Blut Licht
und umspannte mein Handgelenk. Schwungvoll zog er mich zu sich heran.
Ich stolperte und trat auf den Zipfel des Lakens. Es rutschte und wurde in Hüfthöhe zwischen uns eingeklemmt. Indes hatten seine Arme mich umfangen. Seine Hand griff in mein Haar und sein Mund eroberte meine Lippen. Seine andere entfernte mit einem Ruck das eingeklemmte Laken.
Ich wollte murren, mich darüber monieren, dass wir eventuell gesehen werden könnten. Da umfasste er meine Oberschenkel und hob mich hoch. Überrascht lachte ich auf. Ich schlang ihm meine Arme um den Nacken und die Beine um die Hüften. Wenig später spürte ich die kühle Glasscheibe der Terrassentür in meinem Rücken.
„Was hast du vor?“, flüsterte ich atemlos gegen seine Lippen. „Nichts, was du nicht auch willst“, antwortete er heiser. Dann spürte ich, wie er geschmeidig in mich glitt.
Für einen winzigen Augenblick zischte mir der Gedanke durch den Kopf, wie er es geschafft haben konnte, so schnell aus der Jeans zu gelangen. Dann aber verpuffte dieser in einem Ansturm von lustgeladenen Empfindungen. Ich war gefangen zwischen Glasscheibe und seinem Köper. Seine Hände umspannten meine Taille und leiteten den Takt an, während ich mich verlangend an ihn klammerte und dem nur wenig beitragen konnte. Es ging schnell. Viel zu schnell, und war dennoch getragen von einer Intensität, die atemberaubend war.
Binnen weniger Augenblicke hatte er in mir eine wahre Feuersbrunst entfacht, die sich nun in rhythmischen Wellen Uber meine Sinne ergoss. Ich schnappte nach Luft, kniff die Augen zusammen und drückte meine Stirn gegen seine Schulter. Als die Wellen zu einem wahren Tsunami anwuchsen und mein Inneres zu verschlingen drohten, schwanden mir die Sinne. Ich keuchte seinen Namen und merkte kaum mehr, dass er mir in die Höhen der Erlösung gefolgt war.
Plötzlich war der Druck an meinem Rücken fort. Mich umfing kurz die lichte Umarmung des Vorhangs, dann fielen Darian und ich zusammen in die Weichheit des breiten Bettes. Noch befand er sich in der feuchtwarmen Umklammerung meines Seins, doch spürte ich, wie er dieser langsam entglitt. Fast lautlos entwich mir ein bedauerndes Seufzen. Da hörte ich ihn leise lachen und schlug die Augen auf. Amüsierte Funken tanzten in seinem Blick, als er sich leicht vorbeugte und einen Kuss auf meine Lippen hauchte. „Ich werde möglicherweise doch einen Tropf benötigen, wenn du mich weiterhin so beanspruchst, Liebste.“
Meine Augen weiteten sich vor Erstaunen. Das war die Bestätigung, obwohl ich sie innerlich ohnehin schon gekannt hatte. Wieso nur konnte ich mich nicht daran erinnern? Verdammt, was genau hatte ich verpasst - oder sollte ich mehr verpennt sagen?
Er lachte abermals und ich verengte meinen Blick, betrachtete ihn bemüht streng und meinte mit Nachdruck: „Tropf? Nein, sicher nicht. Das nächste Mal möchte ich aber bitte die vollen zwei Minuten.“ „Ich hätte dir Stunden gegeben, wenn du diese nicht schon heute Nacht eingefordert hättest, meine Schöne.“ Ein liebevoller Nasenstüber begleitete seine Worte. „Du bist wohl unersättlich.“ Stunden? Verdammt! Wo waren meine Erinnerungen?
„Alles in Ordnung, Faye?“ Er musste mein Mienenspiel bemerkt haben, denn er lehnte sich etwas zurück und sah mich mit erhobener
Braue argwöhnisch an. Möglicherweise hatte ich auch nur wieder gedanklich gebrüllt.
Ich probierte ein beschwichtigendes Lächeln. „Ja klar, war nur...“ Natürlich misslang es und ich schnaufte undamenhaft. „Scheiße, nein. Nichts ist okay. Stunden, sagst du? Mann, das kann jetzt echt nicht wahr sein.“
Zu seiner erhobenen rechten Braue gesellte sich die linke. „Willst du damit andeuten...?“
„... dass ich offenbar dabei war, aber irgendwie doch nicht. Genau das“, ergänzte ich seinen Satz, richtete mich auf und boxte ärgerlich in das Kissen. Dann sah ich Darian gequält an. „Hast du eine Ahnung, wie blöd ich mir gerade vorkomme? Leide ich vielleicht unter Amnesie oder Alzheimer? 1
Er nahm mein Gesicht in seine Hände, strich mir sanft über die Wangen und küsste mich auf die Stirn. „Gräme dich nicht, Faye. Vermutlich sind es ein paar verbliebene Auswirkungen, die durch meinen gestrigen Gedächtnisscan bei dir ausgelöst wurden. Das wird nicht von Dauer sein. Es wird vergehen, wenn es das nicht schon bereits ist.“
Seine Erklärung schien einleuchtend. Außerdem wollte ich unbedingt, dass sie logisch war. Etwas anderes als Begründung war undenkbar. Ich
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