza lächelte, und sie setzten sich alle auf das geräumige hellbraune Ledersofa.
    »Wir sind hier, weil Ihr Name in Verbindung mit dem Mord an der Sozialarbeiterin Kirsten Schack oder Kissi, wie sie genannt wurde, aufgetaucht ist. Soweit wir das verstanden haben, haben Sie vor zwei Jahren einige Monate in Lundely gewohnt.«
    Einen Augenblick saß Haleema wie versteinert da, dann nickte sie leicht, während sie immer wieder ein Kissen glatt strich, das in einem schönen Kelimmuster bestickt war.
    »Das stimmt. Ich habe dort vier Monate gewohnt. Das ist jetzt zwei Jahre her, etwas mehr sogar. Das war eine schwere Zeit in meinem Leben, an die ich lieber nicht zurückdenken mag.«
    Sie nickten verständnisvoll, und Rebekka spähte vorsichtig zu Ali hinüber. Er erwiderte ihren Blick, ohne eine Miene zu verziehen, und sie fragte sich, warum er noch nicht ein Wort gesagt hatte.
    »Wäre es Ihnen lieber, wenn wir das Gespräch auf dem Präsidium fortsetzen?« Rebekka beugte sich vertraulich zu der Frau vor, die etwas zurückwich.
    »Es ist in Ordnung hier. Ich habe nichts zu verbergen, auch nicht vor Ali.« Haleema schaute zu ihrem Ehemann hin, der immer noch unbeweglich auf dem Sofa saß. Er wirkte eher bemitleidenswert und überhaupt nicht bedrohlich, dachte Rebekka und sah ihn forschend an.
    »Warum waren Sie damals eigentlich in Lundely ?«
    »Wir hatten Eheprobleme, Ali und ich. Ernsthafte. Für mich war es am sichersten, eine Weile auszuziehen.« Haleema starrte konzentriert das Kelimkissen an, während sie sprach.
    Rebekka machte Reza, der glücklicherweise ihren Blick auffing, fast unmerklich ein Zeichen, und er bat Ali um ein Gespräch unter vier Augen im Garten. Ali stand ruhig auf und verließ mit Reza das Zimmer.
    Rebekka lächelte der Frau zu.
    »Vielleicht wäre eine Tasse Tee doch ganz schön.«
    »Natürlich.«
    Haleema erhob sich und ging anmutig mit Rebekka auf den Fersen in ihre modern ausgestattete Küche. Während Haleema Tee aufsetzte, der stark nach Jasmin duftete, sprachen sie

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