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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sah Steven das ähnlich, da er seine Sinne wieder beisammenzuhaben schien.
    Darian hingegen blieb die Ruhe in Person. „Du hast insofern recht, als dass jede Entscheidung einen Preis hat, Steven. Ich kannte meinen und weiß genau, worauf ich mich eingelassen habe. Dein zu zahlender Preis ist allein das Leben.“
    „Niemand von uns hätte dich kampflos aufgegeben“, warf Jason bedacht ein. „Doch niemand außer Darian war in der Lage, dir nachhaltig zu helfen.“
    Stevens anklagender Blick erfasste jeden Einzelnen von uns. „Ihr hattet kein Recht dazu.“
    „Doch. Ich hatte jedes Recht dazu.“ Ohne große Hast legte mein Mann seine Hände an Stevens Schläfen und lehnte seine Stirn an die des jungen Vampirs. Dabei flüsterte er dermaßen leise, dass ich mich konzentrieren musste, um ihn zu verstehen. „Ich brauche dich lebend Steven, nicht tot. Es wird der Tag kommen, an dem Faye und Lilianna dich mehr denn je benötigen werden. Dann muss ich auf dich zählen können.“
    „Wie soll das gehen, wenn ich mir vorher auf irgendeinem beknackten Kamel den Arsch verkohle?“, fragte er gereizt.
    „Faye könnte vielleicht die Federn be-“
    „Nein“, schnitt Darian meinem Bruder harsch das Wort ab. „Das ist mir zu risikobehaftet. Sie muss mit jedem einzeln springen, und das an einen Ort, den sie nicht kennt. Das kommt nicht infrage. Wir wissen nicht, was uns dort erwartet und kein anderer, außer mir kennt das Areal. Ich denke, auf drei Tage kommt es wirklich nicht an, denn so lange werden wir in etwa benötigen, bis wir die Stadt Behbehan erreicht haben. Dann ist es nicht mehr weit, bis zu den Ruinen von Arrajän.“
    „Ist ja schon gut“, murrte Alistair und zog sich dezent zurück. „Denkt ihr euch eine Lösung aus, ich gehe derweil die Kamele einfangen. Dank der Fußfesseln dürften die ja nicht weit gekommen sein.“ „Immer der Nase nach“, schlug Kahina vor und erntete einen finsteren Blick.
    „Was den Transport eures Reinkamierten betrifft, könnte ich eine adäquate Lösung anbieten“, meldete sich nun eine süffisante Stimme aus dem Dunkel. Da trat der Träger jener Stimme ins Licht der flackernden Öllampe und tippte sich selbst lobpreisend gegen die schwarz bekleidete Brust. „Nämlich mich. Ah, übrigens, junger Kläffer, nähere dich den Höckertieren gegen den Wind. Du weißt schon, wegen deines Raubtierparfums.“
    „Gut, dass du mich daran erinnerst, sonst hätte ich aus purer Gedankenlosigkeit glatt jede Umsicht in den Wind geschlagen“, grollte Alistair und verschmolz mit der Nacht.
    Steven musterte den Eingetroffenen indes mit geweiteten Augen und schüttelte energisch den Kopf. „Vergiss es! Mit dir fliege ich keinen Millimeter mehr, weil ich ständig damit rechnen muss, dass du etwas kaputt machst. Eher werde ich freiwillig knusprig.“
    „Das wärst du bereits, wenn der Herr Kollege nicht dein leicht entflammbares Hinterteil gerettet hätte. Das war übrigens das, was ich dir hatte vorschlagen wollen, als wir von einem Mitglied jenes flatterhaften Gesindels so rüde unterbrochen wurden, Faye-Schätzchen. Nun ja, jetzt hat es sich ohnehin erledigt“, meinte Luzifer und warf wie nebenbei einen grimmigen Blick in den Sternenhimmel hinauf.
    „Sei nicht so nachtragend, alter Junge“, meinte Darian und klopfte ihm gutmütig auf seine Schulter. „Du bist doch sicherlich nicht wegen der verlockenden Aussicht aufgetaucht, dich nochmals als freiwilliges Transportmittel zu betätigen. Ich kenne dich gut genug, um zu ahnen, dass dich das noch ausstehende Salär hergelockt hat.“ Luzifer nickte entschieden. „In der Tat. Wenn ich also darum bitten dürfte?“
    Ich muss gestehen, dass ich die Rosen ungern herausrückte, aber da ich dem Handel zugestimmt hatte, musste ich ihm auch nachkommen. Folglich holte ich aus unserem Gepäck die Kiste hervor, öffnete den Deckel und entnahm ihr die Rosen. Jason war so umsichtig, mir das Behältnis abzunehmen, während ich Luzifer die Blumen reichte. Zu meiner Überraschung betrachtete er sie zwar mit einem begehrlichen Blick, nahm sie aber nicht entgegen. Mehr noch, er trat hurtig einen Schritt zurück, um mit ihnen gar nicht erst in Berührung zu kommen.
    Was sollte das denn jetzt? Zum Greifen nah und doch so zögerlich? Ich war verwirrt. Machte er am Ende doch einen Rückzieher?
    Weit gefehlt. Er wollte sie, das stand deutlich in seinen Augen zu lesen. Doch offenbar nicht auf die Weise, wie ich sie ihm übergeben wollte. Das war ungünstig -

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