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Blut klebt am Karlspreis

Blut klebt am Karlspreis

Titel: Blut klebt am Karlspreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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Erkenntnis gelangt, dass es sich um eine Fälschung handeln muss. Ihre Unterschrift wurde vermutlich, nein, wurde sogar wahrscheinlich von einem Original gescannt und auf das Schreiben übertragen.“
     
     
    „Was bedeutet das?“ Ich fühlte mich unbehaglich. Wollten die Studenten mir nun vertrauen oder misstrauten sie mir sogar so sehr, dass sie jeden meiner tatsächlichen oder vermeintlichen Schritte nachvollzogen?
    „Das bedeutet zumindest, dass nicht alles so ist, wie es scheint“, gab mir Müller vage zur Antwort. „Das bedeutet aber auch, dass wir uns dazu durchringen könnten, mit Ihnen inoffiziell zu verhandeln.“
    Meine in Runzeln gelegte Stirn interpretierte er richtig. Ich hatte nicht so recht verstanden.
    „Offensichtlich hat es ein unbekannter Dritter darauf abgesehen, auch Sie zu schädigen, Herr Grundler, sonst hätte er wohl nicht Ihre Unterschrift missbraucht. Das macht uns in gewisser Weise zu Verbündeten in der Not“, fuhr Müller fort. „Dabei gehen wir davon aus, dass eventuell Brandmann der Drahtzieher hinter den Kulissen ist, was Sie allerdings bisher zurückweisen. Wie dem auch sei, uns will Brandmann ans Leder mit Ihnen als ausführendem Organ und Ihnen will jemand etwas unterschieben.“
    Der junge Mann lächelte mich an. „Darauf können wir aufbauen.“
    „Moment einmal!“ So viel Vertraulichkeit gefiel mir nicht. „So Leid es mir tut, ich habe einen Mandanten, dem ich zu seinem Recht verhelfen muss. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass Sie in diesem Haus bleiben können.“ Das war für mich unmöglich, aber darüber schwieg ich besser. „Ich kann mich nur bemühen, dass alles schiedlich-friedlich über die Bühne geht.“
    Man verstehe meine Position, aber man könne sie verständlicherweise nicht teilen, entgegnete mir eine langhaarige, eindeutig weibliche Schönheit. „Lassen Sie uns versuchen, den kleinsten, gemeinschaftlichen Nenner zu finden.“
    „Und der wäre?“, fragte ich voller Neugier.
    „Der kleinste Nenner ist der anonyme Schreiber des Drohbriefes, vielleicht kommen wir darüber einen Schritt weiter“, bekam ich von der Schönheit mit einem betörenden Lächeln zur Antwort. Ich blieb stumm. Mir wurde die Diskussion zu hintergründig und damit unergiebig. Ich hatte einen Auftrag und der war definiert: Ich hatte dafür zu sorgen, dass das Haus in einigen Tagen leer stand.
     
     
    Es wurde Zeit für mich, zu gehen, hier gab es nicht mehr viel zu bereden.
    Der Journalist schien sogar froh, als ich zum Aufbruch drängte und schloss sich meinem Abschiedsgruß sofort an. Gemeinsam gingen wir auf die Monheimsallee. Er bot sich an, mich nach Hause zu fahren.
    Zunächst wollte ich mit einem Hinweis auf den gesundheitsfördernden Spaziergang zum Templergraben ablehnen, doch dann willigte ich ein. Etwas am Verhalten des Schreiberlings hatte mich aufmerksam werden lassen. Er schien verlegen, verstört, verunsichert, längst nicht so souverän, wie er sich am Telefon gab und wie ich ihn noch von unserem ersten und bislang einzigen Aufeinandertreffen am Krankenbett von Lennet Kann in Erinnerung hatte.
     
     
    Direkt vor dem Knossos, fast neben meiner Haustür, fanden wir überraschend einen Parkplatz. Er solle seinen Wagen bloß nicht wieder wegsetzen, scherzte ich, einen derartig günstigen Parkplatz gebe es nicht allzu oft in der Aachener Innenstadt.
    Der AZ-Reporter stieg nicht auf meinen Witz ein. Vielmehr lud er mich zu einem Getränk in die Gaststätte ein, wie ich nicht anders erwartet hatte.
    Kaum stand das erste Bier vor ihm, kippte der Journalist es auch schon mit einem Zug hinunter. Wenn er so weitermache, mahnte ich ihn, dann hätte er tatsächlich bald einen Dauerparkplatz für sein Fahrzeug, dann wäre er nämlich binnen kurzer Zeit betrunken.
    „Das wäre gut, dann würde ich mich vielleicht nicht so beschissen fühlen“, sagte er leise.
    „Warum denn das?“ Ich sah mich wieder in die Rolle eines Beichtvaters manövriert und fragte mich einmal mehr, warum alle Welt ihr Herz vor mir ausschüttete. Aber diesmal sollte es mir recht sein, wenn’s dem Schreiberling half und mich nicht weiter belastete.
    „Wie würden Sie es denn finden, wenn Sie Beweise haben, die Sie nicht verwerten dürfen?“, fragte er mich und fuhr fort, ohne auf meine Antwort zu warten. „Sie würden sich garantiert genauso fühlen wie ich.“ Der Schreiberling setzte erneut sein Bierglas an. „Da habe ich Topinformationen und kann sie nicht verwenden“, fluchte

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