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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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schnell wie der Wind aufgekommen war, fiel er plötzlich in sich zusammen. Aus seiner Mitte entstieg eine Person. „Entschuldigt bitte diesen dramatischen Auftritt. Es musste schnell gehen, daher diese ungewöhnliche Reisemethode.“ Als sei nichts gewesen, klaubte Darian sich ein getrocknetes Blatt von der Wange und glättete mit einer Hand sein zerzaustes Haar.
    Mit purem Unglauben im Blick, kroch ich vorsichtig von Steven herunter und sah meinem Mann entgegen. Noch im Gehen streifte er sich den langen Mantel von den Schultern, ließ ihn achtlos fallen und ging mir gegenüber neben Steven in die Knie. Ein Blick unter die dünne Decke und er hatte dessen Zustand erfasst. „Verdammt. Hoffentlich ist es nicht zu spät.“
    „Zu spät für was?“, brachte ich endlich heraus.
    „Um Steven zu retten.“ Sein Blick drückte Entschlossenheit aus, als er Jason anwies: „Reich mir einen deiner Shuriken. Deren Klinge dürfte scharf genug sein.“
    Bevor Jason der Bitte nachkommen konnte, erschien eine schwarze Hand von rechts, auf der ein metallisch glänzender Wurfstern mit drei messerscharfen Klingen lag. „Nimm einen von meinen.“
    Ohne zu zögern, nahm Darian den Stern von Rahid entgegen und kroch näher an Steven heran. Mir zog sich der Magen zusammen, als ich begriff, was genau Darian vorhatte. Flugs hielt ich ihn am Arm zurück und schüttelte kaum merklich den Kopf. Unsere Blicke begegneten einander und mein Mann machte sich entschieden, aber sanft von mir los. „Wir haben keine Wahl, Faye. Ich muss es versuchen. Möglich, dass mein Blut ihn umbringt, aber ohne den Versuch wird er mit Sicherheit sterben. Was haben wir also jetzt noch zu verlieren?“ „Hat er etwa von dieser Entscheidung gesprochen?“, überlegte ich laut und legte erneut meine Hand auf seinen Arm, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern. Dabei musterte ich ihn eindringlich. „Darian. Ist das wirklich gut überlegt?“
    Er sah auf und mir direkt in die Augen. In den seinen stand eine Festigkeit, die ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen hatte. „Die Entscheidung fiel in dem Augenblick, in dem mir die Möglichkeit offenbart wurde, Faye. Ob sie weise ist, kann ich dir nicht sagen. Nein, letztendlich fehlt uns die Zeit, das Für und Wider gegeneinander abzuwägen.“ Er senkte einen Moment lang den Blick, ehe er mich wieder ansah. Diesmal jedoch mit einer Spur Trauer darin. „Vermutlich ist es nicht sehr weise. Aber ich bin Steven den Versuch schuldig, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tun werde. Was immer danach geschehen wird, den Preis werde ich gern bezahlen.“ Bevor seine Worte verklungen waren, zog er mit Schwung die scharfe Klinge durch seinen Unterarm. Ich schrie erschrocken auf, erwartete schwallartig das Blut entweichen zu sehen und hielt überrascht den Atem an, als es ausblieb. Stattdessen zog sich der tiefe Schnitt blitzartig zusammen, kaum dass die Klinge das Fleisch durchtrennt hatte. „Das habe ich auch noch nicht gesehen“, entfuhr es Rahid in hörbarer Verblüffung, dessen Augen unverwandt auf Darians Arm gerichtet blieben. Aufmerksam streckte er einen Finger aus und tippte auf die völlig unversehrte Stelle, die eben noch von der Klinge verletzt worden war. Nicht einmal eine dünne Narbe war verblieben. „Wie hast du das gemacht? Eine derartige Regernationskraft ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen. Du müsstest zumindest ein dünnes Rinnsal erhalten haben. Was ist das?“
    „Eine Nebenwirkung, die mir im Moment alles andere als genehm ist“, murmelte Darian und setzte die Klinge abermals an. Mit mehr Druck und dafür wesentlich langsamer, zog er sie durch das Fleisch. Ich sah seinem Gesichtsausdruck an, dass er Schmerzen hatte und es doch tapfer ertrug. Gleichfalls beobachtete ich, wie die Klinge einem Skalpell gleich die Haut zerschnitt, einzelne Muskelstränge und Blutgefäße sauber durchtrennte. Sie richtete jedoch keinen Schaden an, denn sofort verschloss sich der tiefe Schnitt wieder.
    Während wir alle geschockt auf Darians nicht vorhandene Wunde starrten, erklang von weiter unten Stevens leise, brüchige Stimme: „Ganz offenbar hat jemand etwas gegen deine blödsinnige Entscheidung.“ Es folgte ein schwaches Husten. Danach, fast nur ein Hauch: „Also lass den Scheiß, alter Mann.“
    „Schön, dass du wach bist, Kleiner. Bleib wach, den Rest aber lass meine Sorge sein“, erwiderte Darian und schenkte Steven ein angedeutetes Lächeln. Nebenbei gab er Rahid den

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