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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Nord, sowie 45° und 37° Ost. Duncan hat etwas gegoogelt und fand in der Nähe dieser Ordnungslinien einen Hinweis auf die Ruinen einer alten südmesopotamischen Stadt Namens Uruk. Ich nehme an, dir sagt der Name etwas?“
    „Allerdings. Uruk wird heute Warka genannt. Die Stadt war vor gut 5000 Jahren die vermutlich größte Metropole der Welt, damals direkt am Euphrat gelegen. Sie liegt heute etwa dreizehn Meilen vom Fluss entfernt. Ich kenne diese Stadt recht gut, denn ich habe eine Weile, sowohl in ihr als auch in ihrer Nähe gelebt.“ Darian sah erinnerungsschwelgend in meine Richtung. Ich schenkte ihm ein zittriges Lächeln, das er ohne Zittern erwiderte. „Das Gute daran ist, dass diese Stadt weniger als 190 Meilen von hier entfernt liegt. Das eher Schlechte daran ist, dass wir trotz militärischer Interventionen in ein umkämpftes Gebiet müssen, wo sich weiterhin regimetreue Gegner aufhalten könnten. Es dürfte ein scharfer Ritt werden.“ „Wollt ihr euch wirklich in diese Gefahr begeben?“, erklang eindeutig Dads besorgte Stimme. Ganz offenbar hatte Ernestine ebenfalls den Lautsprecher eingeschaltet.
    „Es besteht weitaus mehr Gefahr, wenn wir es nicht tun. Uns bleibt keine andere Wahl, Duncan. Auch wenn ich persönlich wünschte, dass es anders wäre“, gab Darian ernst zurück und sein Blick erfasste mich erneut, ehe er nachdenklich ergänzte: „Aber vielleicht sollte ich Faye hierzurücklassen, damit wenigstens sie in Sicherheit ist.“ Dass ich meinem Mann empört einen Vogel signalisierte, sah Dad nicht, wohl aber ahnte er es. „Wenn du das tust, ist deine eigene Sicherheit keinen Pfifferling mehr wert, Schwiegersohn. Dafür wird sie dich umbringen.“
    Ich nickte übertrieben heftig und bohrte meinen Blick in den meines Mannes. Er schickte mir mit charmantem Zwinkern einen Kuss. „Du könntest damit durchaus recht haben, Duncan.“
    „Worauf du dich verlassen kannst. Wann wollt ihr los?“
    Wortlos hatte Alistair die Terrasse verlassen und sein Gepäck geholt. Erneut erwies sich seine angeborene Faulheit, es auszupacken, als überaus praktisch.
    „Schnellstmöglich“, antwortete mein Mann daher und erntete ein energisches Nicken von allen Parteien unserer kleinen Gruppe. „Okay. Dachte ich mir.“ Dad war seine Sorge deutlich anzuhören. Dann räusperte er sich und sprach: „Also gut. Oh, Moment, hier ist noch jemand.“ Es raschelte und Dad klang etwas entfernter. „Komm, Schatz, sag was zu deinem Daddy und deiner Mum.“
    „Lieb hab. Wann Hause?“, drang Liliannas Stimmchen zu uns vor und mir schossen die Tränen in die Augen.
    „Bald, mein Liebling“, brachte ich halbwegs erstickungsfrei heraus und Darian fügte hinzu: „Wir haben dich auch lieb, Süße. Und wir
    sind immer bei dir, auch wenn du uns im Augenblick nicht sehen kannst.“
    „Sehe dich, Daddy“, krähte sie und die Antwort meines Mannes bestand aus einem Lachen.
    „Okay. Wir machen dich jetzt fertig für das Bett, Schätzchen.“ Das war wieder Ernestine. „Wünsch deinen Eltern eine gute Nacht. Dann musst du nur noch ein paar Mal schlafen und sie sind wieder da.“ „Nacht, Mum, Daddy. Sehe dich.“ Ihr Kichern folgte, dann wurden ihre und Ernestines Stimmen leiser.
    „Jetzt bleibt auch mir nur übrig, euch ein gutes Gelingen zu wünschen. Und Darian...?“
    „Was ist, Duncan?“
    „Bring mir meine Kinder unversehrt zurück. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich ...“ Er brach ab und Darian entgegnete beinahe übereilt: „Versprochen, Duncan. Ihnen wird nichts geschehen. Dafür stehe ich mit meinem Leben ein.“
    Meines Vaters Stimme klang heiser, als er antwortete: „Danke, mein Junge. Ich weiß das zu schätzen.“ Er legte auf.
    „Hast du allen Ernstes darüber nachgedacht, mich hierzulassen?“, fuhr ich ihn sogleich erbost an.
    In aller Ruhe übergab er das Telefon an Kahina und sah mich erst danach an. „Ja, das habe ich. Es geht hierbei um deine Sicherheit, Faye. Der Weg bis hier war gefährlich genug. Du hast jede Strapaze hervorragend gemeistert, doch ab hier sollte für dich Schluss sein.“ Er trat zu mir, blickte mir beschwörend in die Augen und legte beide Hände auf meine Schultern. „Ich will dich nicht verlieren. Nicht auf den letzten Metern. Ebenso wenig wie dein Vater könnte ich es ertragen, wenn dir etwas zustößt. Denk an unser Kind, Faye. Sie braucht wenigstens einen Eiternteil zum Großwerden.“
    „Du klingst fast so, als rechnest du damit, den Löffel abzugeben“,

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