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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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einmal Schluss mit Eile. Ungeduldig musste ich die Sicherheitsmaßnahmen über mich ergehen lassen, die dem Eintritt in den Petersdom vorangingen. Erst danach konnte ich das Mittelschiff betreten und nach Darian Ausschau halten. Ich wusste instinktiv, er war hier. Aber wo? Der Petersdom war riesig und verfügte über diverse Nischen, in denen eine Handvoll Besucher leichthin verschwinden konnten.
    Ich eilte gemäßigt den von Säulen flankierten Mittelgang hinunter und warf nur ab und an einen Blick auf den prunkvollen Baldachin. Spiegelglatter Marmor und glänzendes Blattgold, dazu farbenfrohe Fresken und prachtvolle Bildhauereien, soweit das Auge reichte. Binnen weniger Augenblicke bekam ich das Gefühl von grenzenloser Übersättigung. So schön das Gebäude auch sein mochte, es war einfach zu viel an Prunk und erschlug jeden Betrachter.
    Ich konzentrierte mich auf das Wesentliche, ignorierte wie zuvor sämtliche Kunstwerke um mich herum und interessierte mich einzig für die Anwesenheit von Darian. Was allerdings nicht ganz einfach war, denn es schwirrte und summte vor Betriebsamkeit. Bei geschlossenen Augen beschlich mich sogleich das Gefühl, inmitten eines geschäftigen Bienenstocks gelandet zu sein. Touristen aller Herren Länder tummelten sich in den Nebengängen, und die durchweg hervorragende Akustik sorgte trotz Flüsterton nicht unbedingt für Stille. Somit war mir der Weg des inneren Hörens versperrt. Ich musste mich mehr auf meine Intuition verlassen, was mein denkender Kopf allerdings nur widerstrebend in Kauf nahm. Erst, als ich mich energisch selbst daran erinnerte, dass ich oftmals zu laut dachte, verstummten meine widersprüchlichen Gedanken auf wundersame Weise.
    Allmählich strebte ich der Kuppel entgegen. Ich machte in einiger Entfernung die Bestuhlung aus und hoffte, ihn in der Nähe des Altars vorzufinden. Warum es mich gerade dorthin lenkte und was genau er dort suchte, war mir schleierhaft. Dennoch folgte ich dem Impuls, ohne weiter darüber nachzudenken.
    Ich erreichte die Kuppel mit dem riesigen Altar direkt darunter. Meine inneren Fühler waren ausgestreckt und tasteten sich vorsichtig in sämtliche Richtungen voran. Plötzlich spürte ich etwas. Seine Präsenz. Ruckartig blieb ich stehen, richtete meine Sinne aus und atmete dann erleichtert durch. Er war hier. Eindeutig.
    Mein Blick schnellte in die Richtung, aus der das Gefühl am stärksten auf mich zuströmte. Dann machte ich ihn aus. Rechts vom Altar auf einer Bank. Sein Gesicht war der Kuppel zugewandt. Er hatte die Augen geschlossen und seine Lippen bewegten sich wie in einem lautlosen Gespräch. Seine Hände ruhten mit den Handflächen nach oben entspannt auf seinen Knien. Fast kam es mir vor als würde Darian beten.
    Jäh hielt er inne, öffnete die Augen und sah direkt in meine Richtung. Einen kurzen Augenblick sah er noch einmal zur Kuppel hinauf, dann hob er wie in Abwehr eine Hand und erhob sich. Mit wenigen Schritten kam er auf mich zu, blieb vor mir stehen und sah mich schweigend an. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als ich die schimmernde Feuchtigkeit in seinen Augen bemerkte. Was war geschehen, das ihn so sehr aus der Fassung brachte?
    Ich wollte sprechen und ihn fragen, was ihn hergeführt hatte. Da legte er seinen Finger ermahnend gegen meine Lippen. „Es gibt Momente, in denen ich mir wünschte, meine Lehren wären auf weniger fruchtbaren Boden gefallen.“ Er probierte ein schwaches Lächeln. „Dies ist einer dieser Momente, Faye.“
    Sanft schob ich seine Hand beiseite. „Wenn du nicht gefunden werden wolltest, hättest du dich besser verhüllen sollen, Darian.“ Diesmal lächelte er ein wenig erfolgreicher, doch seine Augen blieben erst. „Das tat ich, doch deine Fähigkeiten wachsen offensichtlich mit den Anforderungen.“ Dann erlosch sein Lächeln und er strich mir mit dem Handrücken über die Wange. „Ich liebe dich, Faye. Ich wer-de allzeit ein Teil von dir sein, wie du allzeit ein Teil von mir sein wirst. Untrennbar miteinander verbunden. Was auch immer uns in der Zukunft erwarten wird, vergiss das niemals.“ Seine Worte klangen mit einem Mal ungewohnt brüchig, und ehe ich etwas erwidern konnte, wandte er sich ab und verließ mit energischen Schritten das Gebäude.
    Aufgewühlt sah ich ihm nach und fühlte mich gleichzeitig unfähig, auch nur einen Muskel in mir zu bewegen. Dann aber gelang mir ein Schritt. Dann ein zweiter, bis mich etwas am Arm ergriff und zurückhielt.
    „Lass ihn

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