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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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aber an Blutrünstigkeit kaum zu überbieten waren. Es war schauderhaft. Ferner fiel mir auf, dass es sich bei den Opfern hauptsächlich um jene handelte, die Lilith zuvor in irgendeiner Weise im Weg gestanden oder ihr unangenehm entgegengetreten waren. Darian war zu einem eiskalten Killer geworden, der ohne Gnade jeden umbrachte, den Lilith bestimmte. Sie richtete und er vollstreckte ohne jede Spur von Mitleid oder Zweifel. Gleichzeitig stieg sein Ansehen innerhalb der Gemeinschaft. Ein Umstand, der mir als unbeteiligter Betrachter keineswegs behagte. Selbstredend konnte ich daran nichts ändern, denn es war weit vor meiner Zeit geschehen, doch konnte ich meinen aufwallenden Ärger diesbezüglich kaum bezwingen.
    Unterdessen bekam ich Einblicke, wie er bei vielen Gelegenheiten direkt neben ihr stand. Ihr persönlicher Bodyguard. Obendrein wurde ersichtlich, dass einigen von Liliths engsten Untertanen dieser Umstand missfiel. Ich gewahrte boshafte Seitenblicke und verhaltenes Getuschel hinter Darians Rücken, das nur bei Liliths direkter Anwesenheit eine Weile verstummte.
    Zugleich sah ich sie mehrmals mit einem großen, dunkelhaarigen Mann streiten, den sie mir interessanterweise permanent von hinten präsentierte. Was sollte das? War es der Mann gewesen, der während meiner Luftschachtreise an ihrer Seite gewesen war? Von der Statur her kam es hin. Selbst wenn ich ihn nicht ganz eingliedern konnte, machte es den Eindruck, als seien er und Lilith ein Paar-zumindest mal gewesen, denn in jeder weiteren Szene schienen sie nur noch zu streiten. Ich glaubte inzwischen sogar den Grund dafür zu wissen. Darian.
    Die Rückblenden machten erkennbar, dass mein Mann alles andere als beliebt war, doch schütze ihn Liliths langer Schatten vor sämtlichen Nachstellungen. In den Augen vieler Untertanen war er ein Emporkömmling, der einen zu schnellen Aufstieg in der Gunst ihrer Königin absolviert hatte. Mich wunderten die Anfeindungen wenig. Neid, Missgunst und Eifersucht schienen jetzt die Mauern der verborgenen Festung zu durchziehen. Mir gefiel das, was ich sah, in keiner Weise. Wie lange war das gut gegangen?
    Während einiger Bilder glaubte ich mehrmals Thalion erkannt zu haben. Aber diese Eindrücke huschten rasant an mir vorbei ohne dass ich sie wirklich festhalten konnte. Auch konnte ich einen Streit zwischen Ahjarvir und Lilith nicht recht deuten. Hatte er sie angefeindet, weil sie Darian zwar als Geschenk entgegengenommen, jedoch den damit verbundenen Preis nicht gezahlt hatte? Ich fand es nicht heraus, konnte nur beobachten, wie er zornig den Saal verließ, mit Darian zusammenstieß und seine Wut zügelte, weil Lilith ihn beobachtete. Himmel, dieser Vampir musste meinen Mann tatsächlich bis ins Mark gehasst haben. Ich fühlte abermals einen erinnerungsstarken Zorn in mir aufsteigen und versuchte ihn mit dem Wissen, dass der Mistkerl in meiner Zeitrechnung vernichtet worden war, zu besänftigen. Allerdings zu früh. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Wut steigern konnte, denn als ich die nächsten Bilder empfing, war mir augenblicklich danach, die Frau neben mir mit bloßen Händen zu erdrosseln. Warum musste sie mir das zeigen? Wollte sie mich quälen? Kein Wunder, dass Darian unter seinesgleichen inzwischen so verhasst war wie im Mittelalter die Pest. Mir ging es ähnlich.
    Hätte Lilith mir den Anblick, wie sich zwei nackte Körper im leidenschaftlichen Liebesspiel auf diesem verdammten Bett aalten, nicht ersparen können? Obgleich ich mich abwenden wollte, konnte ich nicht verdrängen, wie Darians Hände zärtlich über ihren schlanken Leib strichen, seine hungrigen Lippen ihre Haut liebkosten und sich seine hellen Augen während ihres ungestümen Aktes dunkel färbten. Am liebsten hätte ich jetzt laut geschrien, aber jeder Laut blieb mir im Hals stecken. Der Kloß darin ließ kein derartiges Geräusch zu. Er raubte mir überdies den Atem und ich glaubte gleich daran ersticken zu müssen.
    Obwohl ich mir niemals Illusionen darüber gemacht hatte, wie sein Leben vor mir ausgesehen haben könnte, traf mich die Gewissheit trotz allem wie ein Schlag. Mühsam schluckte ich meinen Stolz hinunter und nahm mir vor, gelassen zu bleiben. Zumindest nach außen hin, denn innerlich kochte ich fast über.
    „Hast du wirklich geglaubt, er habe keinerlei Vergangenheit?", schürte Liliths ungerührte Stimme mein Martyrium zusätzlich. „Es geschah weit vor deiner Zeit. Lange bevor die erste Generation deiner Ahnen diese Erde

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